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Hermès Aktienanalyse: Premium Luxus Aktie zum Premium Preis

Geschrieben von Carsten Dreyer | 4.9.2024

Inhaltsverzeichnis

  1. Unternehmensprofil Hermès – Premium Luxus seit 1837

  2. Die letzten Quartalszahlen von Hermès 2024

  3. Hermès-Aktie Prognose 2024

  4. Wichtige Kennzahlen der Hermès Aktie aus der Levermann-Analyse

  5. Bewertung der Hermès Aktie

  6. Fazit zu Hermès Aktie

Aktien aus dem Modebereich werden aktuell von Investoren gemieden, da sie als zyklisch gelten und viele Unternehmen aus diesem Bereich zuletzt mit Umsatzrückgängen und abgeschwächter Nachfrage zu kämpfen hatten.

Kein Wunder also, dass einige Aktien aus diesem Bereich in den letzten 12 Monaten deutlich an Marktkapitalisierung verloren haben.

 

Quelle: Kursverluste TTM Mode Aktien

 

Ob der kanadische High-Quality-Sportmodehersteller Lululemon Athletica, der deutsche Anzugproduzent Hugo Boss, die französische Luxusholding Kering (dazu gehören u.a. Gucci, Bottega Veneta oder Yves Saint Laurent) oder die britische Luxusmarke Burberry -  sie alle vereint, dass ihre Aktienkurse zwischen 31 Prozent (Lululemon) und 68 Prozent (Burberry) eingebrochen sind.

 

Doch es gibt ein Unternehmen, dass so exklusive Produkte herstellt, dass ihre Nachfrage auch in der aktuellen Zeit nicht nachlässt und dieses Unternehmen weiterhin hohes Umsatzwachstum und Gewinnwachstum verzeichnen kann. Dieses Unternehmen ist das bereits 1837 in Paris gegründete Luxusunternehmen Hermès International (ISIN: FR0000052292).

Die Aktie von Hermès hat sich in den letzten 10 Jahren verachtfacht und damit ihren Investoren eine sehr gute Rendite eingebracht.


Gemessen an der Marktkapitalisierung ist Hermès das zweitgrößte Luxusunternehmen der Welt. Davor liegt nur die ebenfalls aus Frankreich stammende Holding von LVMH (Louis Vuitton, Dior, Marc Jacobs, uvm.) mit einem Börsenwert von rund 340 Mrd. Euro.



Quelle: Hermès Marktkapitalisierung

 

Während der letzten 12 Monate konnte Hermès seinen Umsatz und Nettogewinn weiter deutlich steigern und entsprechend kann von schwächerer Nachfrage und trüben Aussichten nicht die Rede sein.

 

Quelle: Hermès Umsatz- und Gewinnwachstum TTM

 

Doch was macht das Unternehmen Hermès so besonders, dass die Nachfrage nach seinen Produkten weiter steigt und wie will das Unternehmen das Wachstum aufrecht halten? 

Diese und weitere Fragen wollen wir nun im Rahmen einer Hermès Aktienanalyse beantworten.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Marktkapitalisierung zweitgrößter Luxusgüterhersteller der Welt hinter LVMH 
  • Sehr hohe Bewertung der Aktie
  • Resilientes Geschäftsmodell dank hoher Exklusivität
  • Alle Artikel sind handgefertigt und nur in begrenzter Stückzahl verfügbar
  • Birkin Bag ist der Status für teure Damenhandtaschen

Unternehmensprofil Hermès – Premium Luxus seit 1837

Hermès wurde bereits 1837 von Thierry Hermès in Paris gegründet. Er fertigte hochwertiges Geschirr für die Pariser Oberschicht. Von Beginn an legte er sehr viel Wert auf hochwertige Materialien und einfache Designs. Ab 1880 begann der Sohn des Gründers, Charles-Émile Hermès, auch Pferdesattel in das Sortiment aufzunehmen. Das Geschirr und die Sättel erreichten europaweite Bekanntheit.

