Dynatrace Aktienanalyse: Eine Perle im Bereich Big-Data

17.9.2025 | High-Growth-Investing

Dynatrace Aktienanalyse: Eine Perle im Bereich Big-Data

Dynatrace zählt zu den führenden Anbietern im Bereich Software-Intelligence und Observability. Mit seiner Plattform hilft das Unternehmen, komplexe IT-Landschaften in Echtzeit zu überwachen, Datenströme effizient auszuwerten und Systeme mit KI-Unterstützung zu optimieren. Getrieben vom Trend zu Cloud, Big Data und Automatisierung profitiert Dynatrace von einem dynamisch wachsenden Markt – und könnte sich als echte Perle für langfristig orientierte Anleger erweisen.

Die digitale Transformation verändert Unternehmen weltweit grundlegend. Ob Nutzung der Cloud, Künstliche Intelligenz, zunehmende Automatisierung oder steigende Anforderungen an digitale Kundenerlebnisse – sie alle führen zu immer komplexeren IT-Landschaften. Die Herausforderung für Unternehmen ist es nun, diese Komplexität zu beherrschen. Datenmengen effizient zu analysieren und dabei gleichzeitig Sicherheit, Performance und Nutzerzufriedenheit zu gewährleisten. Genau in diesem Umfeld positioniert sich die amerikanische Dynatrace (ISIN: US2681501092) als führender Anbieter von Software-Intelligence-Plattformen.

Mit seiner dritten Plattformgeneration, die KI-gestützte Analysen, Log-Management und agentenbasierte Automatisierung integriert, unterstützt es die zunehmende Komplexität zu beherrschen und digitale Innovationen zu beschleunigen. 

Das Geschäftsmodell ist stark auf wiederkehrende Subscription-Umsätze ausgerichtet, was eine hohe Planbarkeit, stabile Margen und einen robusten Free Cashflow sicherstellt. Aber auch das Wachstum bleibt nachhaltig hoch. Investoren feiern die Aktie, deren Aktienkurs sich seit dem Börsengang im Jahr 2019 mehr als verdoppelt hat.

Quelle: Aktienkursentwicklung von Dynatrace seit 2019

Chancen entstehen hier vor allem im langfristigen Wachstum eines technologisch führenden Unternehmens, das von zentralen IT-Megatrends profitiert. Gleichzeitig sollten aber auch Risiken berücksichtigt werden, die da wären: intensiver Wettbewerb, mögliche Verzögerungen bei der Einführung neuer Technologien, makroökonomische Unsicherheiten oder regulatorische bzw. Datenschutzanforderungen. Ob die überaus günstige Bewertung hier schon zu vieles vorwegnimmt? Dies sind Fragen, denen wir uns mit der heutigen Dynatrace Aktienanalyse auseinandersetzen wollen.

💡 Das Wichtigste in Kürze 

  • Dynatrace ist ein attraktiver Player im vielversprechenden Markt für Software-Intelligence-Plattformen

  • Planbare Software-Aboeinnahmen, die über Jahre noch zweistellig wachsen sollten, sprechen für die Aktie – genauso die günstige Bewertung

  • Risiken gibt es vor allem auf Ebene von Konkurrenz und Marktsättigung

Unternehmensprofil – Software-Intelligence-Plattformbetreiber

Das im Jahr 2005 in Linz (Österreich) gegründete Unternehmen Dynatrace ist ein führender Anbieter von Software-Intelligence-Plattformen. Diese unterstützen Unternehmen dabei, die Leistung, Sicherheit und Benutzererfahrung ihrer digitalen Systeme zu überwachen und zu optimieren. Vereinfacht gesprochen: Die Plattform macht komplexe IT-Landschaften sichtbar, messbar und steuerbar, wodurch Probleme schneller gelöst, Kosten stärker gesenkt und Innovationen effizienter vorangetrieben werden.

