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Defensive Aktien bieten Investoren viele Vorteile: ein planbares Geschäft, wenig Schwankungen und meist stabile Cashflows mit solider Pricing-Power. Die Aktie von Hormel Foods (ISIN: US4404521001) gehört in genau diese Kategorie und könnte für Anleger attraktiv sein, da es als einer der großen Player in der Produktion und im Vertrieb von Lebensmitteln in den USA gilt.
Mit einer attraktiven Dividendenrendite von über drei Prozent und einer 58-jährigen Historie ununterbrochener Dividendenerhöhungen spricht Hormel vor allem dividendenorientierte Anleger an. Zudem hat der Aktienkurs nach einer langen Aufwärtsphase mit neuen Allzeithochs im Jahr 2022 stark konsolidiert. Die Aktie verlor mehr als 40 Prozent. Eine Chance?
Quelle: Aktienkurs der Hormel Foods-Aktie
Mag sein! Allerdings ist das Geschäft auch margen- und vor allem wachstumsschwach, was bedeutet, dass die dynamischen Wachstumschancen begrenzt sind. Trotz der starken Marken und der sauberen Dividendenhistorie sieht das erwartete KGV von 22 angesichts des zuletzt nur moderaten Wachstums nicht besonders günstig aus. Dennoch könnte die Aktie aufgrund ihrer Stabilität, ihrer Dividendenrendite und ihrer Präsenz in wichtigen Lebensmittelmärkten eine interessante Wahl für langfristig orientierte defensive Anleger sein. Tauchen wir mit der nachfolgenden Hormel Foods Aktienanalyse tiefer in das Universum des größten börsennotierten Dosenfleisch-Produzenten in den USA ein.
Das Wichtigste in Kürze
Das Geschäftsmodell von Hormel Foods dreht sich um die Herstellung, Vermarktung und den Vertrieb von Nahrungsmitteln, wobei der Fokus vor allem auf haltbaren und verarbeiteten Fleischprodukten liegt. Das Unternehmen bietet hier eine breite Palette an Lebensmitteln an, die von proteinbasierten Produkten wie Dosenfleisch und Wurstwaren bis hin zu pflanzlichen Alternativen reicht. Mit bekannten Marken wie SPAM, Skippy und Planters bedient Hormel verschiedene Zielgruppen, von preisbewussten Verbrauchern bis hin zu Menschen, die Wert auf Bio- und Naturprodukte legen. Verkauft werden Hormel-Produkte über verschiedene Vertriebskanäle, darunter Supermärkte, Restaurants und Online-Plattformen. Zudem ist man sowohl in den USA als auch international aktiv.
Quelle: Annual Report 2023 Hormel Foods
Hormel Foods teilt sein Geschäft in drei große Segmente auf: Retail, Foodservice und International. Jedes Segment bedient verschiedene Märkte und Kundenbedürfnisse, was unterschiedliche Herausforderungen und Chancen mit sich bringt.
Das Retail-Segment umfasst den Verkauf von Hormels Produkten direkt an Verbraucher über Supermärkte und Einzelhandelsgeschäfte. Bekannte Marken wie SPAM, Skippy und Planters sind hier die entscheidenden Zugpferde. Das Einzelhandelssegment ist das größte von allen und damit auch das wichtigste für Hormel.
Der Einzelhandel steht jedoch unter Druck, da sich die Verbrauchergewohnheiten geändert haben. Auch spüren die Kunden die Inflation und suchen verstärkt nach preisgünstigeren Alternativen. Das merkt man auch an den Zahlen: Im Retail-Segment, das für den Großteil des Umsatzes (64 Prozent) verantwortlich ist, sanken die Umsätze im Gesamtjahr 2023 um 3 Prozent auf rund 7,8 Milliarden US-Dollar. Noch deutlicher fiel der Rückgang beim Segmentgewinn aus. Dieser sank im vierten Quartal um 40 Prozent und für das gesamte Jahr um 20 Prozent.
Im Foodservice-Segment geht es um die Belieferung von Restaurants, Hotels, Kantinen und anderen Gastronomiebetrieben. Hier verkauft Hormel Foods vor allem proteinreiche Produkte wie Fleisch und Wurstwaren, die in großen Mengen verarbeitet werden. Das Segment zeigte sich im letzten Jahr stabil. Das Segment trug im letzten Geschäftsjahr mit rund 30 Prozent zum Gesamtumsatz bei und war 2023 mit 1,4 Prozent leicht rückläufig. Interessanterweise stieg der Gewinn in diesem Segment deutlich an, nämlich um 8,8 Prozent für das ganze Jahr.
