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Waren sie im letzten Boom noch heiß begehrt, so scheinen sie derzeit wieder teilweise im Überfluss vorzulegen. Das kann man zumindest der stark eingedrückten Stimmung der Halbleiterindustrie entnehmen. Hierunter leiden auch viele Halbleiterhersteller.
Ein Unternehmen, das sich operativ dem Trend etwas entziehen kann, ist Taiwan Semiconductor Manufacturing (ISIN: US8740391003). Das Unternehmen zeichnet sich durch ein stark wachsendes und zugleich hoch profitables Geschäftsmodell aus, das aufgrund seines Technologiefortschritts einen tiefen Burggraben besitzt.
Die Aktie ist aktuell recht günstig und verspricht weitere Wachstumspotenziale. Ob die Taiwan Semiconductor Manufacturing Aktie dennoch ein Kauf sein kann, das soll die nachfolgende Taiwan Semiconductor Manufacturing Aktienanalyse behandeln.
- Die TSMC ist der weltweit führende Auftragsfertiger von Halbleitern
- Attraktive TSMC Dividende 2023
- Die Taiwanesen besitzen ein stark wachsendes Geschäftsmodell mit Burggraben
- Die Bewertung ist attraktiv, das Wachstumspotenzial hoch
Unternehmensprofil – begehrter Auftragsfertiger
Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) ist – gemessen an der Börsenkapitalisierung hinter Nvidia – der zweitgrößte Halbleiterhersteller der Welt.
Quelle: TSMC NVIDIA AMD Vergleich
Zugleich ist es der führende Auftragsfertiger von Halbleitern und bietet integrierte Schaltkreise (ICs) für Kunden auf der ganzen Welt an. Unternehmen wie AMD, Nvidia, ARM oder mittlerweile auch Apple zählen zu seinen Kunden und lassen ihre eigenen Chipkreationen von den Taiwanesen fertigen.
Das Geschäftsmodell von TSMC besteht darin, hochmoderne Fertigungstechnologien bereitzustellen, um die Chips von Kunden zu produzieren, die keine eigene Fertigungskapazität besitzen. Im Jahr 1987 begann die Neuausrichtung. Zuletzt im Jahr 2022 hat TSMC für 532 Kunden über 12.698 Produkte für verschiedene Anwendungen hergestellt.
Die Kapazität der Produktionsstätten von TSMC und seinen Tochtergesellschaften betrug im Jahr 2022 über 15 Millionen Wafer-Äquivalente. TSMC hat dabei Fertigungsstätten in Taiwan, den USA, China und Japan, wobei der Großteil der Produktion auf dem von China verbal beanspruchten Inselstaat Taiwan liegt. Im Dezember 2022 kündigte TSMC zudem an, den Bau von zwei Fertigungswerks in Arizona zu starten, das 2026 die Produktion der 3- und 4-nm-Prozesstechnologie aufnehmen soll. Außerdem plant das Unternehmen, im Jahr 2024 ein Werk in Kumamoto, Japan, zu eröffnen.
Als Auftragsfertiger stellt TSMC nicht nur die Fertigungskapazitäten, sondern auch die Produktionsprozesse und die Technologie zur Verfügung. Kunden können so von den Vorteilen modernster Fertigungstechnologien profitieren, ohne in eigene teure Fertigungsanlagen investieren zu müssen. Dies ist besonders wichtig in der Halbleiterbranche, wo die Entwicklungszyklen schnell und die Investitionen hoch sind.
TSMC hat sich hier als einer der führenden Auftragsfertiger der Halbleiterindustrie etabliert. Der Wettbewerbsvorteil von TSMC liegt in der Fähigkeit, in großem Maßstab zu produzieren, die modernsten Fertigungstechnologien zu nutzen und die Produktionsprozesse kontinuierlich zu verbessern.
