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CrowdStrike Aktienanalyse: Stark positioniert im boomenden Cyber-Security-Markt

Geschrieben von Frank Seehawer | 8.1.2025

Inhaltsverzeichnis

  1. Unternehmensprofil – cloudbasierter Anbieter von Cybersicherheitslösungen

  2. Die letzten CrowdStrike Holdings Quartalszahlen von Oktober 2024

  3. CrowdStrike Holdings-Aktie Prognose 2025

  4. Wichtige Kennzahlen der CrowdStrike Holdings-Aktie aus der HGI-Analyse

  5. Bewertung der CrowdStrike Holdings-Aktie

  6. Fazit zur CrowdStrike Holdings-Aktie

Die Welt befindet sich in einer Phase zunehmender Unsicherheit, die sowohl geopolitische Spannungen als auch wirtschaftliche Herausforderungen umfasst. In diesem Umfeld haben Cyber-Angriffe an Häufigkeit und Komplexität zugenommen. Angreifer nehmen zunehmend kritische Infrastrukturen von Unternehmen und Regierungen ins Visier. Gleichzeitig nimmt die Abhängigkeit von digitalen Technologien, Cloud-Lösungen und vernetzten Systemen zu, was die Anfälligkeit erhöht.

In diesem dynamischen und schnell wachsenden Markt hat sich CrowdStrike (ISIN: US22788C1053) als führender Anbieter von Cybersicherheitslösungen positioniert, der sich insbesondere durch seine Cloud-basierte Falcon-Plattform und seine Innovationskraft auszeichnet. Die Expansion erfolgt mittlerweile weltweit, Akquisitionen erweitern das Ökosystem. Eine hohe Net-Retention-Rate gehört hier zum Standard.

Auch die CrowdStrike-Aktie honoriert diese Entwicklungen mit steigenden Kursen. Zuletzt notierte sie mit 359 US-Dollar wieder in der Nähe des alten Allzeithochs. Das Kursplus der letzten fünf Jahre beträgt beeindruckende 607 Prozent.

Quelle: Aktienkursentwicklung der CrowdStrike-Aktie

Hier scheint einiges richtig zu laufen. Und in der Tat gibt es vieles, was für die Aktie spricht – nicht nur die starken Free Cashflows und das hohe Wachstum. Doch es gibt auch Kritikpunkte, wie zum Beispiel die hohe Bewertung, die sichtliche Verlangsamung des Wachstums oder die stetige Verwässerung der Altaktionäre. Die nachfolgende CrowdStrike Holdings Aktienanalyse schaut einmal genauer hin, wo die Chancen und Risiken der Cyber-Security-Aktie verborgen liegen. Ob weiteres Potenzial in der Aktie schlummert?

Unternehmensprofil – cloudbasierter Anbieter von Cybersicherheitslösungen

Das Geschäftsmodell von CrowdStrike Holdings basiert auf der Bereitstellung cloudbasierter Cybersicherheitslösungen, die Unternehmen beim Schutz vor modernen Bedrohungen unterstützen. Im Mittelpunkt steht die Falcon-Plattform, die auf einer Kombination aus künstlicher Intelligenz, Cloud-Technologie und Sicherheitsdaten basiert, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und abzuwehren. Das Unternehmen richtet sich mit seinem Angebot sowohl an kleine und mittelständische Unternehmen als auch an Großkonzerne und öffentliche Einrichtungen. CrowdStrike generiert seine Einnahmen hauptsächlich durch Abonnements und ergänzende Dienstleistungen. Diese stellen die beiden berichtspflichtigen Segmente dar.

Quelle: Form 10-K Crowdstrike

Der Bereich Subscription, der den größten Teil des Umsatzes ausmacht, basiert auf dem Verkauf von Abonnements für die Falcon-Plattform. Diese Plattform ist modular aufgebaut und ermöglicht es den Kunden, nur die Funktionen zu abonnieren, die sie benötigen. Sie umfasst Lösungen für Endpunktsicherheit, Bedrohungsintelligenz, Sicherheitsanalyse und mehr. Die Plattform wird als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten, um diesen Trendbegriff einmal zu nennen. Im Kern bedeutet das, dass Kunden über die Cloud auf die Softwareprodukte zugreifen können, ohne lokale Hardware oder umfangreiche IT-Infrastrukturen betreiben zu müssen. Die kontinuierliche Aktualisierung der Software stellt sicher, dass die Kunden stets vor den neuesten Bedrohungen geschützt sind. CrowdStrike setzt zudem auf ein skalierbares Preismodell, bei dem die Kosten mit der Anzahl der geschützten Geräte oder Endpunkte steigen.

