BlackRock Aktie: Dividenden par excellence

25.2.2022 | Dividenden BlackRock Aktie: Dividenden par excellence

BlackRock ist die weltweit größte Investmentgesellschaft und überzeugt mit hervorragenden Kennzahlen nach der Dividendenstrategie. Über die letzten zehn Jahre konnten die Dividenden kontinuierlich...

Inhaltsverzeichnis
Passive Anlageprodukte, wie man sie beispielsweise mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) vorfindet, erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Sie zeichnen sich durch ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Verhältnis bei einer gleichzeitig günstigen Kostenstruktur aus.

 

Der Marktführer solcher Anlageprodukte, BlackRock (ISIN: US09247X1019), profitiert seit Jahren vom Anlagetrend. Dabei ist die BlackRock Aktie nicht nur ein solides Wachstumsinvestment. Auch in der Dividenden-Analyse kann sie überzeugen.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 18 ist die Aktie des Asset Managers nicht wirklich teuer, ein Schnäppchen jedoch auch nicht. Wo die Chancen und Risiken der Aktie liegen und ob sie dennoch ein Kauf sein kann, das möchten wir mit der nachfolgenden Aktienanalyse herausarbeiten.

Das Wichtigste in Kürze
  • BlackRock gehörten zu den größten Vermögensverwaltern der Welt
  • Tiefer Burggraben und bessere Entwicklung als viele Wettbewerber
  • Überzeugt als Wachstumsunternehmen und Dividendenaktie einem erwarteten KGV von rund 18, möglicherweise fair bepreist

 

Unternehmensprofil – global führender Asset Manager

Bei BlackRock handelt es sich um die weltweit größte Investmentgesellschaft. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf über 10 Trillionen US-Dollar (in amerikanischer Bezeichnung).

Der in New York City ansässige Asset Manager ist bei Privatkunden vorwiegend für seine börsengehandelten Indexfonds unter dem Namen iShares bekannt. Das große Geschäft macht er jedoch mit großen Institutionen wie Banken, Stiftungen oder Staatsfonds.

Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1988 mit dem Ziel, institutionellen Anlegern eine risikofokussierte Vermögensverwaltung anzubieten. Im Jahr 1999 gelang der Börsengang zu einem Ausgabepreis von 14 US-Dollar. Zuletzt lag er bei 756 US-Dollar, nicht weit entfernt von dem Allzeithoch bei etwas über 973 US-Dollar.


Blackrock Aktienkurs

Quelle: aktien.guide

Die phänomenale Aktienkursentwicklung der letzten 20 Jahre hat gute Gründe: So boomte die Börse und mit ihr auch passive Investments wie ETFs – ein Bereich, in dem BlackRock ein führender Anbieter ist.

Der Unternehmenserfolg kommt nicht von ungefähr, denn viele Investmentprodukte von BlackRock weisen eine attraktive langfristige Rendite auf bei nur geringen Gebühren. Auch hat es das Unternehmen verstanden, sich systematisch in der Finanzbranche zu vernetzen. Der Unternehmenschef Larry Fink gilt als einer der einflussreichsten Finanzmanager der Welt.

Die Mittelzuflüsse von BlackRock übersteigen regelmäßig die 100 Milliarden US-Dollar Marke pro Quartal. Einen Großteil hiervon ist auf Zuflüsse in ETFs zurückzuführen. In einer Branche, die tendenziell auf Konsolidierung getrimmt ist, stellt BlackRock mit seinen Mittelzuflüssen somit eine Ausnahmeerscheinung dar. Trotz Marktführerschaft und besserer Wachstumsraten als viele Wettbewerber besitzt BlackRock im Asset Management gerade einmal einen globalen Marktanteil von 3 Prozent. Die vier nächstgrößeren Wettbewerber kommen zusammengerechnet auf 8 Prozent Marktanteil.