Das Unternehmen investiert dabei jedes Jahr einen großen Teil seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung, um seine Fertigungstechnologien zu verbessern und seine Position als Marktführer zu halten. Hohe Beträge werden auch vom Wettbewerber Nvidia investiert. Dieser ist jedoch nicht auf die Auftragsfertigung spezialisiert.
Quelle: TSMC Forschungs- und Entwicklungskosten im Verhältnis zum Umsatz
Ein weiterer wichtiger Wettbewerbsvorteil von TSMC ist die enge Zusammenarbeit mit Kunden. So kann es deren Bedürfnisse besser verstehen, um maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es TSMC auch, schnell auf Veränderungen im Markt und in der Nachfrage zu reagieren und die Produktion entsprechend anzupassen.
Die letzten Quartalszahlen von Taiwan Semiconductor Manufacturing Dezember 2022
Der Umsatz von TSMC konnte im Schlussquartal Q4/2022 um 27 Prozent auf 19,95 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Erfreulich dabei war, dass das Nettoergebnis mit 9,4 Milliarden um 58 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres lag.
Quelle: Quartalszahlen von Taiwan Semiconductor Manufacturing
Im vierten Quartal machten Sendungen von 5-Nanometer-Technologie 32 Prozent der gesamten Wafereinnahmen aus, 7-Nanometer-Technologie kamen auf einen Anteil von 22 Prozent, während mehr als die Hälfte der Wafer-Umsätze (54 Prozent) den fortschrittlichsten Technologien zuzurechnen waren.
Quelle: Finanzdaten von Taiwan Semiconductor Manufacturing
Auf Jahressicht steht ein Umsatzplus 34 Prozent auf knapp 76 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis ist mit über 34 Milliarden US-Dollar beeindruckend hoch und legte gegenüber dem Vorjahr um 60 Prozent zu.
An den Zahlen des Schlussquartals kann man gut erkennen, dass sich die Wachstumsdynamik etwas verlangsamt hat. Das ist jedoch nicht weiter tragisch, denn Wettbewerber wie Nvidia oder Intel legten eine deutlich schlechtere Performance hin.
Taiwan Semiconductor Manufacturing-Aktie Prognose 2023
Basierend auf dem aktuellen Geschäftsausblick erwartet das Management für das erste Quartal 2023 einen Umsatz zwischen 16,7 Milliarden und 17,5 Milliarden US-Dollar, eine Bruttogewinnmarge zwischen 53,5 und 55,5 Prozent und eine Betriebsgewinnmarge zwischen 41,5 und 43,5 Prozent. Das Unternehmen erwartet außerdem, dass das Kapitalbudget 2023 zwischen 32 Milliarden und 36 Milliarden US-Dollar liegen wird.
Wichtige Kennzahlen der Taiwan Semiconductor Manufacturing Aktie aus der HGI-Analyse
Aufgrund des starken Wachstums findet man die TSMC-Aktie in der Topscorer-Liste der HGI-Strategie wieder. Sie erreicht 15 von 18 möglichen Punkten und belegt damit sogar einen Spitzenplatz unter den Large Caps.
Quelle: HGI-Score TSMC
Die Aktie zeichnet vor allem eine günstige Bewertung bei einem niedrigen Verschuldungsgrad und einer hohen Effizienz beim Wachstum – gemessen an der Rule of 40 – aus.
Angesichts der Tatsache, dass das Wachstum organischer Natur ist und der Auftragswertiger von langfristigen Megatrends profitiert, sollte der Rückenwind weiterhin stark bleiben.
Auch das Management rechnet mit einem weiteren Wachstum, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch weiterhin ein hoher Score in der HGI-Analyse erreicht wird.
Bewertung der Taiwan Semiconductor Manufacturing Aktie
Die Bewertung der TSMC-Aktie ist mit einem Umsatz-Multiplikator (KUV) von 6,1 nicht besonders hoch. Auch der Blick auf das KGV bestätigt diesen Eindruck. So wird auf die Gewinne der letzten zwölf Monate ein Multiplikator von 15,3 gehandelt, was angesichts des zuletzt starken Wachstums von 27 Prozent relativ wenig ist.