Dynatrace wurde 2011 von Compuware übernommen und durch den Finanzinvestor Thoma Bravo später eigenständig an die Börse gebracht. Das heute amerikanische Unternehmen bietet nach wie vor Lösungen für das Monitoring von Anwendungen, die Überwachung der gesamten IT-Infrastruktur – sowohl in der Cloud als auch lokal – sowie die Optimierung der digitalen Nutzererfahrung. Das Geschäftsmodell von Dynatrace basiert auf wiederkehrenden Aboeinnahmen. 

Subscription-Geschäft

Die Software-Abonnements sorgen für regelmäßige Zahlungen, meist monatlich oder jährlich. Positiv ist, dass sie eine hohe Vorhersehbarkeit der Umsätze bieten und für eine starke Kundenbindung und ein skalierbares Wachstum sorgen, da neue Funktionen in der Plattform ohne zusätzliche Hardware bereitgestellt werden können. Nachteil ist aber, dass erst hohe Kosten entstehen, denen vorerst nur geringe Umsätze gegenüberstehen. Der Lifetime-Value des Kunden steht somit im Vordergrund.

Service-Geschäft von Dynatrace

Daneben generiert Dynatrace einen kleineren Teil seiner Umsätze durch professionelle Dienstleistungen wie Beratung, Implementierung und Schulungen. Sie helfen den Kunden, die Plattform optimal zu nutzen. Das Segment ist jedoch vergleichsweise klein und trägt nur einen geringen Anteil zum Gesamtumsatz bei. Konkret bedeutet das: Heute stammen etwa 96 Prozent der Umsätze aus dem Subscription-Geschäft, während Services nur rund vier Prozent ausmachen. Wachstumstreiber sind klar die Subscriptions. Sie stehen im Fokus der Unternehmensstrategie, was vielleicht gar nicht so unvorteilhaft ist. An der Börse kommen solche Geschäftsmodelle gut an. Viele Softwareunternehmen nutzen sie oder stellen vom Lizenzverkauf auf SaaS um.

Intakte Megatrends sorgen für Fantasie

Hilfreich für Dynatrace sind dabei langfristig wirkende Megatrends, die die Nachfrage nach Software-Intelligence und modernen Monitoring-Lösungen maßgeblich antreiben. Beispielsweise zwingt die fortschreitende digitale Transformation Unternehmen dazu, IT-Systeme zu modernisieren und diese zunehmend in die Cloud oder hybride Umgebungen zu verlagern. Genau solche Entwicklungen erhöhen aber am Ende die Komplexität der IT-Landschaften. Leistungsfähige Plattformen zur Überwachung, Analyse und Optimierung von Anwendungen und Infrastruktur werden somit immer wichtiger. Auch wächst die Bedeutung von künstlicher Intelligenz und Automatisierung. Hier setzen Unternehmen schon von sich aus verstärkt auf intelligente Systeme, die Probleme selbstständig erkennen, Ursachen analysieren und Handlungsempfehlungen geben. Auch Dynatrace nutzt KI-gestützte Analysen, um IT-Operationen proaktiv zu steuern und Entscheidungen zu beschleunigen. Treiber ist aber auch die zunehmende Relevanz digitaler Kundenerlebnisse. Endkunden erwarten heute schnelle, fehlerfreie und intuitive Anwendungen. Unternehmen, die diese Anforderungen nicht erfüllen, riskieren Umsatzeinbußen und Reputationsschäden. Genau hier kommt Dynatrace ins Spiel. Es ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und Optimierung der User Experience, wodurch Unternehmen die digitale Qualität ihrer Produkte sichern können. Schließlich wächst auch der Fokus auf Cybersicherheit und Datenschutz. Mit der zunehmenden Vernetzung und Cloud-Nutzung steigen nämlich auch die Risiken von Sicherheitsvorfällen. Dynatrace unterstützt Unternehmen dabei, Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und Risiken systematisch zu reduzieren. 