Es sind genau diese Grundprinzipien von damals, die Hermès noch heute auszeichnen. Es werden ausschließlich die hochwertigsten Materialien verarbeitet und alle Artikel werden noch heute von Hand gefertigt. Ob Schal, Schuh, Krawatte, Kissen, Gürtel, Hose, Kleid oder Handtaschen. Jedes Stück wird in vielen Stunden Handarbeit gefertigt und ist nur begrenzt verfügbar. Für einen Pferdesattel kommt extra ein Hermès-Mitarbeiter und misst die Konturen des Pferdes aus, sodass jeder Sattel einzigartig ist und in einer Hermès-Kartei nummeriert wird.

Hermès hat mit seinen 50 wichtigsten Lieferanten eine Partnerschaft seit über 19 Jahren und mit seinen Textillieferanten bereits seit 65 Jahren. Diese langfristigen Partnerschaften sichern Hermès die hohe Qualität im Produkteinkauf, die sie für die exklusiven Luxusprodukte benötigen und die Lieferanten können auf Hermès als langfristigen Partner zählen, der dank seiner Preismacht auch gestiegene Produktkosten mühelos an seine Kunden weitergeben kann.

Die legendäre Birkin Bag befindet sich seit 1984 im Sortiment von Hermès. Sie ist benannt nach der Schauspielerin Jane Birkin, die auf einem Flug von Paris nach London zufällig den damaligen CEO Jean-Louis Dumas traf und diesen auf die Unordnung in ihrer Handtasche ansprach, als diese auf den Boden fiel. Dumas versprach, eine bessere Handtasche zu entwickeln und schenkte ihr daraufhin den Prototypen. Im Gegenzug durfte Dumas sie als Birkin Bag ins Sortiment aufnehmen.

Heute ist diese Handtasche ein Symbol für höchsten Luxus, da ihr Wert nicht sinkt, sondern noch weiter ansteigt. Bei Versteigerungen wurden bereits Summen über 200.000 Dollar für eine einzige Birkin Bag bezahlt. Dies liegt an der hohen Einzigartigkeit und Begehrlichkeit der Handtasche, da ein Täschner zwischen drei Tagen und zwei Wochen für die Herstellung einer einzigen Birkin Bag benötigt. So bleibt die fertige Stückzahl bewusst niedrig und das Verlangen nach dem Produkt entsprechend hoch. 

Doch es sind nicht nur Modeprodukte, die Hermès in seinem Sortiment führt.

Wie auch bei den französischen Mitbewerbern Kering und LVMH werden weitere Luxusgüter wie Uhren, Schmuck, Make-up, Parfums und Accessoires angeboten.

Anders als bei den beiden genannten Konkurrenten werden alle Produkte unter der Marke Hermès vertrieben.

Dafür stehen 294 Stores in 45 Ländern zur Verfügung. Diese liegen in der Regel in der Innenstadt oder sind direkt an großen Flughäfen.

In Deutschland liegen Hermès Stores zum Beispiel in der Königsallee in Düsseldorf oder in Berlin im Kaufhaus des Westens (KaDeWe) und auf dem Kurfürstendamm.

In New York City gibt es drei Shops in Manhattan, unter anderem an der Wall Street und in der Madison Avenue an der Upper East Side.

So stellt Hermès seine Präsenz dort sicher, wo Kunden mit dem entsprechenden Vermögen für den Kauf so luxuriöser Produkte einkaufen gehen. Viele Artikel können aber auch online bestellt werden.

Aus der Analyse des Geschäftsmodells entnehmen wir, dass Hermès viel Geld für seine Artikel fordern kann, da jeder Artikel von Hand gefertigt ist und nur die besten Rohstoffe für die Herstellung verwendet werden. Hierfür baut Hermès auf seine langjährigen Partnerschaften mit seinen Lieferanten. Außerdem sind viele Artikel nur begrenzt verfügbar, was eine Desirability, eine gewisse Begehrlichkeit bei den zahlungskräftigen Kunden auslöst. All diese Faktoren sorgen für die hohe Preissetzungsmacht, die Hermés für Investoren so interessant macht.

