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Neu Dividenden OMV Aktienanalyse: Über 9 Prozent Dividendenrendite können jährlich möglich sein

Geschrieben von Frank Seehawer | 25.6.2024
Inhaltsverzeichnis

Die österreichische Mineralölverwaltung, kurz OMV (ISIN: AT0000743059), ist ein dominierender integrierter Öl- und Gaskonzern in Zentraleuropa und zählt zu den bedeutendsten Akteuren in Europa. Die Aktie tendierte in den letzten zehn Jahren seitwärts, wobei es immer wieder zu größeren Kurskorrekturen und -erholungen kam.

 

Quelle: OMV Aktienkurs

Das Unternehmen ist für seine hohen und relativ verlässlichen Dividenden bekannt. Sie haben im Laufe der Jahre zu einer soliden Gesamtrendite geführt. Die Entscheidung, Sonderdividenden auszuschütten, macht die Aktie für Investoren nun attraktiver. In den letzten beiden Jahren konnten so zusätzliche Mittel aus den Boomjahren an die Aktionäre zurückgegeben werden. Mit der neuen Ausschüttungspolitik und aufgrund der äußerst soliden Finanzlage könnte das Niveau auch in Zukunft hoch bleiben. Analysten rechnen mit einer jährlichen Gesamt-Dividendenrendite von über 9 Prozent.

Darüber hinaus ist die OMV im Branchenvergleich attraktiv bewertet. Ein deutlich einstelliges KGV könnte auf eine echte Value-Aktie hindeuten. Allerdings steht das Unternehmen auch vor großen Herausforderungen: Unsicherheiten durch schwankende Ölpreise belasten die Bewertung genauso wie der Klimawandel. Der notwendige grüne Umbau des Geschäftsmodells erfordert hohe Investitionen. Er ist aber entscheidend, um langfristig nachhaltig und wettbewerbsfähig zu bleiben. Positiv ist in diesem Zusammenhang, dass die OMV im Gegensatz zu ihren Mitbewerbern die Notwendigkeit des Wandels erkannt hat und bereits heute wichtige Schritte für ihr zukünftiges Geschäft setzt.

Vor diesem Hintergrund könnte die OMV-Aktie ein angemessenes Chance/Risiko-Verhältnis aufweisen. Die folgende OMV-Aktienanalyse soll näher Aufschluss darüber geben, ob die OMV-Aktie einen Kauf darstellen könnte.

Das Wichtigste in Kürze
  • Die OMV ist ein dominierender integrierter Öl- und Gaskonzern in Zentraleuropa
  • Das Unternehmen zahlt üppige Dividenden und ist attraktiv bewertet
  • Allerdings steht ein schwankender Ölpreis für Unsicherheiten und die grüne Transformation des Geschäfts erfordert hohe Investitionen
  • Die Aktie könnte vor diesem Hintergrund angemessenes Chancen-Risiko-Verhältnis aufweisen

Unternehmensprofil von OMV – bedeutender Öl- und Gaskonzern in Zentraleuropa

OMV (Österreichische Mineralölverwaltung) ist ein integriertes Öl-, Gas- und Chemieunternehmen, das sich auf drei Hauptgeschäftsfelder konzentriert:

  • Chemicals & Materials
  • Fuels & Feedstock und
  • Energy

Chemicals & Materials

Quelle: Geschäftsbericht 2023 OMV

Im Geschäftsbereich Chemicals & Materials liegt der Fokus auf der Produktion und dem Vertrieb von petrochemischen Produkten und Kunststoffen. Dazu gehört die Herstellung von Basischemikalien wie Ethylen, Propylen und Butadien, die als Rohstoffe für die Kunststoffproduktion verwendet werden. Außerdem produziert OMV Polyolefine wie Polyethylen und Polypropylen, die in verschiedenen Anwendungen wie Verpackungen, Automobilteilen und Konsumgütern eingesetzt werden. Das Unternehmen entwickelt auch hochspezialisierte chemische Produkte und Materialien für verschiedene industrielle Anwendungen.