Der Bereich Professional Services ergänzt das Subskriptionsgeschäft durch spezialisierte Dienstleistungen, die Kunden bei der Prävention, Untersuchung und Reaktion auf Cyberangriffe unterstützen. Diese Dienstleistungen umfassen vor allem die Reaktion auf Vorfälle (Incident Response), proaktive Bedrohungsjagd und Sicherheitsbewertungen. CrowdStrike hilft seinen Kunden dabei, Sicherheitslücken zu identifizieren, ihre Abwehrmechanismen zu optimieren und umfassende Strategien zur Abwehr von Bedrohungen zu entwickeln. Diese Dienstleistungen werden häufig in Verbindung mit der Falcon-Plattform angeboten und tragen zum Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen bei.

Auch wenn der Bereich Subscription mit 2,87 Milliarden US-Dollar an Umsatz den größten Anteil am Gesamtumsatz ausmacht (94 Prozent), liegen die tatsächlichen wiederkehrenden Umsätze aufgrund von Extrapolationseffekten der abgeschlossenen Verträge deutlich höher. Im Jahr 2024 liegen sie mit 3,4 Milliarden US-Dollar um 34 Prozent höher als im Geschäftsjahr 2023. Auffällig ist hier vor allem die nachlassende Wachstumsdynamik. So verringerte sich das Wachstumstempo im letzten Geschäftsjahr gleich um 14 Prozentpunkte. Der Gesamtumsatz wuchs um 31,4 Prozent – eine stetige Verlangsamung.

Quelle: Veränderung der Umsatzwachstumsraten der CrowdStrike-Aktie, aktien.guide

Auch die Net-Retention-Rate hat sich schwächer entwickelt. Sie gibt an, wie gut es einem Unternehmen gelingt, bestehende Kunden zu halten und mit ihnen zusätzlichen Umsatz zu generieren. Mit 119 Prozent lag die Rate im Jahr 2024 deutlich über der 100-Prozent-Marke. Bestehende Kunden kaufen also vermehrt bei CrowdStrike, was auch auf das wachsende Ökosystem des Unternehmens zurückzuführen sein könnte. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Rate jedoch um 6 Prozentpunkte gesunken.

Besonderheiten des Marktes

CrowdStrike agiert in einem dynamischen und wachsenden Markt für Cybersicherheit, der durch zunehmende Bedrohungen durch Cyberangriffe und eine immer komplexere digitale Infrastruktur gekennzeichnet ist. Der Markt umfasst eine breite Palette von Sicherheitslösungen, die Unternehmen und Organisationen weltweit dabei unterstützen, ihre Netzwerke, Endgeräte, Cloud-Infrastrukturen und Daten vor einer Vielzahl von Bedrohungen zu schützen. Dieser Markt ist vor allem durch einen starken Anstieg der Anzahl und Komplexität von Cyberangriffen gekennzeichnet, darunter Ransomware, Phishing, Datenlecks und fortgeschrittene, zielgerichtete Angriffe (Advanced Persistent Threats, APTs). 