Hermès Umsatzverteilung

Bei Hermès konnte der Umsatz im Jahr 2023 um 16 Prozent auf 13,43 Mrd. Euro gesteigert werden. In konstanten Währungen wären es sogar 21 Prozent gewesen. 21 Prozent organisches Umsatzwachstum sind für ein Unternehmen dieser Größe und vor dem Hintergrund der bereits erwähnten Konsumschwäche bei anderen Unternehmen aus diesem Bereich ein beeindruckender Wert. Schauen wir uns nun die Verteilung der einzelnen Bereiche und die geografische Verteilung der Umsätze an.

Quelle: Jahresbericht Hermès 2023

Wie auch bei LVMH macht der Bereich Leather Goods & Saddlery (Handtaschen, Sattel, Reisetaschen, u.a.) den größten Teil der Umsätze aus. Im Jahr 2023 entfielen 41 Prozent auf diesen Bereich. Dahinter kommt mit 29 Prozent der Sektor Ready-to-Wear and Accessories (dazu gehören zum Beispiel Schuhe, Gürtel, Hüte, usw.)

Zum Segment Silk and Textiles gehören unter anderem Krawatten, Tücher und Schals. Diese machten nur 7 Prozent des Umsatzes aus. 

Nimmt man alle drei vorgestellten Bereiche zusammen, dann erwirtschaftet Hermès 77 Prozent des Umsatzes mit Mode- und Reitartikeln. 

12 Prozent entfielen auf Other Hermès sectors. Hierzu gehören Artikel wie Schmuck, Porzellan und Möbel.

Perfume and Beauty macht lediglich 4 Prozent aus und der Watches Sektor kommt auf 5 Prozent. Die verbleibenden 2 Prozent gehören dem Segment Other products, das Gläser und spezielle Schuhe und Stiefel anbietet.

Auffällig ist die hohe Umsatzgenerierung mit Mode- und Reitartikeln. Auch in der geographischen Verteilung des Umsatzes gibt es spannende Beobachtungen.

Quelle: Jahresbericht Hermès 2023

Mit 47 Prozent entfällt rund die Hälfte des Jahresumsatzes auf den Bereich Asia-Pacific, der größtenteils China umfasst und Japan ausgrenzt. In Japan wird 10 Prozent Umsatzanteil erwirtschaftet, während Americas (Nord- und Südamerika) auf 19 Prozent kommt. Europe trägt 13 Prozent zum Umsatz bei, allerdings ohne France (Frankreich), das gesondert 9 Prozent des Umsatzes ausmacht. Other (Naher und Mittlerer Osten) kommt noch auf 2 Prozent Umsatzanteil.

Auffällig ist das hohe Asien Exposure bei Hermès. Fast die Hälfte des Umsatzes entfällt auf diesen Bereich, der somit für Investoren ein besonderes Augenmerk darstellt, da mögliche Umsatzrückgänge aus dieser Region deutlicher spürbar in der Gesamtbilanz wären als zum Beispiel bei Frankreich oder Japan. Nicht zu vergessen die politischen Risiken aus dieser Region, da besonders Chinas Regierung regelmäßig in die heimische Wirtschaft eingreift und dies direkte Auswirkungen auf das Geschäft von Hermès haben könnte.

Alles in allem lässt sich aber erkennen, dass es sich bei Hermès um Unternehmen mit hohen Markteintrittsbarrieren und tiefem Burggraben handelt.

Die letzten Quartalszahlen von Hermès 2024

Die kürzlich gemeldeten Quartalszahlen von Hermès zeigen erneut die erwähnte Preismacht und Qualität des Unternehmens und seiner Produkte.

