In dieser Blog-Serie analysieren wir die 20 beliebtesten Watchlist-Aktien der aktien.guide Community. Woche für Woche werden 2 der beliebtesten Aktien analysiert. Falls Du noch keine Aktien in Deiner aktien.guide Watchlist hast, kannst Du sie hier hinzufügen.
Die BASF-Aktie (ISIN: DE000BASF111) gehört nicht nur zu den Schwergewichten des deutschen Aktienindex, sondern findet sich auch bei vielen aktien.guide Nutzern auf der Watchlist wieder. BASF ist auf Platz 13 zu finden.
Der weltgrößte Chemiekonzern hatte es im laufenden Jahr nicht leicht. Vor allem belasteten die Unsicherheiten rund um die Gasversorgung in Deutschland. Nun wurden die Zahlen für das dritte Quartal 2022 veröffentlicht – mit spannender Entwicklung.
Ob sich der Ludwigshafener Chemie-Gigant genauso gut wie noch zum Halbjahr 2022 schlagen und ob die BASF-Aktie aktuell ein Kauf sein kann, das soll der nachfolgende BASF Aktienanalyse im Quick-Check behandeln.
Quelle: BASF Aktienkurs
Geschäftsmodell: Was macht BASF?
BASF gehört mit einem Jahresumsatz im Geschäftsjahr 2021 von mehr als 78 Milliarden Euro zu den größten Chemieproduzenten der Welt. Ebenfalls beeindruckend ist die Marktkapitalisierung von 41 Milliarden Euro.
Quelle: BASF Umsätze nach Segmenten
Die Ludwigshafener sind dabei in vielen Geschäftsfeldern der Chemieindustrie tätig. Das größte Segment ist mit einem Umsatz von 22,7 Milliarden Euro Surface Technologies. Hierbei handelt es sich um einen Bereich, der Oberflächenlösungen wie hochwertige und innovative Fahrzeug- und Autoreparaturlacke oder Bautenanstrichmittel produziert. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Bereiche Materials und Chemicals. Eine ausführlichere BASF-Aktienanalyse haben wir Mitte letzten Jahres publiziert.
Die letzten BASF-Quartalszahlen vom September 2022
Laut den vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2022 wurde ein Umsatzanstieg von 12 Prozent auf einen Wert von fast 22 Milliarden Euro verkündet. Positiv wirkten sich der starke US-Dollar sowie höhere Verkaufspreise aus.
Quelle: BASF Quartalszahlen 2022 September
Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT einfach erklärt) fiel – trotz Umsatzsteigerungen – auf einen Wert von 1,35 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,8 Milliarden Euro entspricht dies einem Rückgang von 27,7 Prozent. Der Ergebnisrückgang war bereits erwartet worden und ist u.a. mit höheren Beschaffungspreisen erklärbar, die nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden konnten.
Mit einem voraussichtlichen Ergebnis nach Steuern in Höhe von 909 Millionen Euro setzt sich der starke Ergebnisrückgang auf die Nachsteuerebene fort.
Einmalige Abschreibungen drückten den Ergebniswert. Belastend wirkt sich hier vor allem eine Wertberichtigungen auf die Beteiligung an Wintershall Dea in Höhe von 740 Millionen Euro aus. Maßgeblich handelt es sich um Abschreibungen auf Beteiligungen bezüglich der Nord-Stream-Pipeline.
BASF-Aktie Prognose 2022
Die Prognose für das Gesamtjahr 2022 bleibt nach der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2022 intakt. Demnach erwartet das Management…
- Einen Umsatz zwischen 86 und 89 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr würde dies einem Wachstum von 13 Prozent entsprechen.
- Das EBIT vor Sondereinflüssen soll einen Wert zwischen 6,8 und 7,2 Milliarden Euro erreichen.
Die Prognose könnte jedoch starken Schwankungen unterliegen, je nachdem wie sich die Lage an den Märkten sowie der Krieg in der Ukraine entwickeln. Von Bedeutung sollte auch die konjunkturelle Lage der Weltwirtschaft sein. Schwächt sich die Weltwirtschaft stärker ab, so dürfte dies auch negative Auswirkungen auf das Geschäft der BASF haben.
Die Ludwigshafener reagieren vorab schon einmal mit einem zusätzlichen Kosteneinsparungsprogramm von jährlich 500 Millionen Euro. Dieses soll vor allem europäische Standorte, insbesondere den größten Produktionsstandort Deutschland, treffen.
Wie attraktiv ist die BASF Aktie?
Die BASF-Aktie ist mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV einfach erklärt) auf die Gewinne der letzten zwölf Monate von knapp sieben günstig bewertet. Hier antizipieren Investoren bereits einen deutlichen Rückgang der Gewinne. Schaut man auf das erwartete KGV, welches bei einem Wert von rund acht liegt, ist dieser Wert ebenfalls als günstig anzusehen.
Quelle: Kennzahlen BASF
Zu bedenken bleibt, dass BASF ein hoch-zyklisches Unternehmen ist, welches wie ein Fieberthermometer auf die Weltkonjunktur reagiert. Und diese befindet sich derzeit im Rückwärtsgang.
Auch wenn man den letzten Quartalszahlen noch nicht wirklich den großen Einbruch herauslesen kann, so könnte in den kommenden Quartalen noch deutlich mehr Gegenwind auf die BASF zukommen.
Aufgrund der breiten Aufstellung – auf Produktebene wie auch geographisch – könnten diese Zyklen möglicherweise besser abgefedert werden als bei vielen kleineren Mitbewerbern.
Quelle: BASF Dividendenentwicklung 25 Jahre
Das nährt zumindest die Hoffnung, dass die ebenfalls seit 12 Jahren nicht mehr gesenkte Dividende mindestens konstant bleibt. In der Dividenden-Analyse wird die BASF Aktie mit einem Score von 10 Punkten geführt und verpasst damit knapp die Adelung als Dividenden-Topscorer.
Quelle: BASF Dividenden Analyse
Vor allem die Ausschüttungsquote auf die durchschnittlichen Gewinne der letzten drei Jahre sowie das schwache Dividendenwachstum von durchschnittlich 2,5 Prozent in den letzten fünf Jahren sind hierfür verantwortlich.
Quelle: BASF Aktie Analyse
Auch in der Levermann- und High-Growth-Investing-Analyse gibt es für die BASF-Aktie keine Kaufsignale. Die Mehrheit der Analysten empfiehlt die BASF-Aktie jedoch überwiegend zum Halten oder Kaufen. Nur ein Analyst rät zu einem Verkauf.
Vor allem könnte die günstige Bewertung der BASF-Aktie als ein dominierendes Kaufsignal gewertet werden. Sie ist mittlerweile so niedrig, dass sie viele erdenkbare Negativ-Szenarien einschließt.
Sollte die Gas- und Energiekrise irgendwann in der Zukunft in den Griff bekommen werden und die Weltkonjunktur auf einem höheren Preisniveau wachsen, so könnte sich die BASF-Aktie vielleicht wieder alten Kurshochs annähern.
Sinnvoll könnte es in der aktuellen Situation sein, einen Alarm beim Levermann-Score von vier zu setzen. Dann wäre die Aktie gemäß den Strategie-Kriterien zumindest bei einer Strategie ein Kauf.
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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von BASF besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.