Die zunehmende Abhängigkeit der Unternehmen von digitalen Plattformen und Cloud-Diensten vergrößert dabei die Angriffsfläche für Cyberkriminalität und erhöht den Bedarf an wirksamen Sicherheitslösungen. Eine stetig steigende Nachfrage nach Cybersicherheitslösungen ist daher wenig verwunderlich. Einen wichtigen Trend in diesem Markt stellt der Wechsel in die Cloud dar. Unternehmen verlagern zusehends ihre IT-Infrastruktur in die Cloud, was wiederum neue Sicherheitsherausforderungen mit sich bringt, da traditionelle On-Premise-Sicherheitslösungen nicht mehr ausreichen. CrowdStrike hat diesen Trend glücklicherweise frühzeitig erkannt und seine Lösungen als Cloud-basierte Plattform entwickelt. Sie ermöglicht eine zentrale Administration und schnelle Skalierbarkeit, was insbesondere in einer zunehmend dezentralen und mobilen Arbeitswelt von Vorteil ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Marktes ist die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) in Cybersicherheitslösungen. Da Cyberangriffe immer komplexer und schwieriger zu erkennen sind, setzen Unternehmen wie CrowdStrike fortschrittliche Analysetools ein, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen, zu klassifizieren und automatisch darauf zu reagieren. In Summe wächst der Markt für Cybersicherheit rasant, sowohl hinsichtlich der Komplexität der Bedrohungen als auch der Technologien, die entwickelt werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Doch der Wettbewerb ist nicht ohne.

Wettbewerb der CrowdStrike Aktie

Die Hauptkonkurrenten von CrowdStrike kommen aus verschiedenen Bereichen der Cybersicherheit, insbesondere aus den Bereichen Endpoint Security, Cloud Security und Threat Management. Einer der Hauptkonkurrenten ist Microsoft mit seiner Lösung Defender for Endpoint. Microsoft nutzt die Integration in sein weit verbreitetes Ökosystem, insbesondere Windows und Azure, um eine umfassende Sicherheitslösung anzubieten, die in vielen Unternehmen als Standardlösung implementiert ist. Durch diese starke Marktpräsenz stellt Microsoft eine große Herausforderung für CrowdStrike dar. Ein weiterer wichtiger Wettbewerber ist SentinelOne, ein Unternehmen, das ähnlich wie CrowdStrike eine cloudbasierte und KI-gestützte Plattform für Endpunktsicherheit entwickelt hat. SentinelOne bietet vergleichbare Funktionen wie Bedrohungserkennung, Vorfallreaktion und proaktive Bedrohungsjagd und richtet sich an dieselbe Kundengruppe wie CrowdStrike. Aufgrund dieser Ähnlichkeiten ist SentinelOne einer der direktesten Wettbewerber auf dem Markt für moderne Cybersicherheitslösungen. Über diese Aktie hatten wir bereits eine eigene Analyse verfasst. Daneben spielen auch traditionelle Anbieter wie Palo Alto Networks eine Rolle, die ihre Sicherheitslösungen kontinuierlich erweitern und zunehmend Cloud- und KI-basierte Ansätze integrieren. Palo Alto Networks bietet eine umfassende Sicherheitsplattform, die neben dem Schutz von Endgeräten auch die Absicherung von Netzwerken, Clouds und Anwendungen umfasst, und ist damit ein starker Wettbewerber. Unternehmen wie Symantec (heute Teil von Broadcom) und McAfee sind ebenfalls im Bereich Endpoint Security tätig, setzen dabei aber mehr auf traditionelle Ansätze und weniger auf Cloud-native Technologien. Aufgrund ihrer breiten Kundenbasis bleiben sie jedoch relevante Akteure.

Neben diesen etablierten Unternehmen treten immer mehr spezialisierte Anbieter in den Markt ein, was den Wettbewerb weiter verschärft. Der Markt zeichnet sich also durch einen schnellen technologischen Fortschritt und eine hohe Dynamik aus, die die Unternehmen zu ständigen Innovationen zwingt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. CrowdStrike konkurriert daher nicht nur mit großen Namen, sondern auch mit agilen Newcomern, die spezialisierte Lösungen für Nischenmärkte anbieten. Wichtig ist daher, sich gegenüber dem Wettbewerb abzugrenzen. Und dies gelingt CrowdStrike durchaus gut.