Im Geschäftsjahr 2023 entfielen 21 Prozent des Umsatzes auf diesen Bereich. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz in diesem Bereich um 32 Prozent zurückgegangen. Das Chemiegeschäft rutschte im Geschäftsjahr 2023 mit einem operativen Ergebnis von 120 Millionen Euro sogar in die Verlustzone. Im Vorjahr wurde noch ein operatives Ergebnis von 2 Milliarden Euro ausgewiesen.

Fuels & Feedstock

Der Geschäftsbereich Fuels & Feedstock umfasst die Herstellung und den Vertrieb von Kraftstoffen sowie die Bereitstellung von Rohstoffen für die petrochemische Industrie. OMV betreibt Raffinerien zur Verarbeitung von Rohöl in verschiedene Kraftstoffe wie Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl. Diese Kraftstoffe werden über ein Netzwerk von Tankstellen und im Großhandel vertrieben. Zusätzlich stellt OMV Rohstoffe wie Naphtha und andere Vorprodukte für die Chemie- und Kunststoffproduktion bereit.

Quelle: Geschäftsbericht 2023 OMV

Das Segment Fuels & Feedstock erreichte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von knapp 18 Milliarden Euro, was gut 44 Prozent des Umsatzes mit Dritten entspricht. Es ist also das mit Abstand größte Segment des Konzerns. Gegenüber dem Vorjahr ist ein zweistelliger Umsatzrückgang von knapp 11 Prozent zu verzeichnen. Mit einem Betriebsergebnis von 1,7 Milliarden Euro war es zuletzt der zweitstärkste Ertragsbringer.

Energy

Im Geschäftsbereich Energy konzentriert sich OMV auf die Exploration, Produktion und Vermarktung von Erdöl und Erdgas sowie auf die Entwicklung von erneuerbaren Energien und anderen nachhaltigen Energiequellen. Das Unternehmen sucht nach und fördert Erdöl- und Erdgasreserven weltweit und ist im Transport, der Speicherung und dem Vertrieb von Erdgas, einschließlich LNG (Liquefied Natural Gas), tätig. Zudem investiert OMV in Projekte zur Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Solar und Wasserstoff. Die Strategie von OMV in diesem Bereich zielt auf Diversifizierung und Dekarbonisierung ab, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.

Quelle: Geschäftsbericht 2023 OMV

Mit 13,3 Milliarden Euro ist der Umsatz mit Dritten im Geschäftsjahr 2023 in diesem Bereich um mehr als 55 Prozent zurückgegangen. Gemessen am Gesamtumsatz mit Dritten von 39,5 Milliarden Euro macht dieser Bereich rund ein Drittel des Umsatzes aus. Trotz des Umsatzrückgangs leistete dieser Bereich mit 3,7 Milliarden Euro den größten Beitrag zum Betriebsergebnis.

Der Rückgang des Umsatzes und des Ergebnisses der OMV im Jahr 2023 ist tendenziell auf eine Kombination aus sinkenden Rohstoffpreisen, wirtschaftlichen Unsicherheiten, höheren Betriebskosten sowie Investitionen in nachhaltige Energien und regulatorischen Herausforderungen zurückzuführen.

Quelle: Marktkapitalisierung Vergleich

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 13 Milliarden Euro erscheint die OMV als milliardenschwerer Großkonzern. Im globalen Vergleich zu Konkurrenten wie Chevron oder Exxon Mobil mit einer Marktkapitalisierung von 288 bzw. 503 Milliarden US-Dollar ist sie jedoch ein unbedeutendes Leichtgewicht. Doch Größe ist nicht immer das Wichtigste. Vor allem die regionale Vernetzung stellt einen tiefen Burggraben dar. Hier hat sich die Zentraleuropäische Region mit Österreich, Rumänien und Deutschland als klare regionale Fokussierung herauskristallisiert. Der hohe Anteil von OMV an Förderungen in politisch sicheren Regionen ist auch ein entscheidender Stabilitätsanker für die Energiepolitik in Europa.

Die letzten OMV Quartalszahlen von März 2024

Das erste Quartal 2024 sieht auf den ersten Blick ernüchternd aus. Es weist im Vergleich zum Vorjahr weiterhin eine stark rückläufige Tendenz auf. So sank der Umsatz um 25 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis ging jedoch nur um 7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zurück. Ein deutliches Plus von 20 Prozent wurde beim Jahresüberschuss in Höhe von 468 Millionen Euro erzielt. Auf dem zweiten Blick erkennt man jedoch eine positive Dynamik. So wurde im Gesamtjahr 2023 noch ein Umsatzrückgang von über 36 Prozent ausgewiesen.