Das stetig steigende verwaltete Vermögen hat natürlich auch positive Auswirkungen auf die operativen Kennzahlen des Unternehmens, denn schließlich verdient Blackrock über die Verwaltung am Vermögen einen kleinen aber feinen Prozentsatz. In Summe konnte BlackRock im Geschäftsjahr 2021 Umsätze von etwas über 19 Milliarden US-Dollar in seine Bücher schreiben – 3,2 Milliarden oder 19,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

 

Blackrock Finanzdaten

Quelle: BlackRock 4Q 21 Earnings Release

Der Großteil der Umsätze ist dabei auf Grundgebühren (Base Fees) zurückzuführen. Sie machten 75 Prozent der Gesamterlöse aus. Die Performancegebühren stellten lediglich einen Anteil von 6 Prozent, während Vertriebsgebühren sowie technologische Servicegebühren einen Beitrag zu den Gesamterlösen von 7 bzw. 8 Prozent beitrugen. Das Kerngeschäft lässt sich damit klar auf die Verwaltung von Vermögen herunterbrechen.

 

BlackRock Earnings Supplement

Quelle: BlackRock Q4 21 Earnings Supplement

 

Im Asset Management ist BlackRock somit phänomenal stark und verfügt über eine gute Skalierbarkeit seines Geschäftsmodells, denn je mehr Anlagegelder den Amerikanern zufließen, je stärker die Börsen anziehen, desto stärker sollten auch die Einnahmen sprudeln.

Auffallend ist zudem die Profitabilität des Unternehmens: So belief sich beispielsweise das operative Ergebnis auf 7,5 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2021 – ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die operative Marge liegt damit bei fast 40 Prozent!

Die letzten Quartalszahlen und der Ausblick auf 2022

Trotz gutem Gesamtjahr 2021 ließ die Dynamik im vierten Quartal ein wenig nach. So erhöhte sich der Umsatz im Schlussquartal nur noch um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 5,1 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis erhöhte sich mit 10 Prozent auf 2 Milliarden US-Dollar sogar unterproportional. Die bereinigte operative Marge war mit knapp 40 Prozent leicht schwächer im Vergleich zum Vorjahr.

Erfreulich entwickelten sich jedoch die Nettomittelzuflüsse, Net Flows. Sie beliefen sich im vierten Quartal auf 212 Milliarden US-Dollar und markierten ein organisches Wachstum von 6 Prozent. Die gesamten Mittelzuflüsse erreichten einen Wert von 540 Milliarden US-Dollar – 306 Milliarden US-Dollar flossen in ETFs. Mittlerweile wurde die 10 Billionen Marke bei dem verwalteten Vermögen geknackt – 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

Für das Geschäftsjahr 2022 existiert kein Ausblick. Analysten prognostizieren jedoch steigende Gewinne. Sie schätzen das Ergebnis je Aktie auf einen Wert von 42,41 US-Dollar. Im Vergleich zu den 39,18 US-Dollar aus dem Geschäftsjahr 2021 würde dies einem hohen einstelligen Anstieg von 8,2 Prozent entsprechen. Bereits im Folgejahr 2023 könnte das Ergebnis je Aktie – gemäß Analysten – einen Wert von 46,94 US-Dollar erreichen. Das erwartete Gewinnwachstum beläuft sich somit auf fast 11 Prozent.

 

BlackRock Gewinnwachstum

Quelle: aktien.guide

Wichtige Kennzahlen der BlackRock Aktie aus der Dividenden-Analyse

Die BlackRock Aktie überzeugt in der Dividenden-Analyse auf voller Linie. Sie erreicht in der Analyse einen Gesamtscore von 12 Punkten, was sie zu einem Topscorer der Dividenden-Strategie macht. Besonders besticht die BlackRock Aktie durch eine solide Ausschüttungsquote der letzten drei Jahre von unter 50 Prozent. Darüber hinaus wurde in den letzten zehn Jahren immer die Dividende erhöht – und das nicht zu knapp: Das durchschnittliche Wachstum der letzten fünf Jahre beläuft sich auf hohe 12,5 Prozent.

 

BlackRock Dividenden

Quelle: aktien.guide Dividendenanalyse

Relativ gut schneidet die BlackRock Aktie auch bei der Dividendenrendite der letzten 10 Jahre ab. Sie lag mit 2,5 Prozent deutlich oberhalb der 2-Prozent-Marke. Die aktuelle Dividendenrendite liegt mit 2,2 Prozent leicht darunter, was ein Indikator für eine gestiegene Bewertung sein könnte. Dennoch gibt es auch für diesen Wert in der Dividenden-Analyse einen Pluspunkt.