Burggraben von CrowdStrike

CrowdStrike hebt sich vor allem durch seine Cloud-native Architektur, den Einsatz von künstlicher Intelligenz und eine stark datengetriebene Sicherheitsstrategie von der Konkurrenz ab. Im Gegensatz zu vielen traditionellen Anbietern, die ihre Lösungen oft an bestehende On-Premise-Infrastrukturen anpassen mussten, wurde die Falcon-Plattform von Anfang an für die Cloud entwickelt. Dadurch ist CrowdStrike in der Lage, Bedrohungen in Echtzeit zu analysieren, Updates ohne Verzögerung bereitzustellen und globale Skalierbarkeit zu bieten. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber der Konkurrenz ist aber auch die Fähigkeit, riesige Mengen an Sicherheitsdaten von Millionen von Endpunkten weltweit zu sammeln und zu analysieren (Big Data). Mit seiner KI-basierten Engine kann CrowdStrike so potenzielle Bedrohungen frühzeitig erkennen und vorhersagen, bevor sie überhaupt Schaden anrichten. Die Falcon-Plattform bietet durch ihren modularen Aufbau ein hohes Maß an Flexibilität und ermöglicht es den Kunden, nur die Funktionen zu abonnieren, die sie tatsächlich benötigen. Diese Modularität und der Fokus auf Benutzerfreundlichkeit unterscheiden CrowdStrike von komplexeren und oft weniger intuitiven Lösungen der Konkurrenz.

Ein weiterer entscheidender Unterschied ist der Threat Graph, eine der Kerntechnologien von CrowdStrike. Dieser nutzt die auf der Plattform gesammelten Daten, um Zusammenhänge zwischen potenziellen Bedrohungen herzustellen und neue Angriffsmuster zu identifizieren. Während Konkurrenten wie Microsoft oder SentinelOne ebenfalls KI einsetzen, überzeugt CrowdStrike durch die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Analysen sowie die Fähigkeit, Bedrohungen automatisch zu neutralisieren.

Auch im Bereich der Professional Services gibt es Unterschiede zur Konkurrenz. Das Unternehmen bietet hier nicht nur fortschrittliche Incident Response Services (Maßnahmen zur Beseitigung einer Sicherheitsverletzung) an, sondern arbeitet auch eng mit den Kunden zusammen, um deren Sicherheitsstrategien zu optimieren. Die enge Verzahnung von Plattform und Services sorgt für eine nahtlose Erfahrung, die viele Wettbewerber in dieser Form nicht bieten können. Schließlich punktet CrowdStrike mit seinem Fokus auf Innovation und einem proaktiven Ansatz bei der Abwehr von Bedrohungen. Während viele Wettbewerber hier eher reaktive Sicherheitslösungen anbieten, ermöglicht CrowdStrike durch Threat Hunting und kontinuierliche Sicherheitsbewertungen einen präventiven Schutz.

 

Mit Übernahmen wird das Ökosystem ausgebaut

Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, wurden in der Vergangenheit mehrere Unternehmen übernommen – laut Tracxn sieben in den letzten fünf Jahren. Im Jahr 2020 wurde beispielsweise CrowdStrike Preempt Security übernommen, ein Unternehmen, das auf Zero-Trust-Sicherheitslösungen und Identitätsschutz spezialisiert ist. Die Übernahme stärkte das Angebot von CrowdStrike im Bereich Identitätssicherheit, einem zunehmend wichtigen Aspekt der Cybersicherheit, da viele Angriffe durch kompromittierte Identitäten ermöglicht werden.

Im Jahr 2021 folgte die Übernahme von Humio, einem Anbieter von Log-Management- und Observability-Lösungen, für rund 400 Millionen US-Dollar. Durch diese Übernahme konnte entscheidendes Know-How im Bereich der Echtzeitdatenanalyse und -überwachung verbessert werden, was insbesondere bei der Erkennung und Reaktion auf Bedrohungen von Vorteil ist. Im Jahr 2024 erwarb CrowdStrike schließlich Adaptive Shield, einen führenden Anbieter von SaaS-Sicherheitslösungen. Diese Übernahme machte Crowdstrike zu einem der wenigen Anbieter, die umfassenden Schutz vor identitätsbasierten Angriffen in Cloud-Umgebungen bieten. 

Die Akquisitionen schlagen sich auch in der Bilanz nieder. Hier stehen die immateriellen Vermögenswerte im Vordergrund.

Quelle: Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte, aktien.guide Charts

Auffällig ist der starke Anstieg der immateriellen Vermögenswerte nach den Akquisitionen. Dafür verantwortlich sind die Goodwills, also die Aufschläge auf den Buchwert der übernommenen Unternehmen. Sie beliefen sich im letzten Quartal auf 722 Millionen US-Dollar und stellten rund 87 Prozent der immateriellen Vermögenswerte. Diese machten aber selbst nur rund 11 Prozent der Bilanzsumme aus.