Quelle: Finanzdaten von OMV zum ersten Quartal 2024

Geprägt war das erste Quartal 2024 von niedrigen Gaspreisen, unter denen auch der österreichische Mineralölkonzern zu leiden hatte. Vor allem der milde Winter in Europa führte zu einer geringeren Nachfrage und hohen Gasspeichern. Auch im Bereich Fuels and Feedstocks war ein deutlicher Rückgang des Betriebsergebnisses zu verzeichnen. Ursächlich hierfür waren niedrigere Raffineriemargen, die im Vorjahr jedoch außergewöhnlich hoch ausgefallen waren. Darüber hinaus wirkte sich eine geringere Kapazitätsauslastung negativ auf das Ergebnis aus.

Im Bereich Chemicals & Materials konnte dagegen ein höheres Ergebnis der Betriebstätigkeit erzielt werden. Grund hierfür waren positive Effekte aus der Vorratsbewertung sowie im Jahresvergleich gestiegene Preise.

OMV-Aktie Prognose 2024

Der Ausblick für das Gesamtjahr 2024 sieht keine konkreten Umsatz- oder Auftragszahlen vor. Die OMV erwartet jedoch für 2024 weiterhin hohe organische Investitionen von rund 3,8 Milliarden Euro. Der Durchschnittspreis für die Sorte Brent wird mit rund 85 US-Dollar pro Barrel auf stabilem Niveau erwartet und liegt damit leicht über der bisherigen Prognose von 80 US-Dollar. Anders sieht es beim Erdgaspreis aus. Hier wird der realisierte Erdgaspreis mit 20 bis 25 Euro pro Megawattstunde etwas niedriger erwartet als die bisherige Prognose von 25 Euro. Er liegt auch deutlich unter der Preisprognose des THE (Trading Hub Europe), die den Gaspreis bei knapp unter 30 Euro sehen. Des Weiteren wird erwartet, dass die Raffinerie-Referenzmarge in Europa stabil bei etwa 8 US-Dollar pro Barrel liegt und die Auslastung der europäischen Raffinerien bei 95 Prozent bleibt. Die Steamcracker-Auslastung in Europa wird ebenfalls auf einem stabilen Niveau von etwa 85 Prozent erwartet.

Quelle: Umsatzprognose von OMV bis 2028

Betrachtet man nun die Schätzungen der Analysten, so überrascht es nicht, dass für das Gesamtjahr 2024 ein Umsatzrückgang auf 37 Milliarden Euro erwartet wird. Die Vorjahre 2022 und 2023 waren jedoch durch außerordentlich hohe fossile Energiepreise positiv verzerrt.

Der von den Analysten erwartete Umsatzrückgang von 6,4 Prozent stellt jedoch eine deutliche Verlangsamung des sich normalisierenden Umsatztrends dar. Anders sieht es beim Ergebnis je Aktie, dem EPS, aus. Hier wird von Analysten ein deutlicher Sprung um 38,2 Prozent auf 6,26 Euro erwartet. Auch mittelfristig dürfte dieser Wert tendenziell hoch bleiben, wenngleich für 2027 nur noch ein Wert von 6,08 Euro erwartet wird. Damit dürfte das KGV auch in den kommenden Jahren einstellig bleiben, sofern der Aktienkurs nicht deutlich steigt.

Quelle: Gewinnprognose von OMV bis 2027

 

Vision bis 2030

OMVs Vision 2030 strebt finanzielle Stärke und verantwortungsvolle Transformation an, mit einem sauberen Carbon Capture and Storage (CCS)-Betriebsergebnis von mehr als 6,5 Milliarden Euro und einem Cashflow von über 7,5 Mrd. Euro. Jährliche Investitionen von 3,8 Milliarden Euro konzentrieren sich zu 40-50 Prozent auf nachhaltige Projekte. Das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein, besitzt somit eine hohe Priorität. Expandiert wird in Chemikalien, erneuerbare Kraftstoffe und Geothermie. OMV sieht sich als führend im Energiewandel in Südosteuropa.

