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Unternehmensprofil CVS Health – Von der Apothekenkette zum Healthcare Riesen
Wichtige Kennzahlen der CVS Health Aktie aus der Dividenden-Analyse
In den USA ist die Gesundheitsversorgung anders geregelt als in Deutschland. Zwar können Leistungen wie Arzneimittel, ärztliche Behandlungen oder Vorsorgeuntersuchungen durch Krankenversicherungen übernommen werden, allerdings sind diese nicht so gesetzlich geregelt, wie in Deutschland. Krankenversicherungen, Gesundheitsversorger oder Apothekenketten sind in den USA eigenständige Unternehmen. Davon vereint das Unternehmen CVS Health (ISIN: US1266501006) alles in einem, also Krankenversicherung, Gesundheitsversorgung und Apothekenkette.
Quelle: CVS Health Aktie
Der Aktienkurs von CVS bescherte seinen Aktionären in den vergangenen 10 Jahren sehr wenig Freude. Ende 2014 stand der Kurs bei rund 80 Dollar, während er aktuell bei unter 60 Dollar notiert.
Allerdings hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren deutlich breiter aufgestellt und ist nicht mehr nur die Apothekenkette, die es 2014 war.
Heute ist CVS Health ein diversifizierter Gesundheitsversorger, der tief in das amerikanische Gesundheitssystem greift. In den letzten Jahren wurden hierfür mehrere Unternehmen übernommen. Dadurch hat sich die Verschuldung deutlich erhöht.
Vor kurzem gab es außerdem einen Wechsel an der Führungsspitze. Die bisherige CEO Karen Lynch tritt zurück und ihr folgt David Joyner.
Joyner hat 37 Jahre Erfahrung im Bereich Gesundheit und Pharmazie und war für CVS bereits als CEO der Tochtergesellschaft Caremark tätig.
Könnte die Aktie von CVS Health deutlich mehr Wert bieten, als der Aktienkurs derzeit suggeriert, oder könnte der Schuldenberg die Kursentwicklung weiter belasten? Kann der neue CEO mit seiner langjährigen Erfahrung den Turnaround schaffen?
Wir gehen der Sache im Rahmen einer CVS Health Aktienanalyse auf den Grund.
Das Wichtigste in Kürze
CVS Health ist nach diversen Übernahmen in den letzten Jahren ein breit aufgestelltes Gesundheitsunternehmen, zu dem auch eine Apothekenkette gehört, mit der alles begann.
CVS steht für ,,Consumer Value Store’’ und wurde so 1963 in Lowel, Massachusetts (USA) gegründet. Zunächst wurden Beauty- und Gesundheitsprodukte verkauft. Bereits ein Jahr später wurde der Name des Unternehmens in CVS geändert.
Früh wurden andere Unternehmen übernommen und CVS wurde zunächst eine immer größere Apothekenkette. Nach der Jahrtausendwende kamen weitere Übernahmen hinzu, von denen die folgenden besonders hervorstechen:
2007: Übernahme von Caremark, einem führenden ,,Pharmacy Benefit Manager (PBM)’’.
2017-2018: Übernahme von Aetna, einer großen Krankenversicherung in den USA.
Zwischen 2006 und 2015 Übernahme von diversen Kliniken und Apothekenstores (unter anderem wurden die Apothekenshops von Target übernommen).
Wir sehen also, dass Akquisitionen einen wichtigen Teil der Unternehmensgeschichte darstellen. Um die Bedeutung von CVS Health für das amerikanische Gesundheitswesen zu verstehen, sollten wir uns alle Bereiche des Unternehmens ansehen.
Im Jahresbericht gibt CVS seinen Umsatz in vier verschiedenen Kategorien an:
Die Umsatzverteilung der vier Bereiche sieht wie folgt aus.
Quelle: 2023 Jahresbericht CVS Health
Mit circa 358 Mrd. Dollar Umsatz im letzten Jahr ist CVS Health ein sehr großes Unternehmen. Zum Vergleich: Konkurrent UnitedHealth liegt mit 367 Mrd. Dollar Umsatz im Geschäftsjahr 2023 nur knapp vor CVS Health und gilt als das größte Krankenversicherungsunternehmen der Welt.