Quelle: Bilanzdaten von CrowdStrike Holdings Q3-2024, aktien.guide

Grundsätzlich ist ein hoher Goodwill ein Unsicherheitsfaktor, aber in der Bilanz von Crowdstrike kann dieser Wert vernachlässigt werden. Das Eigenkapital von 3 Milliarden US-Dollar übersteigt ihn um mehr als das Dreifache. Dazu kommen 4,3 Milliarden Dollar Cash in der Kasse. Monatlich kommen Millionen über den Free Cashflow hinzu.

Die letzten CrowdStrike Holdings Quartalszahlen von Oktober 2024

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025, das am 31. Oktober 2025 endete, hat CrowdStrike wichtige Meilensteine erreicht und starke Finanzergebnisse erzielt. So wurde zum ersten Mal die Marke von 4 Milliarden US-Dollar bei den Annual Recurring Revenues überschritten, was einem Wachstum von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Quartalsumsatz belief sich auf etwas über eine Milliarde US-Dollar, ein Plus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Großteil der Einnahmen stammt nach wie vor aus dem Subscription-Geschäft, das um 31 Prozent auf 963 Millionen US-Dollar zulegte.

Quelle: Finanzdaten von CrowdStrike Holdings, aktien.guide

Weniger erfreulich sieht es auf der Ertragsseite aus. Hier ging der Nettogewinn um 163 Prozent stark zurück. Unter dem Strich stand ein Quartalsverlust von 17 Millionen US-Dollar. Im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von 27 Millionen Euro ausgewiesen. Besonders auffällig ist, dass die direkten Kosten stark gestiegen sind, so dass der Bruttoertrag etwas weniger stark zunahm. Den großen Unterschied machten aber die Vertriebskosten sowie die Forschungs- und Entwicklungskosten aus. Sie stiegen überproportional um 36 Prozent bzw. 41 Prozent und belasteten das Ergebnis entsprechend stark. Hohe F&E-Aufwendungen sind keineswegs negativ zu bewerten. Sie stehen für Innovationen und schaffen Wettbewerbsvorteile. Ähnliches gilt für die Vertriebskosten. Neue Kunden zu gewinnen ist teuer, keine Frage. Mit dem eigenen SaaS-Modell verdient CrowdStrike aber über Jahre hinweg im eigenen Ökosystem über den Kundenzyklus hinweg gutes Geld. Langfristig dürften die Gewinne daher stärker wachsen, da die neuen Kunden in der Regel nicht erneut akquiriert werden müssen.

Quelle: Cashflowentwicklung von CrowdStrike Holdings, aktien.guide

Spannend wird es auf der Cashflow-Seite. Hier lag der operative Cashflow im dritten Quartal 2025 bei 326 Millionen US-Dollar und der freie Cashflow bei 231 Millionen US-Dollar, was eine solide finanzielle Basis zeigt. Noch mal zur Verdeutlichung: Obwohl das Unternehmen nach US-GAAP einen operativen Verlust von 56 Millionen US-Dollar und einen Nettoverlust von 17 Millionen US-Dollar verzeichnete, konnte auf Ebene der Free Cashflows ein Zufluss von 231 Millionen US-Dollar erzielt werden.

Ein Grund dafür sind die traditionell hohen Aktienvergütungen. CrowdStrike nutzt – wie viele Technologieunternehmen – aktienbasierte Vergütungen als wichtigen Bestandteil der Mitarbeitervergütung. Diese Praxis ist in der Branche weit verbreitet, da sie es ermöglicht, hochqualifizierte Talente zu gewinnen und langfristig an das Unternehmen zu binden. Insbesondere Mitarbeitende in Führungs- und Schlüsselpositionen erhalten Zugang zu solchen Aktienoptionen, Restricted Stock Units oder anderen aktienbasierten Vergütungen. Für Investoren sind sie jedoch weniger gut, da die Anzahl der ausstehenden Aktien steigt und der eigene Anteil am Unternehmen sinkt. Das Management von CrowdStrike hält diesen Ansatz jedoch für strategisch wichtig, um die besten Talente zu gewinnen und zu halten. In einem wettbewerbsintensiven Markt wie der Cybersicherheitsbranche mag dies besonders wichtig sein, da die Nachfrage nach Experten für KI, Cloud-Technologie und Sicherheitslösungen hoch und Talente entsprechend rar sind. Obwohl die aktienbasierte Vergütung kurzfristig Druck auf die Margen und die GAAP-Ergebnisse ausübt, ist sie eine bewusste Investition in die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von CrowdStrike.

