Eine Aktie, die von dem Chip-Mangel profitiert, ist die Texas Instruments Aktie (ISIN: US8825081040). Der amerikanische Großkonzern ist führend im Bereich analoger Chips und konnte zuletzt ein mehr als überzeugendes Wachstum präsentieren. Außerdem werden seit Jahren kontinuierlich Dividenden gezahlt und eigene Aktien zurückgekauft.
Auch der Aktienkurs legt stetig zu. Über die letzten drei Jahre verteuerten sich die Anteilsscheine des Chip-Giganten um gut 90 Prozent. Über die vergangen fünf Jahre hat sich der Preis fast verdreifacht. Ob die Texas Instruments Aktie dennoch als gutes Dividenden Investment taugen kann, das möchten wir mit der heutigen Aktienanalyse herausarbeiten.
- Texas Instruments ist Marktführer im Bereich analoger Chips
- 17 Jahre wurde die Dividende ohne Unterbrechungen erhöht
- Aktienrückkäufe machen die Aktie zusätzlich attraktiv
- Das operative Wachstum von über 22 Prozent überzeugt
Unternehmensprofil – Was macht Texas Instruments?
Texas Instruments ist einer der größten amerikanischen Halbleiterhersteller der Welt und führender analoger Chiphersteller. Gemessen an seiner Marktkapitalisierung von aktuell 178 Milliarden US-Dollar ist er zudem der fünftgrößte Chiphersteller am amerikanischen Kapitalmarkt und das 67. größte Unternehmen der Welt.
Die Ursprünge des Unternehmens lassen sich bis in das Jahr 1930 zurückverfolgen. Damals hieß es noch Geophysical Services und fokussierte sich mit Brechungs- und Reflexionsseismologie auf die Suche nach Erdölvorkommen. Das eigentliche Kerngeschäft von heute, die Entwicklung und Herstellung von Halbleitern, entwickelte sich erst wesentlich später zum Kerngeschäft. So wurde 1958 von Texas Instruments der erste integrierte Schaltkreis entwickelt.
Besonders stark ist das Unternehmen im Bereich analoger Chips. Hierbei handelt es sich um kleine elektronische Schaltkreise, die relativ einfach aufgebaut sind. Sie unterscheiden Signale nur zwischen "Ein" und "Aus" und lassen sich vielfältig einsetzen.
Die Umsatzverteilung aus dem Jahr 2020
Die Chips von Texas Instruments werden zu rund 37 Prozent in Industrieanwendungen eingesetzt. Auf einen Anteil von 20 Prozent kommt der Automotive Sektor. Weitere 27 Prozent lassen sich auf die Konsumelektronik zurückführen.
Quelle: Investoren Überblick Texas Instruments, Februar 2021.
Erfolgreiches Jahr 2020 abgeschlossen
Das Geschäftsjahr 2020 schloss der in Texas ansässige Konzern mit einem Gesamtumsatz von 14,5 Milliarden US-Dollar ab. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dieser Wert einen nur geringfügigen Zuwachs von 0,5 Prozent. Ähnlich sah es bei dem operativen Ergebnis von 5,9 Milliarden US-Dollar aus. Es erhöhte sich um knapp 3 Prozent.
Einzig das Ergebnis je Aktie überzeugte mit einem höheren Zuwachs. Hier wurde mit 5,97 US-Dollar eine Steigerung von fast 14 Prozent erreicht. Erklärbar ist die überproportionale Steigerung mit geringeren Steuerzahlungen sowie regelmäßig durchgeführten Aktienrückkäufen.
Die letzten Quartalszahlen & der Ausblick auf 2021
Bereits im vierten Quartal 2020 überzeugte Texas Instruments mit einem Umsatzanstieg von 22 Prozent. Dieses Tempo konnte im zweiten Quartal 2020 nochmals verschärft werden. Hier erhöhten sich die Umsatzerlöse um 41 Prozent auf einen Wert von 4,6 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorquartal beläuft sich der Zuwachs auf 7 Prozent.
Der starke Anstieg ist nicht nur erklärbar mit einer hohen Nachfrage aus den Bereichen Industrie, Automotive sowie Konsumelektronik. Auch das schwache Vorjahresquartal, in dem der Umsatz 12 Prozent zurückging, sorgt für einen Erholungseffekt.
Die starken Umsatzzuwächse wirken sich überproportional positiv auf die Ertragslage aus. So legte das operative Ergebnis im zweiten Quartal um 80 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar zu.
Der Ausblick auf das kommende Quartal
Mit Blick auf das dritte Quartal 2021 sieht sich der Vorstand optimistisch, einen ähnlich hohen Umsatz zu generieren. Erwartet wird ein Umsatz zwischen 4,4 und 4,8 Milliarden US-Dollar. Für das Gesamtjahr 2021 existiert derweil kein konkreter Ausblick.