Der mit rund 52 Prozent größte Anteil am Jahresumsatz entfällt auf die Health Services. Dahinter folgen jeweils mit rund einem Drittel Anteil der Bereich Pharmacy & Consumer Wellness sowie das Segment Health Care Benefits. Das Segment Corporate / Other ist mit nur 0,1 Prozent Anteil eher zu vernachlässigen. Wir gehen nun die drei größten Bereiche der Reihe nach durch.
Dies ist die Krankenversicherungssparte von CVS Health. Seit der Übernahme von Aetna im Jahr 2018 kann CVS auch Krankenversicherungen anbieten. CVS versichert rund 27 Mio. Menschen in den USA über diverse Gesundheitsprogramme oder ,,Medicare’’, wie sie in Amerika genannt werden. Berechtigte Personen können Programme wie Medicare Advantage nutzen, um sich Zugang zu verbesserten medizinischen Leistungen zu verschaffen, die nach klassischer Versorgung, der sogenannten ,,Fee-for-Service’’ (Leistung gegen Gebühr) deutlich mehr Geld kosten würden.
CVS unterscheidet dabei in Commercial Medical und Government Medical:
Alle Medicare Kontrakte entfallen in den Government Medical Bereich und machten im letzten Jahr 73 Prozent der Umsätze dieser Sparte aus. Deshalb ist die Bundesregierung ein sehr wichtiger Kunde für CVS.
In dem Commercial Medical Bereich wird selbst finanzierte Krankenversicherung angeboten. Dies können Privatpersonen oder Unternehmen sein. Angeboten werden unter anderem Zahnvorsorge, Vorsorgekonten für spätere medizinische Eingriffe und Zusammenarbeit mit verschiedenen Medicare Organisationen wie Health Maintenance Organisation (HMO) oder Preferred Provider Organizations (PPO).
Für den Vertrieb der Krankenversicherungen nutzt CVS Health nicht nur eigene Vertriebskanäle, sondern verfügt auch über ein breites Netzwerk von unabhängigen Agenten und Versicherungsmaklern, die für erfolgreiche Abschlüsse eine Prämie erhalten.
Die Zahl der Versicherten ist in den letzten Quartalen gestiegen. Dabei fällt etwas Interessantes auf.
Quelle: Analyst Center CVS Health
Insgesamt versicherte CVS Health im abgelaufenen Quartal (30.06.2024) 26,97 Mio. Menschen. Davon entfielen allerdings 18,80 Mio. auf den Commercial Bereich, also fast 70 Prozent. Die verbliebenen 30 Prozent der Versicherten machten aber fast 75 Prozent der Umsätze dieses Bereiches aus. Das zeigt noch einmal die Bedeutung der Bundesregierung für dieses Segment von CVS Health.
Entscheidend für den Erfolg dieser Sparte ist das Kostenmanagement der Healthcare Kosten. Nach dem Gesetz des Affordable Care Act müssen Krankenversicherungen mindestens 80 Prozent ihrer Einnahmen, den Versicherungsprämien, als Behandlungskosten an die Versicherten abführen. Aktuell holen viele Versicherte Operationen nach, die in den Pandemiejahren nicht durchgeführt werden konnten. Dies belastete auch im letzten Jahr die Medicarekosten der Krankenversicherungen und CVS Health bildet hier keine Ausnahme.
Quelle: Analyst Center CVS Health
Besonders bedenklich ist die Entwicklung seit Jahresbeginn. Das Medical Benefit Ratio, der Prozentsatz der Behandlungskosten vom Umsatz der Versicherungsprämien (kurz MBR), liegt aktuell bei circa 90 Prozent. Im Zuge des Wechsels an der Führungsspitze wurde auch eine Warnung über sehr hohe Behandlungskosten im 3. Quartal 2024 herausgegeben. Das MBR soll demnach auf über 95 Prozent angestiegen sein! Dieser Wert ist deutlich zu hoch. Wünschenswert wäre ein Wert in etwa gleichauf mit den Mitbewerbern. Beim Branchenprimus UnitedHealth liegt das MBR bei 85 Prozent.