Wichtige Kennzahlen der OMV-Aktie aus der Dividenden Analyse

Quelle: Dividenden Score der OMV-Aktie

Das OMV-Wertpapier überzeugt in der Dividenden Analyse mit einem Score von 14 Punkten. Sie erreicht damit fast die maximal mögliche Punktzahl von 15 Punkten. Abzüge gab es lediglich in der Kategorie "Kontinuität 10 Jahre". Hier gab es für die acht Jahre, in denen das Unternehmen die Dividende nicht gekürzt hat, nur zwei Punkte. Erst bei einem Wert von zehn Jahren hätte es die volle Punktzahl von drei Punkten gegeben.

Quelle: OMV Dividenden Historie

Für den Punktabzug verantwortlich war allerdings nur eine Dividendenkürzung im Jahr 2015. Hintergrund war ein außergewöhnlich hoher Verlust für das Geschäftsjahr. Ein negatives operatives Ergebnis von zwei Milliarden Euro belastete das Geschäftsjahr 2015. Dieser ging einher mit einem starken Ölpreisverfall von über 100 Euro Ende 2014 auf unter 30 US-Dollar für die Sorte Brent Crude Anfang 2016. Der Ölmarkt galt damals als schwierig. Vor allem die USA drängten mit ihrer revolutionären Schieferölproduktion auf den Markt. Auch die OPEC hielt das Förderniveau hoch, um keine Marktanteile zu verlieren und der neuen Fracking-Konkurrenz den Aufstieg zu erschweren. Eine schwache Nachfrage aus der Wirtschaft tat ein Übriges.

Sonderdividenden der OMV-Aktie

Auffällig ist auch, dass ab 2022 neben den regulären Dividenden auch Sonderausschüttungen vorgenommen werden. Das hat System: Mit einer neuen progressiven Dividendenpolitik sollen so überschüssige Reserven den Investoren zur Verfügung gestellt werden. Konkret sollen bei einem Leverage Ratio von unter 30 Prozent jährlich 20 bis 30 Prozent des operativen Cashflows des OMV Konzerns als Sonderdividende ausgeschüttet werden – sofern ausreichend Mittel zur Verfügung stehen. Bei einem Leverage Ratio über 30 Prozent wird nur die reguläre Dividende ausgeschüttet.

Da das Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit stark von der Öl- und Gaskrise in Europa profitiert hat, sind die hohen Sonderausschüttungen der letzten beiden Jahre leicht nachvollziehbar. Der Blick in die Zukunft zeigt jedoch Unsicherheit.

Analysten gehen hier von einem Rückgang der gesamten Dividendenzahlungen (reguläre und Sonderdividenden) bis zum Jahr 2027 aus. Mit geschätzten 3,80 Euro im Jahr 2027 wird jedoch ein immer noch hohes Niveau gehalten. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von rund 40 Euro entspricht dies einer potenziellen Dividendenrendite von über 9 Prozent.

Insgesamt könnten die regulären Dividenden mit etwas Glück weiter steigen und die Sonderdividenden sukzessive weiter gezahlt werden, wenn auch auf etwas niedrigerem Niveau. Für den Dividenden-Score bedeutet dies viel Gutes. Einzig beim Dividendenwachstum muss sich zeigen, ob das zweistellige Niveau gehalten werden kann.

Bewertung der OMV-Aktie

Die Bewertung der OMV Aktie ist mit einem erwarteten KGV von 8,5 grundsätzlich als günstig einzustufen. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,8 ist attraktiv. Hier wird ein deutlicher Abschlag auf die Substanz des Unternehmens gehandelt. Aufgrund der erwarteten Gewinnsteigerungen dürfte das KGV kurzfristig sogar auf das extrem niedrige Niveau von 6,5 sinken.

Quelle: Bewertungen der OMV-Aktie

Die günstige Bewertung beinhaltet allerdings auch eine Risikoprämie für die Unsicherheiten im zyklischen Öl- und Gasmarkt. Vor allem die Entwicklung des Ölpreises steht im Fokus und ist ein wesentliches Maß für die Profitabilität des Konzerns. Für das Gesamtjahr 2024 wird hier ein weiterhin hohes Niveau erwartet, was für OMV durchaus positiv sein sollte.