Doch der Markt ist keineswegs einfach. Unternehmen betreiben zunehmend hybride Umgebungen aus Cloud-Lösungen, On-Premises-Systemen und containerisierten Anwendungen. Dadurch wird die Überwachung und Optimierung von Performance, Sicherheit und Nutzererfahrung anspruchsvoller. Zudem ist der Markt stark von Netzwerkeffekten und Plattformabhängigkeiten geprägt. Da eine Migration komplex, zeitaufwendig und kostspielig ist, investieren Kunden langfristig in meist nur eine Monitoring-Plattform. Für die Anbieter entstehen dadurch hohe Eintrittsbarrieren. Wenn man aber erst einmal einen Fuß in der Tür beim Kunden hat, können so tiefe Burggräben entstehen.

Ein weiteres Charakteristikum ist die zunehmende Integration von künstlicher Intelligenz und Automatisierung. Der Markt verlangt auch hier nach Lösungen, die Daten nicht nur sammeln, sondern auch intelligent analysieren (Big Data) und am Ende Handlungsempfehlungen liefern. Anbieter, die diesen Mehrwert bieten, verschaffen ihren Kunden so einen klaren Wettbewerbsvorteil. Der Markt ist außerdem global und wachstumsstark. Getrieben wird er durch die fortschreitende digitale Transformation, steigende Anforderungen an digitale Kundenerlebnisse und den zunehmenden Druck auf die Cybersicherheit. Gleichzeitig ist er fragmentiert, da neben führenden Plattformen wie Dynatrace zahlreiche spezialisierte Nischenanbieter existieren, die einzelne Monitoring-Bereiche abdecken.

Zu den direkten Wettbewerbern zählen vor allem New Relic, AppDynamics (ein Unternehmen von Cisco), Splunk (ebenfalls Cisco), Datadog sowie in Teilbereichen Microsoft mit Azure Monitor oder Google (Alphabet) mit der Cloud Operations Suite. Unter diesen Aktien ist Dynatrace der klare Underperformer, obwohl die Aktie seit dem IPO um mehr als 100 Prozent gestiegen ist.

Quelle: Peer-Vergleich der Aktienperformance von Dynatrace

Gemessen an der Umsatzentwicklung schlägt sich die Aktie jedoch gar nicht so schlecht. Vor allem die nachlassende Dynamik des Wachstums beschäftigt die Investoren.

Quelle: Umsatzwachstum Dynatrace im Peer-Vergleich

Während sich einige Anbieter stark auf Cloud-Monitoring oder Security-Funktionen fokussieren, differenziert sich Dynatrace durch seine vollständig integrierte, KI-gestützte Plattform, die End-to-End-Transparenz über Anwendungen, Infrastruktur und Nutzererfahrung bietet. Eine hohe Automatisierung, kurze Implementierungszeiten sowie die Fähigkeit, komplexe hybride und Multi-Cloud-Umgebungen effizient zu überwachen, sind die Stärken von Dynatrace.

Die letzten Dynatrace Quartalszahlen von Juni 2025

Im ersten Quartal 2026 – mit dem Quartalsende des 30. Juni 2025 – hat Dynatrace ein sehr starkes Ergebnis vorgelegt und damit erneut alle eigenen Prognosen übertroffen. Das Big-Data-Unternehmen profitierte vor allem von einer Vielzahl großer Vertragsausweitungen im siebenstelligen Bereich sowie von einer deutlich beschleunigten Einführung seiner Log-Management-Lösungen.

Quelle: Finanzdaten zum Q1/2026 von Dynatrace

Konkret konnte der Umsatz um 20 Prozent auf 477 Millionen US-Dollar gesteigert werden. Das EBITDA und das EBIT stiegen überproportional um 33 bzw. 48 Prozent. Unter dem Strich belief sich der Nettogewinn auf 48 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichswert entspricht.

Betrachtet man die wesentlich wichtigere Kennzahl der jährlich wiederkehrenden Umsätze (ARR), so zeigt sich auch hier ein dynamisches Wachstum. Der Wert erhöhte sich um 18 Prozent auf 1,822 Milliarden US-Dollar, allerdings gab es einen leichten Gegenwind durch Währungseffekte. Währungsbereinigt stieg die Kennziffer nur um 16 Prozent. Dennoch stimmt die Richtung, und im Vergleich zum Vorquartal entspricht das Wachstum sogar einer leichten Steigerung.