In diesen Bereich entfallen alle ärztlichen Versorgungsleistungen und dazu auch die pharmazeutischen Angebote. CVS Health fungiert dabei als ein ,,Pharmacy Benefit Manager’’, kurz PBM genannt. Dabei handelt CVS über seine Tochtergesellschaft ,,Caremark’’ mit Pharmaherstellern Rabatte für deren Medikamente aus, um so seinen Kunden günstigeren Zugang zu Arzneimitteln zu ermöglichen.
Kunden eines PBM sind in der Regel Krankenversicherungen und diese nutzen PBM für die Gestaltung und Verwaltung ihrer Arzneimittelversorgung. PBM führen dabei die Kataloge der erstattungsfähigen Medikamente. Die Krankenversicherungen zahlen an die PBM eine Gebühr. Am Schluss kann ein PBM dann die Rabatte nutzen, um Verträge mit Apothekenketten für die Verteilung der Medikamente zu schließen. CVS hält hier in der gesamten Wertschöpfungskette die Zügel in der Hand, da sie Krankenversicherung, PBM und Apothekenkette sind.
Der PBM-Markt in den USA ist sehr stark konzentriert, da die drei größten Anbieter rund 80 Prozent des Marktes ausmachen. CVS alleine kommt auf einen Drittel Marktanteil (2022).
Quelle: Pharmacy Benefit Managers - Center for American Progress
Auffällig ist dabei, dass die größten PBM jeweils mit einer großen amerikanischen Krankenversicherung verknüpft sind. Hinter Caremark von CVS Health folgen dann mit 24 Prozent Marktanteil Express Scripts, die zu Cigna gehören und OptumRx, einer Tochtergesellschaft von Marktführer UnitedHealth.
Allerdings arbeiten PBM auch für andere Krankenversicherungen. CVS verlor erst im vergangenen Jahr einen Großauftrag von einer Krankenversicherung aus Kalifornien, die rund 4,8 Mio. Menschen betreuen. Ein Jahr zuvor verlor Caremark einen Großauftrag an Express Scripts. Es scheint also, als würde CVS in diesem Bereich Marktanteile verlieren.
Im Jahr 2023 wurden 2,3 Mrd. verschreibungspflichtige Rezepte über Caremark eingelöst. Dafür steht ein großes Netzwerk an Apotheken zur Verfügung. Inklusive der eigenen CVS Apotheken können rund 66000 Geschäfte zur Vertreibung der Medikamente genutzt werden. Das zeigt die große Bedeutung von CVS Health für die Arzneimittelversorgung in den USA.
Allerdings sei auch kritisch bemerkt, dass Handelsgigant Amazon seit 2020 mit Amazon Pharmacy seine Distributionskanäle auch für die Lieferung von Medikamenten nutzt. Deshalb ist fraglich, ob das große Apothekennetzwerk von CVS Health in der Größe noch notwendig ist.
Für die medizinische Versorgung steht nach einer Reihe von Übernahmen auch ein Netzwerk von Praxen zur Verfügung. Nach der Übernahme von OakStreet Health können Patienten in 25 Bundesstaaten die 204 Einrichtungen für ihre medizinische Grundversorgung nutzen. Mit MinuteClinic kommen weitere 1000 Stationen dazu. Über das Tochterunternehmen Signify Health bietet CVS weitere Dienstleistungen wie z.B. Hausbesuche an.
Mit dem bereits erwähnten Netzwerk von Apotheken vertreibt CVS Health nicht nur Medikamente, sondern diese Shops dienen auch als Drogerien, die auch Lebensmittel oder Körperpflegeprodukte anbieten. Hierfür bietet CVS auch eine Reihe von Eigenmarken an. Das Hauptgeschäft ist aber das Pharma Geschäft.
Quelle: Jahresbericht 2023 CVS Health
Fast 79 Prozent macht die Sparte Pharmacy & Consumer Wellness mit dem Arzneimittelgeschäft und nur 21 Prozent mit Drogerieartikeln. Seit 2021 geht diese Schere noch etwas weiter auseinander.