Das International-Segment hingegen deckt die globalen Aktivitäten von Hormel Foods ab. Hier werden Hormels Produkte in Märkte außerhalb der USA exportiert, wobei die Nachfrage stark von regionalen Gegebenheiten, wie Währungsschwankungen oder Importregularien, beeinflusst wird. Besonders in Asien und Lateinamerika sieht Hormel langfristiges Wachstumspotenzial, obwohl das Segment derzeit durch globale Unsicherheiten wie steigende Kosten und schwankende Nachfrage gebremst wird. Ein Pluspunkt ist dabei die für asiatische Verhältnisse hohe Qualität der US-Produkte im Verhältnis zur heimischen Ware. Das internationale Segment stellt die geringste Umsatzbasis. Hier werden gerade einmal knapp 6 Prozent der Gesamtumsätze generiert. Stark rückläufig waren auch die Umsätze aus diesem Bereich, im Gesamtjahr 2023 war der Umsatz des International-Segments um 7,5 Prozent zurückgegangen. Der Segmentgewinn sank im Jahresverlauf sogar um fast 49 Prozent.
Insgesamt sind Hormels drei Segmente unterschiedlichen Entwicklungen unterworfen: Der Einzelhandel kämpft mit einer veränderten Nachfrage, der Foodservice profitiert von der Erholung des Gastronomiebereichs und von langfristigen Megatrends, und das internationale Geschäft steht vor Herausforderungen, aber auch vor Chancen in Wachstumsmärkten.
Trotz Chancen und Risiken fiel das Geschäftsjahr 2023 von Hormel Foods tendenziell schwach aus, da trotz Preisanpassungen zur Bewältigung der Inflation die Verkaufsvolumen in den wichtigen Retail- und International-Segmenten zurückgingen und die Preise für einige Rohmaterialien, wie Speck, sanken. Insbesondere die geringere Verfügbarkeit von Schweine- und Putenfleisch beeinträchtigte das Angebot und führte zu geringeren Umsätzen. Zudem sank der Gewinn stark, da neben dem rückläufigen Segmentgewinn auch eine ungünstige Schiedsgerichtsentscheidung zu zusätzlichen Kosten führte.
Hormel Foods steht in einem intensiven Wettbewerb, insbesondere mit großen Unternehmen wie Tyson Foods, JBS oder Smithfield Foods. Diese Konzerne bieten ähnliche Produkte an und haben ebenfalls starke Positionen sowohl im Einzelhandel als auch im Gastronomie-Bereich.
Tyson Foods ist zum Beispiel einer der weltweit größten Fleischproduzenten und deckt ein breites Spektrum von Hühner-, Schweine- und Rindfleischprodukten ab. Der ebenfalls hohe Marktanteil sowie die internationale Reichweite machen Tyson zu einem der engsten Konkurrenten. Auch Tyson Foods investiert stark in pflanzliche Alternativen und nachhaltige Produktionsmethoden, was für Hormel eine Herausforderung darstellt, da diese Segmente immer wichtiger werden. JBS hingegen ist ein brasilianischer Fleischverarbeitungsgigant. Er konkurriert vorwiegend weltweit. Mit seiner börsennotierten Tochter Pilgrim’s Pride agiert er auch in den USA. Aufgrund der riesigen Produktionskapazitäten und ihres internationalen Vertriebsnetzwerks kann JBS dabei oft effizienter und zu günstigeren Preisen arbeiten. Dieser Sachverhalt setzt Hormel unter Druck, sich über seine Marken und Produkte zu differenzieren, was in einem hart umkämpften Markt schwierig sein kann.
Smithfield Foods, das zur WH Group aus China gehört, ist vor allem im Schweinefleischmarkt ein starker Konkurrent. Sie haben durch ihre Muttergesellschaft einen klaren Vorteil in der Erschließung des chinesischen Marktes, der für Hormel eine wichtige Wachstumsregion darstellt. Der Zugang zu Asien ist jedoch auch für Investoren entscheidend, da diese Märkte ein großes Potenzial bieten.
Ein großes Risiko für Hormel besteht darin, dass Konkurrenten wie Tyson und JBS durch ihre Größe und Effizienz niedrigere Preise anbieten können. Hormel muss daher entweder seine Kosten senken oder den Wert seiner Markenprodukte stärker betonen, was in einem preissensiblen Markt schwierig ist. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass sich die Konsumgewohnheiten hin zu pflanzlichen und nachhaltig produzierten Lebensmitteln verändern. Obwohl Hormel bereits in diese Bereiche investiert hat, bleibt der Wettbewerb in diesem wachsenden Marktsegment hart.