Laut CEO Rick McConnell treiben die anhaltende Cloud-Modernisierung und der rasante Einsatz von Künstlicher Intelligenz eine Datenexplosion voran, die Unternehmen zwingt, fragmentierte Einzellösungen durch ganzheitliche Observability-Plattformen zu ersetzen. Mit der nun dritten Generation seiner Plattform, die auf der Grail-Technologie basiert, sieht sich Dynatrace bestens positioniert, um diese Entwicklung zu nutzen und Kunden robuste, vertrauenswürdige Grundlagen für die Zukunft agentenbasierter KI zu bieten.

Auf der geschäftlichen Seite konnte Dynatrace die Zahl großer Expansionsdeals weiter erhöhen, von denen die Hälfte mit umfangreichen Log-Management-Implementierungen verbunden war. Auch das flexible Plattformlizenzmodell (Dynatrace Platform Subscription) setzt sich zunehmend durch. Dabei handelt es sich um ein flexibles Lizenzmodell für die Nutzung der Dynatrace-Plattform. Unternehmen verpflichten sich zu einem Mindestjahresumsatz auf Plattformebene und verbrauchen dieses Volumen je nach tatsächlichem Bedarf. Bereits fast die Hälfte der Kunden und mehr als 65 Prozent des wiederkehrenden Umsatzes basieren inzwischen auf diesem Modell. 

Auch auf Produktebene hat Dynatrace wichtige Fortschritte erzielt. Die Plattform wurde um neue Cloud-native, KI-gestützte und Log-Management-Funktionalitäten erweitert. Besonders hervorzuheben sind die allgemeine Verfügbarkeit des neuen Live Debuggers, der Echtzeiteinblicke ohne Störung des Betriebs liefert, sowie die Integration sogenannter agentischer KI-Funktionen, die Probleme proaktiv verhindern, Ressourcen optimieren und sich selbstständig anpassen können.

Darüber hinaus konnte Dynatrace sein Partnernetzwerk weiter ausbauen. Neue Kooperationen mit NVIDIA, Amazon, OpenAI, Google, Red Hat und DXC unterstreichen die wachsende Bedeutung des Unternehmens im Bereich KI-gestützter Unternehmenssoftware. Diese Partnerschaften sollen Kunden helfen, ihre eigene AI-Infrastruktur effizienter aufzubauen und die Vorteile intelligenter Observability noch stärker zu nutzen.

Dynatrace-Aktie Prognose 2025

Nach einem starken ersten Quartal blickt Dynatrace auch optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf. Für das zweite Quartal wird ein Umsatz zwischen 484 und 489 Millionen US-Dollar erwartet, was einem Wachstum von rund 16 bis 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Der überwiegende Teil davon entfällt wie gewohnt auf das Subscription-Geschäft, das im gleichen Zeitraum 464 bis 469 Millionen US-Dollar beitragen soll. Die operative Marge bleibt mit knapp 30 Prozent weiterhin auf einem sehr soliden Niveau.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2026 prognostiziert Dynatrace nun aber einen Gesamtumsatz von knapp zwei Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 16 bis 17 Prozent, wobei auch das Subscription-Geschäft nahezu vollständig in diesem Rahmen liegt. Die ARR, also die wiederkehrenden Umsätze auf Jahresbasis, sollen bis Ende des Geschäftsjahres rund zwei Milliarden US-Dollar erreichen. Damit liegt die neue Prognose leicht über den bisherigen Erwartungen, die das Unternehmen im Mai kommuniziert hatte.

Ergänzend erwartet Dynatrace für das Gesamtjahr ein Non-GAAP-Betriebsergebnis von rund 563 bis 573 Millionen US-Dollar sowie einen freien Cashflow von etwa 505 bis 515 Millionen US-Dollar, was einer recht stabilen Free-Cashflow-Marge von rund 26 Prozent entspricht.