Quelle: Hermès 2024 Halbjahresbericht

Beim Umsatz steht eine Steigerung um 11,5 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro zu Buche. Organisch, also um Währungseffekte bereinigt, wären es sogar 13,3 Prozent. Besonders stark wuchs der Umsatz in den Bereichen Leather Goods & Saddlery und Ready-to-Wear and Accessories. Hier konnten Zuwächse von 16 Prozent (Lederwaren) respektive 13 Prozent (Ready-to-Wear) vermeldet werden. Allerdings gab es auch Rückgänge in zwei Sparten zu vermelden. Der Bereich Watches hatte einen Umsatzrückgang von 6 Prozent zu verzeichnen und das Segment Silk and Textiles vermeldete 7 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahresquartal.

Gemessen am wirtschaftlichen Umfeld sind diese Umsatzsteigerungen der Beweis von Preismacht und hoher Unternehmensqualität. Im Verlauf der Analyse gehen wir auch noch auf die beiden Mitbewerber ein.

Auf Basis der letzten 12 Monate (Trailing Twelve Months (TTM)) sieht die Situation bei Hermès wie folgt aus.

Quelle: Hermès GuV TTM

Da die Verwaltungskosten stärker anstiegen als der Umsatz, verblieb ein EBIT von noch 5,94 Mrd. Euro. Dafür stieg der Nettogewinn um 13 Prozent auf 4,45 Mrd. Euro. 

Hermès steht im Vergleich mit seinen beiden größten Konkurrenten sehr gut dar.

Quelle: Hermès KPI Vergleich mit LVMH und Kering

Während bei LVMH Umsatz und EBIT nahezu stagnieren, ist die Lage bei Kering deutlich angespannter. Der Umsatz sank um 10 Prozent und das EBIT brach sogar um 35 Prozent ein. Bei der Free Cashflow-Marge fällt auf, dass Hermès erneut deutlich mit 26 Prozent vorne liegt.
LVMH erreicht aktuell immerhin 15 Prozent, während Kering nur auf knapp 12 Prozent kommt. 

Am deutlichsten ist die Effizienz und Marktstellung von Hermès zu sehen beim Umsatz je Mitarbeiter. Kering und LVMH kommen auf jeweils 400.000€ je Mitarbeiter, Hermès auf 610.000€. Während Kering und LVMH durch die verschiedenen Maisons (so werden die einzelnen Marken innerhalb der beiden Holdings genannt) viele Mitarbeiter für das Marketing und den Vertrieb der einzelnen Marken benötigen, kann sich Hermès auf eine Marke konzentrieren, die deutlich weniger Marketingbudget benötigt. Außerdem müssen LVMH und Kering für jede Marke ihrer Holdings jeweils Shops in Toplagen anbieten und diese dadurch wiederum höhere Kosten verursachen. Hier kommt erneut der Vorteil von Hermès zum Tragen, da sie nur unter einer Marke ihre Produkte vertreiben und entsprechend weniger Stores benötigen.

Hermès-Aktie Prognose 2024

Wie geht das Wachstum von Hermès weiter? Schauen wir uns nun die Schätzungen der Analysten für das laufende Jahr an.

Quelle: Hermès Analystenschätzungen Umsatz 

Neben einem weiter zweistelligen Umsatzwachstum für das laufende Jahr, soll das Wachstum auch in den nächsten Jahren auf einem ähnlichen Niveau bleiben.

Quelle: Hermès Analystenschätzungen Umsatz 

Erst für das Jahr 2027 wird ein einstelliges Wachstum beim Umsatz auf rund 20 Mrd. Euro erwartet. Dabei soll die Nettomarge weiterhin bei über 30 Prozent vom Umsatz betragen.