Zusätzlich dazu ist Hormel anfällig für Schwankungen bei den Rohstoffpreisen und Lieferkettenproblemen. Die Preise für Fleisch und andere Rohstoffe können durch externe Faktoren wie Wetterbedingungen, Krankheiten oder geopolitische Spannungen stark schwanken und damit Unsicherheiten hinsichtlich der Produktionskosten erhöhen.
Auf internationalen Märkten, insbesondere in Asien und Lateinamerika, sieht sich Hormel zudem mit hohen Markteintrittsbarrieren und starkem Wettbewerb durch lokale Anbieter konfrontiert. Diese regionalen Wettbewerber können oft kostengünstigere und kulturell besser angepasste Produkte anbieten, was Hormels Wachstumspotenzial tendenziell begrenzt. Smithfield hat durch seine enge Verbindung nach China einen besonderen Vorteil auf diesem Schlüsselmarkt, was es Hormel erschwert, dort Fuß zu fassen. Aber auch technologisch sieht sich Hormel dem Druck gesetzt innovativ zu bleiben. Besonders die großen Konkurrenten investieren massiv in nachhaltige Produktionsprozesse und neue Technologien, die ihre Effizienz steigern. Wenn Hormel in diesen Bereichen nicht mithält, könnten sie auf lange Sicht Marktanteile verlieren, insbesondere bei Verbrauchern, die Wert auf umweltfreundlichere und gesündere Produkte legen.
Quelle: Peer-Vergleich Hormel Foods, aktien.guide Charts
An der Börse konkurriert Hormel Foods jedoch mit anderen großen Lebensmittel- und Fleischproduzenten, die ebenfalls börsennotiert sind und sich um Investoreninteresse bemühen. Zu den größten Konkurrenten ähnlicher Geschäfte zählen neben Tyson Foods und Pilgrim’s Pride vor allem Conagra Brands und Kraft Heinz.
Im dritten Quartal 2024 erzielte Hormel Foods mit minus 2 Prozent einen leicht rückläufigen Nettoumsatz von 2,9 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis konnte aber mit 230 Millionen US-Dollar um 8 Prozent gesteigert werden.
Quelle: Quartalszahlen Q3-2024 von Hormel Foods
Jim Snee, CEO von Hormel Foods, äußerte sich positiv über die Ergebnisse und betonte, dass viele der wichtigsten Einzelhandelsmarken von Hormel Foods gewachsen sind und die Erwartungen übertroffen haben. Das Foodservice-Geschäft verzeichnete ein überdurchschnittliches Wachstum, und das internationale Segment erholte sich dank der globalen Marken deutlich. Er betonte auch, dass sich das Unternehmen weiterhin auf seine strategischen Prioritäten konzentriere und für das vierte Quartal weiteres Wachstum in den Bereichen Einzelhandel, Foodservice und International erwarte.
Quelle: Hormel Foods Pressemitteilung zu den 9-Monatszahlen 2024
Das Wachstum schwankt recht stark. Betrachtet man die letzten sechs Jahre, so waren beim Umsatz Werte von -4 bis +26 Prozent möglich. Das EBIT schwankte im selben Zeitraum zwischen -13 und +12 Prozent.
Quelle: Wachstumsraten der Hormel Foods-Aktie
Im Jahr 2022 war das Wachstum jedoch vor allem durch starke Preisanpassungen getrieben, die das Unternehmen vorgenommen hatte, um die erheblichen Inflationseffekte bei Rohstoffen und Betriebskosten abzufedern – ein Sondereffekt. Diese Preiserhöhungen führten zu einem deutlichen Umsatzwachstum, obwohl die Absatzmengen in einigen Segmenten, wie zum Beispiel dem Einzelhandel, rückläufig waren. Darüber hinaus profitierte Hormel von einer robusten Nachfrage im Foodservice-Bereich, da Restaurants und Hotels nach der Pandemie wieder verstärkt geöffnet wurden. Die Erholung des internationalen Geschäfts, insbesondere in wichtigen Märkten wie Asien, trug ebenfalls zum Wachstum bei.