CVS ist in seinem Retail-Segment stark davon abhängig, dass Kunden ihre Verschreibungen weiterhin vor Ort oder über die Online-Dienste von CVS Health einlösen. Auch die Umsätze in diesem Segment müssen Investoren kritisch prüfen, da mit Amazon ein sehr starker Konkurrent mit großem Netzwerk dabei ist, diesen Bereich zu disruptieren.
Nach den diversen Übernahmen in den letzten Jahren hat CVS Health viel Fremdkapital zur Finanzierung dieser Deals aufgenommen. Dies spiegelt sich auch in der Bilanz wider.
Quelle: CVS Health Bilanz
Die langfristigen Schulden betragen aktuell ca. 96 Mrd. Dollar. Noch deutlicher stiegen im Zuge der Übernahmen die Immateriellen Vermögensgegenstände.
Quelle: CVS Health langfristige Schulden und Immaterielle Vermögenswerte
Nach der Übernahme von Aetna wurden die langfristigen Schulden zunächst deutlich erhöht auf über 100 Mrd. Dollar und dann stetig bis 2023 zurückgeführt. Nach letzten Übernahmen ist dieser Wert aber erneut gestiegen.
Noch gravierender sieht es bei den Intangibles aus. Seit der Übernahme von Aetna Ende 2018 hat sich dieser Wert verdreifacht. Hier können Risiken für Investoren lauern, wenn sich diese Übernahmen als zu teuer herausstellen und CVS entsprechende Abschreibungen auf diese Werte vornehmen muss. Zwar würde in diesen Fällen kein Geld aus der Bilanz fließen, aber der Unternehmenswert insgesamt würde dann sinken.
Aktuell liegen rund 90 Mrd. Dollar an Goodwill (über den Buchwert der übernommenen Unternehmen hinausgehender Wert) und CVS musste bereits 2021 eine 431 Mio. Dollar Abschreibung auf einen Teil seiner Vermögenswerte ausweisen.
Die Bilanz von CVS Health enthält mit hoher Verschuldung und hohen immateriellen Vermögenswerten einige Risiken. Dieser Risiken sollten sich Investoren bewusst sein.
Die gemeldeten Quartalszahlen von CVS Health waren enttäuschend. Der Umsatz konnte um 3 Prozent auf 91,32 Mrd. Dollar gesteigert werden.
Quelle: CVS Health Quartalszahlen Juni 2024
Das EBIT sank allerdings um 19 Prozent auf rund 3,2 Mrd. Dollar und es verblieb ein Nettogewinn in Höhe von 1,77 Mrd. Dollar. Dies waren 7 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Die hohen Behandlungskosten haben die Gross Margin (in deutsch Bruttomarge) gesenkt und ein Anstieg von 5 Prozent bei den Vertriebs- und Verwaltungskosten hat zusätzlich den Betriebsgewinn belastet.
Das abgelaufene Quartal zeigt deutlich, welche Herausforderungen der neue CEO zu bewältigen hat. Er muss die Betriebs- und Behandlungskosten senken und gleichzeitig den Umsatz steigern, um das Unternehmen wieder profitabler aufzustellen.
Nach dem Wechsel der Konzernführung bleiben die Schätzungen der Analysten weiterhin vorsichtig. Für den Umsatz im laufenden Jahr werden rund 369,5 Mrd. Dollar erwartet. Dies wäre eine Steigerung von rund lediglich 3 Prozent.
Quelle: CVS Health Prognose 2024
Dass die hohen Gesundheitskosten weiterhin die Margen belasten, schätzen die Experten auch für das Gesamtjahr ein. Die EBITDA-Marge wird bei nur 4,50 Prozent erwartet, obwohl sie im Vorjahr noch bei 5,60 Prozent lag. Besonders deutlich sichtbar werden die hohen Gesundheitskosten bei der Nettomarge, die lediglich rund 1,7 Prozent betragen soll.
Dies sind keine auf Dauer gesunden Margen für ein Unternehmen mit solider Dividendenpolitik und hohen Schulden. Nachhaltige Steigerung der Profitabilität sollte also eine Priorität des neuen CEO sein.