Da es Hermès auch im aktuell eher herausfordernden Umfeld für Konsumunternehmen schafft, weiterhin stabile Erträge zu generieren, könnten die Schätzungen für die Folgejahre realistisch sein. Da die Zielgruppe von Hermès deutlich resilienter gegen Konjunkturschwankungen zu sein scheint, könnte das Wachstum auch durchaus noch höher ausfallen. 

Wichtige Kennzahlen der Hermès Aktie aus der Levermann-Analyse

Noch vor kurzem wurde Hermès nach der Levermann-Strategie mit 4 Punkten bewertet. Die hierfür benötigte Hürde von 4 Punkten hatte die Aktie somit kurzzeitig geschafft. Sie wurde somit als Topscorer-Aktie aufgeführt.

Zuletzt ist der Score aber auf Null Punkte gefallen.

Quelle: Hermès (Hermes International) - Levermann-Strategie: Kennzahlen

 

Die Eigenkapitalquote von 75 Prozent ist beeindruckend hoch, ebenso wie die Eigenkapitalrendite von 28 Prozent. Dafür gibt es jeweils einen Punkt. 

Außergewöhnlich ist auch die EBIT-Marge von 42 Prozent. Hier hätte es bereits für 12 Prozent einen Punkt gegeben.

Abzüge erhält der Wert für seine Bewertung. Sowohl das durchschnittliche KGV (Kurs Gewinn Verhältnis) in den letzten 5 Jahren liegt bei 57 und das KGV bezogen auf den Gewinn im nächsten Jahr bei 49. Hier müsste Hermès seinen Gewinn pro Aktie (EPS) deutlich steigern oder die Aktie müsste im Kurs deutlich fallen, um den Zielwert von 16 zu erreichen, der nicht mehr zu einem Punktabzug führt. Einen weiteren Punkt erhält die Aktie für das Gewinnwachstum von 11 Prozent.

Während viele Unternehmen aktuell darum kämpfen, überhaupt in der Gewinnzone zu bleiben, lag das Gewinnwachstum bei Hermès selten unter 10 Prozent.

Quelle: Hermès Aktie Gewinnwachstum

In den letzten 5 Jahren fällt das Gewinnwachstum zwar schwankend aus, allerdings lag es in der Regel konstant über 10 Prozent und sehr deutlich ist die Steigerung während des Pandemiejahres 2020 als die Franzosen sogar einen Gewinnanstieg von über 40 Prozent vermelden konnten.

In der Levermann Analyse werden alle bereits genannten Aspekte zur Hermès Aktie deutlich. Das Unternehmen punktet mit sehr guter Kapitalstruktur, Kapitalverzinsung und Gewinnwachstum, während die Bewertung andeutet, dass die Aktie und die Produkte von Hermès einen ähnlichen Preis zu haben scheinen.

Bewertung der Hermès Aktie

Es wurde bereits deutlich, dass die Hermès Aktie sehr hoch bewertet erscheint.

Mit einem aktuellen KGV von 50 sieht die Aktie teuer bewertet aus. Analysten erwarten gemessen daran nur moderates Wachstum beim EPS (Gewinn pro Aktie). 

Quelle: Hermès EPS Prognose 2024

Mit einer durchschnittlichen Erwartung des EPS bezogen auf das Jahr 2028 von 135 Euro, erscheint die Aktie auch dann mit einem auf das Jahr 2028 bezogenen KGV von 35 weiterhin hoch bewertet. Das durchschnittlich erwartete Gewinnwachstum von jährlich etwas über 10 Prozent erscheint im Vergleich dazu zu wenig, denn zum Beispiel für die Aktie von LVMH wird ein ähnliches hohes Gewinnwachstum in den kommenden Jahren erwartet und die Bewertung der Louis Vuitton Muttergesellschaft ist aktuell nur etwa halb so hoch wie die von Hermès.

Mal sehen, wie die Hermès Aktie im Vergleich mit ihren beiden größten Mitbewerbern aussieht.

Hermès Vergleich mit Kering und LVMH

Auch im Vergleich mit den Aktien von LVMH und Kering erscheint die Hermès Aktie weiterhin hoch bewertet.