Quelle: Langfristige Umsatz- und Margenprognose zur Dynatrace-Aktie bis 2032

Blickt man etwas weiter in die Zukunft, könnten die Umsätze und Gewinne wie am Schnürchen steigen. So wird beispielsweise für das Jahr 2028 von Analysten ein Umsatz von 2,7 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Das Wachstum könnte bis 2032 durchweg zweistellig bleiben, was für die Aktie spricht. Gleichzeitig könnten Synergien entstehen, wodurch die Nettomarge sukzessive an die 40-Prozent-Marke herangeführt werden könnte.

Wichtige Kennzahlen der Dynatrace-Aktie aus der HGI-Analyse

Ein Blick auf die wichtigen Kennzahlen der HGI-Analyse zeigt schnell, dass es sich nicht mehr um einen echten High-Growth-Wert handelt. Das Wachstum der letzten zwölf Monate war mit deutlich weniger als 20 Prozent zu gering. Dennoch sollte es sich um einen soliden Wachstumswert aus dem Technologiebereich handeln, was allein schon das stetige Wachstum aufzeigt.

Quelle: HGI-Score der Dynatrace-Aktie

Vor allem qualifiziert sich die Aktie durch eine hohe Profitabilität, eine geringe Verschuldung und eine äußerst günstige Bewertung. Positiv fällt auch der Blick auf das profitable Wachstum aus, das mit der Rule of 40 quantifiziert wird. In der HGI-Analyse gab es hierfür schon mal einen Punkt. Und glaubt man den Analysten, so könnte sich die Margensituation noch durchaus verbessern.

Besonders auffallend ist, dass die Aktie sowohl beim PEG-Ratio als auch beim EV/Sales-Multiplikator die volle Punktzahl erreicht. Das könnte in der Tat auf eine äußerst günstige Bewertung der Aktie hinweisen. Mehr dazu im folgenden Kapitel.

Bewertung der Dynatrace-Aktie

Die Bewertung von Dynatrace zeigt, dass die Aktie im Vergleich zu vielen anderen Wachstumswerten im Technologiesektor attraktiv ist, obwohl das Unternehmen weiterhin stark wächst. Ein paar Beispiele: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei rund 30 und ist für ein Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von erwartet etwa 20 Prozent relativ moderat.

Quelle: Bewertungen der Dynatrace-Aktie

Viele reine Wachstumswerte im Software- und Cloud-Bereich werden mit KGVs von 40, 50 oder sogar deutlich höheren Vielfachen gehandelt. Auch das Verhältnis von Unternehmenswert zu Free Cashflow (EV/FCF) liegt bei etwa 29 und ist damit ähnlich hoch wie das KGV. Nicht zuletzt liegt das Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz (EV/Sales) erwartet bei 6,6.

All diese Kennzahlen verdeutlichen, dass Investoren angesichts des Wachstums für jeden generierten Dollar Umsatz bzw. Free Cashflow einen moderaten Preis zahlen – insbesondere angesichts der hohen Profitabilität und des starken, wiederkehrenden Umsatzmodells von Dynatrace. Der hohe Anteil wiederkehrender Subscription-Umsätze von 96 Prozent ist schon beeindruckend. Er erhöht die Vorhersehbarkeit der Einnahmen und reduziert meines Erachtens das Risiko im Vergleich zu anderen Wachstumsunternehmen. Allein diese erhöhte Planbarkeit würde schon eine höhere Bewertung rechtfertigen. Doch aktuell scheinen viele Investoren dies nicht wirklich zu würdigen, sondern stärker auf schnell wachsende – teils noch unprofitablere Cloud- und KI-Unternehmen – zu setzen.

Ein weiterer Punkt ist das sich stetig verlangsamende Wachstum, das nicht wegdiskutiert werden kann. Ein zentraler Grund hierfür könnte dabei die Reife des Kernmarktes für Application-Performance-Monitoring- und Observability-Plattformen sein. Viele größere Unternehmen haben bereits Monitoring-Lösungen implementiert, sodass das Neukundengeschäft natürlicherweise abnimmt und das Wachstum stärker von Expansionen innerhalb bestehender Kunden abhängt. Darüber hinaus wirken sich makroökonomische Einflüsse auf die Investitionsbereitschaft von Unternehmen aus, insbesondere im Bereich der IT-Budgets. Unsicherheiten in der Wirtschaft oder höhere Zinssätze können deshalb dazu führen, dass Projekte verschoben oder Budgets restriktiver vergeben werden. So etwas dämpft immer schnell das Umsatzwachstum von Softwareunternehmen, ist aber meist nur von temporärer Dauer. Schließlich erfordert auch die Integration neuer, komplexer Funktionen wie agentische KI und Log-Management Zeit für die Implementierung und die Schulung der Kunden. Solche Innovationszyklen können die Geschwindigkeit des Wachstums von wiederkehrenden Umsätzen natürlich kurzfristig leicht ausbremsen. Sie bieten aber langfristig einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Fazit zur Dynatrace-Aktie