Ein schwerwiegenderes Problem dürfte jedoch das Kerngeschäft selbst sein. Denn das Unternehmen fördert und vermarktet fossile Brennstoffe. Sie sind ein wesentlicher Grund für die aktuelle Klimakrise und haben langfristig keine Zukunft. Hier muss sich auch das Geschäftsmodell der OMV ändern, was hohe Investitionen erfordert und zugleich für Unsicherheiten steht.

Auch wenn es ein Mammutprojekt ist, soll die Öl- und Gasproduktion bis 2030 auf unter 400 kboe/d sinken. Zusätzlich sollen höherwertige Raffinerieprodukte sowie emissionsarme Premium-Kraftstoffe und Grundstoffe für die chemische Industrie produziert werden. Das Geschäft mit biobasierten Kraftstoffen und grünem Gas soll deutlich ausgebaut und die Produktion erneuerbarer Energien auf 10 TWh erhöht werden. Insbesondere Geothermie, Solarenergie und Windkraft werden hier im Fokus stehen. Mehr als 13 Milliarden Euro sollen investiert werden. Dass das Unternehmen hier deutlich stärker aktiv ist als die Konkurrenz verdeutlichen Auszeichnungen. Im Jahr 2023 hat die OMV beispielsweise zum achten Mal in Folge ein herausragendes CDP-Klimaschutzrating von A-(Leadership) erhalten.

Etwas anders stellt sich die Bewertungssituation beim Multiplikator für den Free Cashflow dar. Gemessen am Enterprise Value von rund 24 Milliarden Euro liegt der Faktor bei 17,4, was alles andere als günstig ist. Hohe Investitionen gehören zum Geschäft eines anlagenintensiven integrierten Öl- und Gaskonzerns wie der OMV, keine Frage. Die Transformation des Geschäftsmodells erfordert jedoch zusätzliche Investitionen und könnte die Kapitalrenditen belasten. Sie gilt es neben den Ölpreisveränderungen im Blick zu behalten.

Fazit zur OMV-Aktie

Angesichts der aktuellen Marktbedingungen und der strategischen Ausrichtung der OMV könnte die Aktie jedoch ein interessantes Investment sein. Das Unternehmen bietet durch seine starke strategische Marktstellung und attraktiven Cashflows eine solide Basis für Anleger. Vor allem der Fokus auf Zentraleuropa positioniert das Unternehmen als einen politisch stabilen Energielieferanten für das demokratische Europa.

Trotz der Herausforderungen durch volatile Ölpreise und der Notwendigkeit hoher Investitionen in die grüne Transformation zeigt OMV Engagement für Nachhaltigkeit und zukünftiges Wachstum. Die Transformation kostet jedoch zunächst Geld, was Fragen hinsichtlich der zukünftigen Dividendenausschüttung aufwerfen könnte. Analysten sind hier tendenziell optimistisch, dass die Dividende inklusive Sonderausschüttungen auf hohem Niveau gehalten werden kann. Sollte dies der Fall sein, wären jährliche Dividendenrenditen im hohen einstelligen Bereich möglich – bei einem hohen Preisniveau für fossile Brennstoffe sogar noch mehr. In einem solchen Szenario dürfte auch der Aktienkurs Aufwärtspotenzial haben.

Quelle: Analystenmeinungen zur OMV-Aktie

Betrachtet man nun die Meinung der Analysten zum Aktienkurs, so hat dieser aus heutiger Sicht bereits heute ein Potenzial von rund 19 Prozent. Die Mehrheit der Analysten (44 Prozent) sieht die Aktie jedoch nur als Halteposition. Rund 31 Prozent der Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf.

Wer bereit ist, das Risiko von Marktunsicherheiten und Investitionskosten zu tragen, könnte daher von den langfristigen Chancen und der derzeit attraktiven Bewertung der OMV-Aktie profitieren. Aufgrund der möglichen höheren Kursschwankungen ist allerdings ein gutes Nervenkostüm erforderlich.

 

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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von OMV besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.