 

Blackrock Dividendenanalyse

Quelle: aktien.guide Dividendenanalyse

Nicht nur bei den Dividendenzahlungen ist BlackRock vorbildlich. Das Unternehmen nutzt seine starken Free Cashflow auch, um eigene Aktien zurückzukaufen. So wurden im letzten Geschäftsjahr 1,2 Milliarden US-Dollar für den Kauf eigener Aktien ausgegeben. Zusammen mit Dividendenzahlungen wurden insgesamt 3,7 Milliarden im Jahr 2021 an die Aktionäre zurückgegeben.

Wie sicher ist die Dividende von BlackRock?

Angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen über eine geringe Ausschüttungsquote bei tendenziell wachsenden Erträgen verfügt, könnte weiteres Potenzial für Dividendenerhöhungen vorliegen. Die letzte Erhöhung der Quartalsdividende belief sich auf 18 Prozent auf einen Wert von 4,88 US-Dollar je Anteilsschein.

Bewertung der BlackRock Aktie

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,8 ist die BlackRock Aktie für ein erwartetes, knapp zweistelliges, Wachstum bestenfalls fair bewertet. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis beläuft sich auf 22,6 bei einem Multiplikator auf die Umsätze der letzten 12 Monate von 5,8.

Angesichts der Tatsache, dass die Free Cashflows zwar stark sind, jedoch in den letzten Jahren regelmäßig unter den Jahresüberschüssen lagen, könnte man auch schon von einer ambitionierten Bewertung ausgehen. Besonders deshalb, weil BlackRock ein zyklischer Wert der Finanzindustrie ist. Fallen die Aktienmärkte, dann wird sich auch das verwaltete Vermögen von BlackRock reduzieren.

Risiken der BlackRock Aktie

Leider kommt auch ein Unternehmen wie BlackRock nicht ohne Kritik raus: So gilt Larry Fink als ein einflussreicher Finanzmanager. Sollte er mal gehen, könnte dies Auswirkungen auf die Geschäfte von BlackRock selbst haben. Darüber hinaus besitzt BlackRock aufgrund seiner Größe nicht nur am Finanzmarkt eine enorme Macht, sondern auch bei den zahlreichen Unternehmen, an denen er beteiligt ist. Hier könnte sich möglicherweise langfristig ein regulatorisches Risiko entwickeln.

Fazit zur BlackRock Aktie

Der Vermögensverwalter BlackRock profitiert von dem langfristigen Trend des passiven Investierens. Hier zählt vor allem eine niedrige Verwaltungsgebühr. Im potenziellen Massenmarkt hat sich der gut vernetzte Finanzmanager BlackRock eine führende Position einverleibt, von der er langfristig profitiert. Das kann man zumindest gut an den mehr oder weniger stetigen und hohen Mittelzuflüssen erkennen, die deutlich über dem Durchschnitt der Branche liegen.

Das Unternehmen weist zudem ein langfristig solides Wachstum auf und kann als Dividendenaktie überzeugen. Entsprechend gut schneidet die BlackRock Aktie auch in der High-Growth-Investing-Analyse ab. Vor allem die hohe Profitabilität bei geringer Verschuldung überzeugt. Die Bewertung scheint für ein Wachstumsunternehmen nicht allzu hoch zu sein.

Für eine Value-Aktie könnte jedoch schon eine faire bis leichte Überbewertung vorliegen. Diese begründet sich nicht nur mit dem zyklischen Geschäftsmodell, sondern mit der Tatsache, dass das Unternehmen häufig schwächere Free Cashflows aufweist als Nettogewinne.

Dennoch sollten die langfristigen Perspektiven positiv bleiben, denn der langfristige Trend zum passiven Investieren scheint noch lange nicht zu Ende zu sein. Als Marktführer sitzt BlackRock in einer Poleposition, um vom Marktwachstum zu profitieren. Hilfreich ist auch sein gutes Netzwerk in der Finanzwelt, welches ihm hohe Mittelzuflüsse zukommen lässt.

Für langfristige Anleger bleibt die Dividendenaktie spannend, jedoch könnte es sinnvoll sein weitere Kursrücksetzer abzuwarten.

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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von E.ON besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.

 

Frank Seehawer

Autor: Frank Seehawer

Frank Seehawer ist mehrere Jahre als Investor Relations Manager und Wertpapieranalyst tätig gewesen. Als graduierter Ökonom beschäftigt er sich schon seit über 20 Jahren mit den Aktienmärkten im In- und Ausland. Sein Fachwissen über Aktien teilt er als freier Autor unter anderem mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.