Quelle: CVS Health Prognose 2024
Auch in den nächsten Jahren ist die Erwartung der Analysten, dass das Umsatzwachstum weiterhin im mittleren einstelligen Bereich liegt. Dies wäre für ein Unternehmen dieser Größenordnung ein gesunder Zuwachs. Die Profitabilität sollte dagegen in den Vordergrund rücken.
Quelle: CVS Health Prognose 2024
Bei einer Nettomarge von lediglich rund 1,70 Prozent für das laufende Jahr wäre jeder Prozentpunkt Steigerung ein erheblicher Gewinnzuwachs.
Genau dies erwarten Analysten für die nächsten Jahre. Der Nettogewinn könnte folglich mehr steigen als der Umsatz. Der für das Jahr 2024 erwartete Nettogewinn von 6,2 Mrd. Dollar soll bis 2028 auf fast 12 Mrd. Dollar gesteigert werden. Sollten die Prognosen eintreffen, dann entspräche dies nahezu einer Verdopplung.
Ein Turnaround mit neuem CEO benötigt Zeit. Allerdings könnte genau darin eine Chance für geduldige Investoren liegen. Sollte der neue CEO mit dem Kostenmanagement erfolgreich sein, dann könnten sich die Schätzungen noch als zu niedrig erweisen.
CVS Health ist mit aktuell 12 Punkten ein Topscorer nach der Dividendenstrategie. CVS hat zwar einige Herausforderungen zu bewältigen, allerdings konnten sich Investoren in der Vergangenheit stets auf Dividendenzahlungen verlassen.
Quelle: CVS Health Dividende 2024
Nachdem die Dividende 5 Jahre in Folge (2016 - 2021) nicht erhöht wurde, wird die Gewinnausschüttung von CVS seit 2022 wieder regelmäßig gesteigert.
Aktuell liegt die Dividendenrendite bei 4,71 Prozent. Dieser Wert liegt deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre und könnte deshalb für dividendenorientierte Anleger interessant sein.
Quelle: CVS Health Dividende 2024
Die durchschnittliche Dividendenrendite der letzten 10 Jahre lag lediglich bei rund 2,60 Prozent. Sehr gut sieht die durchschnittliche Ausschüttungsquote aus, die in den letzten 3 Jahren bei 42 Prozent liegt.
Die Kontinuität der Dividendenzahlungen ist besonders beeindruckend. Bereits vor der Jahrtausendwende hat CVS einen Teil seines Gewinns an seine Aktionäre gezahlt und dies ist auch in den letzten 10 Jahren so geblieben.
Das jährliche Wachstum der Dividende von ca. 5,9 Prozent ist für ein solches ,,Schwergewicht’’ gemessen an Umsatz und Marktkapitalisierung ein guter Wert.
Dabei sind die Dividendenzahlungen aktuell weiterhin gut durch den Free Cashflow (FCF) abgedeckt.
Quelle: CVS Health Free Cashflow und Dividende TTM
Obwohl sich der Free Cashflow in den letzten 3 Jahren mehr als gedrittelt hat, erscheint die Dividende weiterhin sicher. Die Ausschüttungsquote auf den Free Cashflow liegt bei circa 60 Prozent und sollte weiter runtergehen, wenn das neue Management die Kosten senken kann.
Trotz aller Herausforderungen erscheint die Dividende von CVS Health als sicher. Dafür sorgen stabile Cashflows und eine gesunde Ausschüttungsquote. Hier liegt auch die Chance für Investoren, dass bei einer Steigerung des Free Cashflow in Richtung 10 Mrd. Dollar (was unter den Höchstwerten aus den Pandemiejahren läge) auch weiterhin die Dividende im mittleren einstelligen Bereich gesteigert werden könnte.
Bis dahin könnten sich interessierte Investoren mit einer Dividendenrendite von 4,71 Prozent vertrösten.
Die CVS Health Aktie beinhaltet aktuell einen Bewertungsabschlag.
Quelle: CVS Health Bewertungskennzahlen
Mit einem KGV von 10 sieht das Papier aktuell nicht teuer bewertet aus. Dagegen erscheint das Enterprise-Value/Free Cashflow Verhältnis (EV/FCF-Verhältnis) von 26 alles andere als günstig.