Quelle: Bewertung Kennzahlen der TSMC-Aktie
Nicht zu vergessen bleibt, dass TSMC schuldenfrei ist. Im letzten Quartal (Q4/2022) ließen sich über 50 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln und kurzfristigen marktfähigen Finanzinstrumenten den Büchern entnehmen. Die Eigenkapitalquote ist mit 60 Prozent hoch.
TSMC Dividende 2023
TSMC zahlt außerdem eine attraktive Dividende aus. Seit 19 Jahren wird jedes Jahr eine Dividende ausgezahlt. Für 2023 schätzen Analysten die Dividende auf 2,01 Dollar. Dies entspräche einem Dividendenwachstum von circa 10 Prozent und einer Dividendenrendite von 2,4 Prozent.
Quelle: TSMC Dividende
Die Auszahlung der Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. Aktie Dividende erfolgt 4-mal im Jahr. Die nächsten Ex-Tag sind voraussichtlich im März am 16.03.2023 und im Juni am 15.06.2023. Die weiteren Ex-Tage lagen zuletzt im September und Dezember.
Fazit zur Taiwan Semiconductor Manufacturing Aktie
Die TSMC-Aktie kann aufgrund ihrer Bewertung und des Wachstumspotenzials ein möglicher Kaufkandidat sein. Gründe gibt es so einige. So ist TSMC der weltweit größte Auftragsfertiger für Halbleiter und bedient eine breite Palette von Endmärkten, darunter Hochleistungscomputer, Smartphones, das Internet der Dinge (IoT), die Automobilindustrie und digitale Konsumelektronik.
Das Unternehmen hat auch eine starke Präsenz in der neuesten 5- und 7-Nanometer-Technologie, die aufgrund der steigenden Nachfrage nach leistungsstarken und energieeffizienten Chips von großer Bedeutung ist. Technologisch ist TSMC seinen Wettbewerbern weit voraus, was als Wettbewerbsvorteil ausgelegt werden kann.
TSMC hat in den letzten Jahren ein starkes Wachstum gezeigt, was sich auch in den guten Finanzergebnissen der Taiwanesen widerspiegelt. Das Unternehmen verzeichnete im vierten Quartal 2022 einen Anstieg des Umsatzes um 27 Prozent und einen Anstieg des Nettogewinns um 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es wird erwartet, dass das Unternehmen aufgrund der steigenden Nachfrage nach Halbleitern in verschiedenen Endmärkten auch in Zukunft weiter wachsen wird. Der Technologievorsprung gilt kurzfristig als uneinholbar.
Darüber hinaus ist die TSMC-Aktie aufgrund ihrer Bewertung attraktiv. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Unternehmens ist mit 15 recht niedrig und es werden starke Free Cashflows generiert. Das alles könnte Anlegern die Möglichkeit bieten, eine qualitativ hochwertige Aktie zu einem relativ günstigen Preis zu erwerben.
Quelle: TSMC Analystenmeinungen
So mögen es auch die 36 Analysten sehen, die die TSMC-Aktie aktuell zum Kauf empfehlen. Weiter gibt es keine Verkaufsempfehlung vonseiten der Analysten.
Risiken bleiben dennoch. So spitzt sich der Konflikt zwischen China und Taiwan zu. Sollte es zu einer militärischen Eskalation kommen, so wären hiervon die Produktionsstätten von TSMC stark betroffen. Auch dürften die von Amerika und Europa staatlich aufgelegten Förderprogramme zur Entwicklung und Herstellung von Halbleitern in den eigenen Ländern langfristig Konkurrenzdruck bedeuten.
Wer neben dem HGI-Score auf ein weiteres Kaufsignal warten möchte, der kann sich beim aktien.guide einen Alarm beim Levermann-Score stellen. Dann wäre die Aktie in zwei Strategien ein Top-Scorer.
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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von Taiwan Semiconductor Manufacturing besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.