Für das Gesamtjahr 2024 hat Hormel Foods seine Prognose aktualisiert. Die Erwartungen für den Nettoumsatz wurden beispielsweise auf eine Bandbreite von 11,8 bis 12,1 Milliarden US-Dollar eingeengt. Im Vergleich zu 2023 bedeutet dies im besten Fall ein Nullwachstum. Die Anpassung reflektiert am Ende schwächer als erwartete Rohstoffmärkte, Produktionsunterbrechungen im Werk in Suffolk, Virginia, sowie Rückgänge in der Auftragsfertigung.
Quelle: Hormel Foods Q3-2024 Quartalsmitteilung
Darüber hinaus wurde die Schätzung für den bereinigten Gewinn je Aktie auf eine Bandbreite von 1,57 bis 1,63 US-Dollar konkretisiert. Eine zusätzliche Belastung von 0,06 US-Dollar pro Aktie wird durch die Produktionsunterbrechung in Suffolk erwartet. Darüber hinaus werden derzeit die finanziellen Auswirkungen der Sturmschäden im Werk Papillion, Nebraska, geprüft. Hormel geht jedoch davon aus, dass sich die Transformations- und Modernisierungsinitiativen weiterhin positiv auf den Jahresüberschuss auswirken werden. Der erwartete effektive Steuersatz bleibt unverändert bei 22 bis 23 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem ein Non-GAAP-EPS von 1,61 US-Dollar erreicht wurde, dürfte also eine Spanne zwischen -2,5 und +1,2 Prozent möglich sein.
Hormel Foods ist mit 58 Jahren ununterbrochener Dividendenerhöhung ein wahrer Dividenden-Aristokrat. Darüber hinaus zahlt das Unternehmen seit 96 Jahren ununterbrochen eine Dividende. Entsprechend groß ist das Vertrauen der Anleger. Allerdings sollte die schwache Umsatz- und Gewinnentwicklung nicht aus den Augen verloren werden. Eine chronische Ertragsschwäche kann bei der bestehenden Verschuldung schnell zu einer Aussetzung der Serie führen.
Quelle: Hormel Foods Dividendenhistorie seit 2000
Doch Hormel Foods überzeugt in vielen Bereichen der Dividenden Analyse. So liegt die aktuelle Dividendenrendite bei 3,6 Prozent, was im Vergleich zu anderen Unternehmen im Sektor wettbewerbsfähig ist. In den letzten zehn Jahren betrug die durchschnittliche Dividendenrendite nur 2,2 Prozent. Erklärbar ist dies vor allem mit einem gesunkenen Aktienkurs.
Quelle: Dividenden Score der Hormel Foods-Aktie
Das Payout-Ratio 3 Jahre, also die Ausschüttungsquote der letzten drei Jahre, liegt mit 63 Prozent auf einem soliden Niveau. Das Unternehmen schüttet somit nur einen gesunden Teil seines Gewinns an die Aktionäre aus, während es weiterhin genügend Mittel für Investitionen und Wachstum behält. Für diesen Punkt gab es in der Dividenden Analyse die volle Punktzahl von drei Punkten. Genauso viele Punkte gab es auch für die kontinuierlichen Dividenden. Seit 58 Jahren wurden die Dividenden ohne Ausnahme erhöht. Seit dem Börsengang im Jahr 1928 wurde immer eine Dividende gezahlt. Nur zwei Punkte gab es dagegen für das Dividendenwachstum selbst. Es fiel mit 6,1 Prozent über die letzten fünf Jahre zwar solide aus, aber nicht überdurchschnittlich hoch.
Insgesamt erzielt Hormel Foods in der Dividenden Analyse eine Gesamtpunktzahl von zwölf von 15 möglichen Punkten, was die Stärke und Verlässlichkeit seiner Dividendenpolitik belegt.
Die Dividende der Hormel Foods Aktie erscheint in der Dividenden Analyse als relativ sicher. Vor allem die moderate Ausschüttungsquote von unter 70 Prozent bietet einen gewissen Puffer bei größeren Gewinnrückgängen. Gedeckt sind sie weiter durch starke Cashflows.
Quelle: Bilanzdaten von Hormel Foods
Allerdings lastet eine hohe Verschuldung auf dem Unternehmen. Allein die langfristigen Schulden beliefen sich im letzten Quartal auf 2,9 Milliarden US-Dollar. Dem standen Cash und kurzfristige Anlagen in Höhe von 538 Millionen US-Dollar gegenüber. Bei einem jährlichen EBITDA von rund 1,3 bis 1,5 Milliarden US-Dollar ist dies durchaus tragbar. Auch die recht hohe Eigenkapitalquote von fast 60 Prozent spricht für sich. Da wirken die ebenfalls auffällig hohen Goodwills, die für 73 Prozent der immateriellen Vermögensgegenstände und für rund 38 Prozent der Bilanzsumme stehen, weniger bedrohlich.