Die Schätzungen der Analysten
Analysten sehen ein Gewinn je Aktie von 7,90 US-Dollar für das Gesamtjahr 2021 als realistisch an. Im Vergleich zu dem EPS aus dem Geschäftsjahr 2020 von 5,97 US-Dollar lässt sich hier jedoch ein starker Zuwachs von über 30 Prozent feststellen. Da Analysten im Folgejahr 2022 mit einem Gewinn je Aktie von 8,11 US-Dollar rechnen, beläuft sich das erwartete Gewinnwachstum auf nur noch 2,7 Prozent. Sollten die Ergebnisse zukünftig wirklich so eintreten, so würde es sich um Rekordwerte handeln.
Wichtige Kennzahlen aus der Dividenden-Analyse
Mit einem Gesamtscore von zwölf Punkten gehört die Texas Instruments Aktie derzeit zu den Topscorern der Dividenden-Strategie. Die Aktie ist außerdem auf Platz 79 der größten Dividendenzahler der Welt zu finden.
Seit wann zahlt Texas Instruments Dividende?
Seit nunmehr 17 Jahren wurde ohne Unterbrechungen immer die Dividende erhöht. Die Texas Instruments Aktie gilt daher als ein verlässlicher Dividendenzahler.
Dividendenwachstum und Ausschüttungsquote
Die letzten fünf Jahre beläuft sich das Dividendenwachstum sogar auf knapp 21 Prozent. Auch überzeugt die Aktie mit einer hohen Ausschüttungsquote in den letzten drei Jahren von über 66 Prozent. Damit wurden Aktionäre großzügig am Unternehmenserfolg beteiligt.
Dividendenrendite der letzten 10 Jahre
Auch die Dividendenrendite der letzten zehn Jahre ist mit 2,6 Prozent gut. Gemäß den Kriterien der Dividenden-Strategie gab es für diesen Wert jedoch nur zwei Punkte. Erst bei einer durchschnittlichen Dividendenrendite von mehr als 3 Prozent hätte es die volle Punktzahl von drei Punkten gegeben.
Aktuelle Dividendenrendite
Mit einer aktuellen Dividendenrendite von 2,2 Prozent steht die Texas Instruments Aktie in einem Niedrigzinsumfeld dennoch solide dar. In der Dividenden-Analyse gibt es für einen solchen Wert jedoch nur einen Punkt. Für zwei weitere Punkte hätten hier mehr als fünf Prozent stehen müssen.
Wie sicher ist die Texas Instruments Dividende?
Mit einer nur mäßigen Verschuldung sowie starken Cashflows kann man die Dividende der Texas Instruments Aktie als relativ sicher klassifizieren. Zudem existiert ein großes Aktienrückkaufprogramm, welches zurückgefahren werden kann, um die Dividende zu halten.
Wann zahlt Texas Instruments Dividende 2021?
Am 15.11.2021 zahlt Texas Instruments zum vierten und letzten Mal in 2021 die Dividende. Die Dividende 2021 ist somit circa 13 Prozent höher als die Dividende 2020. Die Dividende wird vierteljährlich ausgeschüttet (meistens im Februar, Mai, August und November).
Ist die Texas Instruments Aktie fair bewertet?
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24,7 ist die Texas Instruments Aktie möglicherweise kein Schnäppchen mehr. Besonders deutlich wird dies, wenn man sich den Free Cashflow der letzten zwölf Monate von 6,5 Milliarden US-Dollar vor Augen führt. Gemessen an dem aktuellen Enterprise Value (Unternehmenswert inklusive Schulden) von 178 Milliarden US-Dollar errechnet sich so ein höherer Multiplikator von 27,6.
Einzig das aktuell hohe Umsatzwachstum von über 22 Prozent könnte die Bewertung rechtfertigen, sofern es nachhaltig hoch bleibt.
Fazit - Ist die Texas Instruments Aktie ein Kauf?
Die Texas Instruments Aktie gehört zu den Urgesteinen im Halbleitermarkt und dominiert den Markt für analoge Halbleiter. Die starke Marktstellung kann das Unternehmen für sich nutzen, was man an den guten Margen sowie dem hohen Free Cashflow erkennt.
Die aktuell hohe Nachfrage wirkt sich zudem auch positiv auf das laufende Geschäft aus. Mit einem deutlich zweistelligen Umsatzzuwachs wird das höchste Wachstum der letzten zehn Jahre präsentiert.
Mit einem erwarteten KGV von knapp 25 ist die Aktie zwar nicht mehr günstig, sollte das Wachstum aber länger zweistellig bleiben, dann würde sich der Wert relativ schnell rechtfertigen lassen.
Am Ende geht man mit einem Investment in die Texas Instruments Aktie auch eine Wette auf die Lage der zukünftigen Konjunktur ein, denn es handelt sich um technologische Vorprodukte, die in einem gewissen Maße zyklisch sind. Schwächt sich die weltwirtschaftliche Nachfrage ab, so sollten sich die Auftragsbücher der Chiphersteller entspannen. Aufgrund der globalen Halbleiter-Krise, die auch auf strukturelle Unterkapazitäten zurückzuführen ist, wäre das aber aktuell weniger ein Problem für die am Rande der Kapazität arbeitenden Chiphersteller.
Möglicherweise könnten damit gute Voraussetzungen für ein langfristiges Investment vorliegen, sofern das Wachstum nachhaltig hoch bleibt.
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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von Texas Instruments besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.