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ironSource Aktienanalyse: App-Monetizer mit großem Potenzial?

Geschrieben von Frank Seehawer | 6.6.2022

 

Das Geschäftsmodell von ironSource entwickelt sich dabei zu einer Goldgrube. Das Unternehmen generiert bereits heute hohe Free Cashflows und es wächst außerordentlich stark.

Die Bewertung ist nach dem Abverkauf der ironSource Aktie in den letzten Monaten deutlich gesunken. Mittlerweile könnte ein Niveau erreicht worden sein, auf dem die Chancen größer erscheinen als die Risiken. Grund genug für uns die Aktie, die in der Topscorer Liste der High-Growth-Investing-Strategie eine führende Position einnimmt, genauer anzuschauen.

Das Wichtigste in Kürze
  • ironSource ist ein Profiteur der App-Economy
  • Ein hohes profitables Wachstum bei günstiger Bewertung machen die Aktie attraktiv
  • Eine nachhaltig hohe Net-Retention Rate

 

Unternehmensprofil – App-Monetizer, -analyzer und -distributor

ironSource ist ein Softwareunternehmen, welches sich auf die App-Economy spezialisiert hat. Das Unternehmen entwickelt spezielle Software für App-Entwickler mit deren Hilfe der geschäftliche Durchbruch gelingen kann. Die Softwarelösungen von ironSource helfen beispielsweise beim Vertrieb der Apps, der Datenanalyse oder der Monetarisierung.

Quelle: Finanzdaten 2021 von ironSource aus aktien.guide

Womit verdient ironSource Geld?

Die Umsätze von ironSource lassen sich im Wesentlichen den beiden Produkten Sonic und Aura zwei zurechnen:

  1. Sonic bietet Softwareprodukte an, die App-Entwicklern dabei helfen, mobile Spiele in ein profitables Geschäft zu transformieren. Ende 2021 kamen 88 Prozent der Umsätze aus diesem Geschäftsfeld.
  2. Aura hilft Telekommunikationsunternehmen dabei Kundenbeziehungen zu optimieren, indem die Kommunikation verbessert wird. Rund 12 Prozent der Umsätze ließen sich Ende 2021 diesem Produkt zurechnen.

Die Umsätze stammen aus Umsatzbeteiligungen, nutzungsabhängigen Entlohnungen sowie In-App Monetarisierungen.

Wie stark wächst inSource?

Der mobile Ad-Tech-Wert ironSource wächst relativ stark. Im Geschäftsjahr 2021 lag das Umsatzwachstum bei fast 70 Prozent. Das starke Wachstum ist auch dem guten Marktwachstum geschuldet, von dem auch Wettbewerber wie Applovin, Unity Software oder Digital Turbine profitieren. Es handelt sich also um einen relativ jungen Markt, der sich erst noch entwickelt.

Die Wachstumsstrategie von ironSource

Neben einer anfänglich organischen Wachstumsstrategie scheint sich immer mehr eine Buy-and-Build-Strategie zu etablieren. Im Jahr 2021 wurden gleich mehrere Firmen übernommen wie zum Beispiel die Marketingfirma Bidalgo, Luna Labs oder Soomla. Größter Zukauf war wohl die App-Monetarisierungsplattform Tapjoy für 400 Millionen US-Dollar.

Das Geld für die kostspieligen Zukäufe kommt mittlerweile von externen Großinvestoren, die auch für ein Listing sorgten. Ende Juni 2021 ging der Mobile-Adtech-Wert via Spac an die New York Stock Exchange. Im Gegensatz zu anderen Technologieunternehmen wurde auf ein klassisches IPO an der Technologiebörse Nasdaq verzichtet.

Quelle: ironSource aktien.guide


Quelle: ironSource Q1 Earnings Presentation


Positiv zu werten ist zudem, dass auch der Gewinn – gemessen an dem bereinigten EBITDA weiter – anzog. Hier konnte ein Wert von 59 Millionen US-Dollar für das erste Quartal 2022 ausgewiesen werden, was eine bereinigte EBITDA-Marge von 33 Prozent bedeutet. Insgesamt blieb ein Nettoergebnis von 14 Millionen US-Dollar in den Büchern stehen (+34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

Quelle: ironSource Q1 Earnings Presentation

Die von Analysten erwarteten bzw. prognostizierten Gewinne und Umsätze zeichnen folgendes Bild:

Quelle: HGI-Score der ironSource Aktie aus dem aktien.guide

Mit Blick auf das erwartete Wachstum des Gesamtjahres könnten sich die Punktwerte in der Zukunft leicht verschlechtern. Besonders trifft dies auf die Punkte für das Umsatzwachstum zu. Anders bei der Rule-of-40: Sie könnten im Idealfall bei gleicher Free-Cash-Flow-Marge gehalten werden.

 

Bewertung der ironSource Aktie

Die Bewertung der ironSource Aktie erscheint mit einem EV/Sales Ratio von 3,9 für ein Wachstumsunternehmen mit Potenzialen bei der Profitabilität günstig.

 

Quelle: ironSource immaterielle Vermögensgegenstände

Bei ironSource machen die immateriellen Vermögensgegenstände mittlerweile 42 Prozent der Bilanzsumme aus. Sollten die Übernahmen weiter zunehmen, kann hier ein erhöhtes Risiko entstehen.

Gerade bei teuren Firmenübernahmen ist Vorsicht geboten. Zunächst mal wird der bezahlte Goodwill dort eingebucht. Sollte sich im Laufe der Zeit herausstellen, dass die zugekaufte Firma doch nicht so erfolgreich und werthaltig ist wie erhofft, dann ergeben sich Bilanzrisiken und es kommt zu außerplanmäßigen Abschreibungen.



Risiken der ironSource Aktie

Das größte Risiko der ironSource Aktie könnte in seiner geringen Diversifizierung sowie in der großen Abhängigkeit vom Gaming liegen. Von denen mittlerweile über 5.500 Kunden sind 358 Kunden für mehr als 95 Prozent der Umsätze verantwortlich. Darüber hinaus wird das meiste Geld im Game-Publishing verdient, wobei hier zuletzt die dominierende Stellung aufgrund der Stärke einiger Wettbewerber etwas bröckelte.

Kritisieren kann man weiter, dass es ironSource noch nicht gelungen ist, seine Kernkompetenz auf andere Branchen erfolgreich zu übertragen. Dafür zeigt die nach wie vor starke Net-Retention-Rate von über 150 Prozent, dass die Kunden immer mehr Geld bei ironSource lassen. Es ist ein wichtiger Indikator für den Erfolg der Strategie.

Wie sich ironSource in der Zukunft entwickeln wird, das wird man erst in den nächsten Jahren zutreffend sagen können. Fakt ist, dass sich das Unternehmen in einem attraktiven Wachstumsmarkt befindet und heute schon profitabel wächst. Auch wenn die Aktie ein erhöhtes Chancen-Risiko-Verhältnis besitzt, die derzeitige Bewertung preist schon viele Risiken ein.

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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von ironSource besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.