Dynatrace ist hervorragend positioniert, um von den zentralen Megatrends der digitalen Transformation – Cloud, künstliche Intelligenz, Automatisierung sowie steigende Anforderungen an digitale Kundenerlebnisse – zu profitieren. Die zunehmende Komplexität moderner IT-Landschaften macht leistungsfähige Observability-Plattformen der dritten Plattformgeneration wie die von Dynatrace unverzichtbar. Rückenwind gibt auch das Geschäftsmodell von Dynatrace, das sich überwiegend auf wiederkehrende Subscription-Umsätze stützt. Zuletzt machten diese 96 Prozent des Umsatzes aus. Diese Struktur sorgt für eine hohe Planbarkeit, stabile Margen und einen robusten freien Cashflow. Gleichzeitig werden kontinuierlich neue Funktionen und Partnerschaften eingeführt, um das Wachstum und die Kundenbindung weiter zu steigern. Die jüngsten Quartalszahlen zeigen keine Verlangsamung, sondern eine zunehmende Dynamik des Geschäfts. Langfristig könnte ein zweistelliges Wachstum überaus realistisch sein. 

Damit nicht genug: Die Aktie könnte zumindest noch fair bepreist sein. Ein erwartetes KGV von rund 30 ist für ein Asset mit planbar wachsenden Umsätzen nicht viel. Es gibt jedoch Risiken, die berücksichtigt werden sollten. Der Wettbewerb im Bereich Observability und Cloud-Intelligence ist beispielsweise sehr intensiv und technologische Innovationen müssen erfolgreich implementiert werden. Ganz zu schweigen von den regulatorischen Anforderungen im Bereich Datenschutz sowie den wirtschaftlichen Unsicherheiten, die das Wachstum beeinflussen. Trotz dieser Faktoren gilt Dynatrace gut aufgestellt, um seine führende Marktposition weiter auszubauen.

Quelle: Analystenmeinungen zur Dynatrace-Aktie

Auch unter Analysten wird die Aktie mit 79 Prozent mehrheitlich zum Kauf empfohlen. Nur 21 Prozent votieren für ein Halten. Zum Verkauf rät kein Analyst. Interessanterweise liegt das Kurspotenzial über ein Jahr gesehen bei attraktiven 33 Prozent. Ob dieser Wert erreicht werden kann, dürfte letztlich auch davon abhängen, wie Dynatrace zukünftig abliefert. Sollte sich die aktuelle Entwicklung jedoch fortsetzen, halte ich dies für überaus realistisch.

Aus Sicht der Investoren könnte die Aktie daher durchaus ein interessanter Kandidat sein – akzeptiert man die bestehenden Risiken. Wer noch einen größeren Discount auf die Tech-Aktie erhalten möchte, könnte sich einen Alarm im aktien.guide stellen. Ein Kursalarm von 44 US-Dollar liegt unter dem Durchschnittskurs der letzten fünf Jahre und bietet einen Risikopuffer von weiteren zehn Prozent.

 

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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von Dynatrace besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.

Frank Seehawer

Autor: Frank Seehawer

Frank Seehawer ist mehrere Jahre als Investor Relations Manager und Wertpapieranalyst tätig gewesen. Als graduierter Ökonom beschäftigt er sich schon seit über 20 Jahren mit den Aktienmärkten im In- und Ausland. Sein Fachwissen über Aktien teilt er als freier Autor unter anderem mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.