Quelle: Hermès Vergleich mit LVMH und Kering

Mit einem Verhältnis von Enterprise Value im Vergleich zum Umsatz (EV/Sales) von 15 erscheint die Aktie bewertet wie eine Premium Cloud Company aus Amerika mit wiederkehrenden Umsätzen dank Abo-Modell, sehr hohem Umsatzwachstum und einer 80 prozentigen Bruttomarge (Gross Margin). Die Peer Group liegt hier bei Werten von 2,6 (Kering) und 4 (LVMH). 

Das Enterprise Value - Free Cashflow-Verhältnis (EV/FCF) beträgt für Hermès einen Wert von 58. Dies erscheint ähnlich hoch wie das KGV. Anders sieht es dagegen bei der Peer Group aus. Bei LVMH liegt das Free Cashflow Multiple bei ca. 28 und bei Kering bei 22. Zieht man die Wachstumsraten beider Unternehmen hinzu, dann erscheinen auch die beiden Mitbewerber von Hermès nicht günstig.

Zwar kann sich Hermès aktuell gemessen an Wachstumsfaktoren wie Umsatz- und Gewinnwachstum gut gegen seine Mitbewerber behaupten, allerdings sieht die Aktie auch nach dem Vergleich hoch bewertet aus. Es scheint, als hätten die Aktie und ihre legendäre Burkin Bag einen ähnlichen Preis.

Fazit zur Hermès Aktie

Dass es sich bei Hermès um ein großartiges Luxusunternehmen zu handeln scheint, ist in der Analyse in jedem einzeln betrachteten Punkt deutlich geworden.

Die Kundschaft ist vermögend und muss ihre Ausgaben für teuren Luxuskonsum nicht zurückhalten. Hermès liefert dafür weiterhin hochqualitative Artikel mit Seltenheitswert und entsprechend begehrt sind seine Produkte. 

Dies sorgt für stabile Cashflows, die auch für die Zahlung einer (kleinen) Dividende genutzt werden.

Quelle: Hermès Aktie Dividende

Zwar beträgt die aktuelle Dividendenrendite nur 0,71 Prozent, dafür liegt das Wachstum bei der Dividendenzahlung bei durchschnittlich 27 Prozent pro Jahr in den letzten 5 Jahren. So könnten auch Dividendeninvestoren in wenigen Jahren eine gute Dividendenrendite bezogen auf ihren Einstiegskurs erzielen. 

Analysten sind sich uneinig, wenn es um eine aktuelle Einstufung zur Hermès Aktie geht.

 

Quelle: Hermès Analystenschätzungen 

10 von 22 Analysten sehen die Aktie auch auf dem aktuellen Niveau noch als Kauf an, aber das durchschnittliche Kurspotenzial wird nur auf 8 Prozent geschätzt. Demgegenüber würden 10 Analysten die Aktie aktuell nur halten und 2 Experten stufen den Wert sogar als Verkauf ein.

Die hohe Bewertung der Aktie muss noch einmal als Kritikpunkt angemerkt werden, da es die Aktie des größten Konkurrenten LVMH aktuell auf einem im Vergleich deutlich niedrigeren Bewertungsniveau zu kaufen gibt. Das von Analysten erwartete Wachstum beider Unternehmen wird ähnlich hoch eingeschätzt.

Dass Hermès etwas weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen zu sein scheint, zeigen die aktuellen Quartalszahlen der Unternehmen.

Die Premium Luxus Aktie scheint somit Hermès zu sein und scheint dafür ein entsprechendes Vermögen zu verlangen - wie auch für seine Produkte.

Ein niedrigeres Niveau wie ein KGV von 35 könnte eine Bewertung sein, um die Aktie noch einmal einer Analyse zu unterziehen. Deshalb könnte ein KGV-Alarm von 35 sinnvoll erscheinen.



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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von Hermès besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.