Die Bewertung von Hormel Foods erscheint gemessen an den aktuellen Kennzahlen als relativ fair, wobei sie nicht besonders günstig sind. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 22 liegt im Vergleich zu anderen Unternehmen des Nahrungsmittelsektors immer noch im oberen Bereich. Investoren sind also bereit, einen höheren Preis für das stabile Geschäftsmodell und die überaus solide Dividendenhistorie zu zahlen. Allerdings könnte das KGV auch zu hoch sein, wenn man bedenkt, dass das Umsatzwachstum zuletzt rückläufig war und Hormel in einem Umfeld von Unsicherheit und Inflationsdruck agiert. Der Konkurrenzdruck ist groß und die Margen lassen keine großen Spielräume zu. 2023 lag die Nettoumsatzrendite mit 6,5 Prozent auf einem historischen Durchschnittswert.
Quelle: Bewertungen der Hormel Foods-Aktie
Die Dividendenrendite von 3,6 Prozent ist durchaus attraktiv und spricht vor allem langfristig orientierte Anleger an, die auf konstante Ausschüttungen setzen. Das Lebensmittelunternehmen verfügt über eine solide Dividendenhistorie und zahlt bzw. erhöht zuverlässig, was das Vertrauen in seine Cashflow-Stabilität verstärkt. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 2,2 ist nicht übertrieben hoch, was Hormel in Bezug auf seine Substanz angemessen bewertet erscheinen lässt.
Quelle: Entwicklung des Free Cashflows der Hormel Foods-Aktie
Was mir allerdings auffällt, ist, dass das Umsatzwachstum leicht negativ ist und auch der Free Cashflow unter Druck steht, obwohl über die letzten zwölf Monate betrachtet mit 902 Millionen US-Dollar immer noch ein hoher Wert erreicht wurde.
Dies zeigt, dass es für Hormel Foods derzeit schwierig ist, in einem herausfordernden Marktumfeld organisch zu wachsen. Auch verschlechtert sich die EBITDA-Marge zusehends.
Insgesamt bietet die Aktie von Hormel Foods eine Mischung aus Stabilität und Verlässlichkeit, insbesondere für dividendenorientierte Anleger, die Wert auf konstante Ausschüttungen legen. Allerdings ist der aktuelle Dividendenstatus keineswegs in Stein gemeißelt. Dividendenkürzungen oder -aussetzungen sind jederzeit möglich. Ein besonderes Augenmerk sollte in diesem Zusammenhang auf die Ertragslage gelegt werden. Und hier fällt vor allem auf, dass bei der EBITDA-Marge Prozentpunkte verloren gegangen sind. Fairerweise muss erwähnt werden, dass das Unternehmen in den Jahren 2021/2022 tendenziell von der Soft Commodity Inflation profitiert hat und diese Effekte langsam aus den Zahlen von Hormel Foods verschwinden. Dennoch scheint Hormel Foods unter einer chronischen Wachstumsschwäche zu leiden. Das Umsatzwachstum liegt im Zehnjahresvergleich nur im niedrigen einstelligen Bereich. Ähnlich sieht es bei den Gewinnen aus. Ohne Akquisitionen geht wenig, und diese sind aufgrund der hohen Verschuldung nur noch begrenzt möglich.
Aber es gibt auch Positives zu berichten: Das Unternehmen profitiert von seiner etablierten Marktposition in der Lebensmittelindustrie und überzeugt mit seiner krisenresistenten Ausrichtung. Mit einem erwarteten KGV von 22 erscheint die Aktie derzeit jedoch eher hoch bewertet, insbesondere angesichts des moderaten Wachstums. Für die gute Marktpositionierung wird somit eine Prämie bezahlt. Für Anleger, die auf langfristige Sicherheit und stabile Dividenden setzen, könnte sie bezahlbar sein. Für wachstumsorientierte Anleger wäre eine Investition jedoch weniger attraktiv.
Quelle: Analystenmeinungen zur Hormel Foods-Aktie
Die Analysten stufen die Aktie mehrheitlich als Halteposition ein. Bei einem Kursziel von 33,75 US-Dollar beträgt das Aufwärtspotenzial gerade einmal 8,4 Prozent. Damit verfestigt sich der Eindruck, dass der aktuelle Preis zu hoch ist, um eine gute zukünftige Rendite in der Zukunft mit der Aktie zu erzielen.
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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von Hormel Foods besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.