Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) beschreibt das Verhältnis von Aktienkurs zum Umsatz je Aktie. Beim KUV (engl. Price to Sales Ratio bzw. P/S) handelt es sich um eine Kennzahl zur Bewertung eines Unternehmens.
Im Allgemeinen gilt: Je niedriger das KUV desto preisgünstiger ist die Aktie bewertet.
Mit dem Kurs-Umsatz-Verhältnis können auch Unternehmen bewertet werden, die noch keine Gewinne erwirtschaften. Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) geht dies nicht, da der Gewinn je Aktie (EPS) die Basis der Berechnung ist.
Demnach setzt sich das KUV aus 2 Komponenten zusammen:
(1) Aktienkurs geteilt durch den (2) Umsatz je Aktie
Oder anders ausgedrückt:
(1) Marktkapitalisierung geteilt durch den (2) Gesamtumsatz
Auch da der Umsatz kaum vom Management manipulierbar ist (z. B. im Vergleich zum EBIT), eignet sich diese Kennzahl gut zur Bewertung von Unternehmen.
Fraglich ist jedoch, ob der Aktienkurs bzw. die Marktkapitalisierung ebenfalls eine gute Basis zur Bewertung von Unternehmen darstellt. Mehr dazu weiter unten.
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) setzt den Aktienkurs ins Verhältnis zum Umsatz je Aktie innerhalb der letzten 12 Monate. Anders ausgedrückt wird die Marktkapitalisierung durch den Umsatz der letzten 12 Monate geteilt.
Zur Illustration wird die Berechnung des KUV (TTM) der Tesla Aktie zum 6. Dezember 2021 dargestellt:
Die Tesla Aktie wird aktuell mit einem hohen KUV von 22 bewertet. Zum Vergleich dazu kannst/solltest Du Dir Unternehmen aus der gleichen Branche anschauen:
Quelle: Tesla Charts
Im obigen Bild wird deutlich, dass Unternehmen aus der vermeintlich gleichen Branche sehr unterschiedlich bewertet werden können.
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) lässt Rückschlüsse auf die Bewertung einer Aktie bzw. eines Unternehmens zu. Ein hohes KUV deutet auf eine hohe Bewertung und ein niedriges KUV deutet auf eine preisgünstige Bewertung hin.
Aber Vorsicht: Ein niedriges KUV spricht nicht unbedingt für ein gutes Investment! Daher ist es wichtig, das KUV im Gesamtkontext und nicht isoliert zu betrachten. Optisch günstige KUV-Werte gehen z. B. häufig mit niedrigen Wachstumsaussichten einher. Daher sollten auch andere Kennzahlen und die historische Entwicklung des KUVs betrachtet werden. Außerdem ist das KUV nicht für Unternehmen aus dem Sektor Finanzen anwendbar.
Welches Kurs-Umsatz-Verhältnis als preisgünstig anzusehen ist, hängt außerdem von weiteren Einflussfaktoren ab, z. B.:
Auch bei einem Unternehmen, das noch keinen Gewinn erwirtschaftet, ist das KUV einfach zu berechnen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) als wohl bekannteste Kennzahl zur Bewertung von Unternehmen ist in diesem Fall nicht anwendbar.
Die Marktkapitalisierung stellt im Vergleich zum Enterprise Value (EV) nicht den “wahren” Unternehmenswert dar. Der EV ist im Wesentlichen die um Schulden und Barmittel korrigierte Marktkapitalisierung. Dieser hat somit eine höhere Aussagekraft. Daher empfehlen wir anstelle des KUV gerne die Verwendung des EV-Sales-Verhältnisses.
Ein Unternehmen mit einem niedrigen KUV kann hoch verschuldet sein und kurz vor der Insolvenz stehen. Daher sollte bei der Aktienanalyse unter anderem zusätzlich der Verschuldungsgrad beachtet werden.
Das KUV lässt einen ersten Rückschluss auf die Bewertung eines Unternehmens zu. Jedoch werden die Margen und deren Entwicklung nicht betrachtet. Daher sollten zusätzlich z. B. die Bruttomarge (engl. Gross Margin) oder EBIT-Marge (idealerweise im Zeitverlauf) betrachtet werden.
Die folgende Tabelle zeigt Mid- und Large Cap Aktien mit dem niedrigsten Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) weltweit. Es wurden hier ausschließlich Unternehmen einbezogen, deren Umsatzwachstum in den letzten 3 Jahren jeweils über 10% lag. Aktien aus dem Sektor Finanzen wurden nicht betrachtet. Die täglich aktualisierte und vollständige Tabelle findest Du hier!