Schauen wir auf weitere Kennzahlen, dann deutet ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 0,95 erneut auf eine günstige Bewertung hin. Auch das Enterprise Value/Sales (EV/Sales) von 0,20 lässt die Aktie nicht teuer erscheinen.
Auch das KGV von 10 lässt die Aktie nicht teuer erscheinen. Dieser Abschlag lässt sich durch die hohe Verschuldung, den aktuellen Herausforderungen und den hohen immateriellen Vermögenswerten in der Bilanz erklären.
Wir prüfen abschließend, ob auch die Konkurrenz von CVS günstig bewertet ist.
Sehr häufig wird CVS Health mit Walgreens Boots Alliance verglichen, da dies die zweite große Apothekenkette in den USA ist. Da Walgreens aber weder eine PBM Sparte hat und keine Krankenversicherung, ziehen wir für den Vergleich die Unternehmen Cigna und UnitedHealth heran. Diese vereinen ebenfalls Krankenversicherung und PBM.
Quelle: CVS Health Peergroup Vergleich Charts
Gemessen am KGV ist CVS deutlich niedriger bewertet als die Konkurrenz. Cigna und UnitedHealth sind mit Gewinnmultiplen von 25 bzw. 37 deutlich höher bewertet. Auch das EV/Sales ist niedriger als die Werte der Konkurrenz. Allerdings liegt Cigna mit 0,53 ganz in der Nähe und konnte dafür ein Umsatzwachstum von 16 Prozent in den letzten 12 Monaten vorweisen.
Cigna bietet das niedrigste EV/FCF-Verhältnis von 14, allerdings musste das Unternehmen wie auch CVS Health einen Rückgang beim EBIT hinnehmen.
Lediglich UnitedHealth kommt sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT auf positive Steigerungen. Dafür ist das Wertpapier auch am höchsten bewertet.
CVS sieht auch im Vergleich mit der Konkurrenz nicht teuer aus. Allerdings erscheint dies in der aktuellen Situation auch gerechtfertigt. Die beiden Mitbewerber haben nicht die Vielzahl an Herausforderungen zu bewältigen und können ein höheres Umsatzwachstum ausweisen.
Am Ende der CVS Health Aktienanalyse kommen wir zu dem Schluss, dass CVS eine gewisse Bedeutung für das amerikanische Gesundheitswesen hat. Allerdings erscheinen viele Bereiche sanierungsbedürftig. Dies sehen derzeit auch die Analysten so und sind mit ihren Kurszielen und Ratings noch zurückhaltend.
Quelle: CVS Health Kursziele von Analysten
Nach einer langen Talfahrt der Aktie und mit einem neuen Management zeigen sich lediglich elf von 21 Analysten zuversichtlich, was eine Bodenbildung betrifft. Sie empfehlen die Aktie zum Kauf. Die übrigen Analysten beurteilen den Wert weiterhin kritisch und empfehlen, das Wertpapier lediglich als Halteposition zu betrachten. Das höchste Kursziel wird mit 86 US-Dollar als optimistisch eingestuft. Das durchschnittliche Kursziel von rund 68 US-Dollar liegt 20 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Die Aktie von CVS Health könnte für dividendenorientierte Anleger attraktiv erscheinen, da sie eine Dividendenrendite von 4,7 Prozent und ein 10er KGV aufweist. Als Risikofaktoren sind die hohe Verschuldung, die hohen immateriellen Vermögensgegenstände in der Bilanz sowie die hohe Kostenbasis zu berücksichtigen. Für zurückhaltende Investoren könnte es ratsam sein, die Aktie zunächst auf die Watchlist zu setzen und erste mögliche Erfolge des neuen CEO abzuwarten. Dabei sollte die Steigerung des Nettogewinns als eine der wichtigsten Prioritäten gelten. Sollte sich diese Entwicklung einstellen und der Kurs stagnieren, könnte das KGV weiter sinken. Aus diesem Grund könnte die Einrichtung eines KGV-Alarms bei einem Wert von 8 hilfreich sein, um die Aktie erneut zu überprüfen.
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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von CVS Health besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.
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