Die folgende Grafik zeigt, dass die Mitarbeitervergütung bei CrowdStrike auch positiv mit dem Umsatz je Mitarbeiter korreliert:

Quelle: Umsatz je Mitarbeiter und Anzahl ausstehender Aktie der CrowdStrike-Aktie

Hier ist der Umsatz pro Mitarbeiter seit 2020 um 86 Prozent gestiegen. Die Anzahl der ausstehenden Aktien stieg um 20 Prozent.

CrowdStrike Holdings-Aktie Prognose 2025

Kommen wir zum Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2025, das am 31. Januar 2025 endet. CrowdStrike gibt hierfür eine optimistische Prognose für das vierte Quartal sowie für das gesamte Geschäftsjahr 2025 ab, die das anhaltende Wachstum und die starke Marktposition des Unternehmens widerspiegelt. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 1,0287 und 1,0354 Milliarden US-Dollar. Für das gesamte Geschäftsjahr prognostiziert CrowdStrike einen Gesamtumsatz von rund 3,9 Milliarden US-Dollar und damit ein deutliches Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr – im Best-Case-Szenario ein Wachstum von 28,6 Prozent. Damit dürfte sich die Wachstumsdynamik weiter abschwächen.

Beim Non-GAAP-Ergebnis hingegen erwartet CrowdStrike für das vierte Quartal Nettogewinn zwischen 211 und 216 Millionen US-Dollar und für das Geschäftsjahr zwischen 938 und 943 Millionen US-Dollar. Je Aktie wird für das Gesamtjahr ein EPS von 3,74 bis 3,76 US-Dollar prognostiziert, basierend auf durchschnittlich 251 bis 252 Millionen ausstehenden verwässerten Aktien.

Die Prognose spiegelt somit am Ende den anhaltenden Erfolg von CrowdStrike bei der Skalierung des Geschäfts, der Steigerung der Abonnementumsätze und der Erweiterung der Kundenbasis wider. Die starke finanzielle Disziplin und die zunehmende Akzeptanz der Falcon-Plattform tragen wesentlich dazu bei, dass das Unternehmen seine ehrgeizigen Wachstumsziele erreichen kann. 

Quelle: Margenentwicklung der CrowdStrike-Aktie, aktien.guide Charts

Doch trotz des beeindruckenden Wachstums und der positiven Prognosen gibt es einige Kritikpunkte an den Zahlen von CrowdStrike. Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass das Unternehmen zwar stark wächst, die Margen aber kaum mehr steigen. So blieb die Bruttomarge im Abonnementgeschäft im Vergleich zum Vorjahr unverändert, was darauf hindeuten könnte, dass Skaleneffekte nicht mehr voll ausgeschöpft werden. Auch auf Ebene des EBITs werden nur leichte Verbesserungen sichtbar. Zudem bleibt fraglich, ob CrowdStrike die hohen Wachstumsraten bei zunehmendem Wettbewerb und möglicherweise abflachender Nachfrage langfristig aufrechterhalten kann.

Was Analysten mittelfristig erwarten

Mittelfristig rechnen die Analysten weiterhin mit einem deutlich zweistelligen Umsatzwachstum, das sich oberhalb der 20-Prozent-Marke einpendeln wird. So könnte der Umsatz von zuletzt 3,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf 8,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2029 rasant ansteigen.

Quelle: Umsatz- und Margenprognose der CrowdStrike-Aktie bis 2029, aktien.guide

Auch auf der Ertragsseite dürfte CrowdStrike laut Analysten deutlicher zulegen. Eine hohe Skalierbarkeit der Falcon-Plattform macht dies grundsätzlich möglich, sofern die hohen Vertriebskosten für bereits gewonnene Kunden wegfallen oder die F&E-Kosten nicht mehr so stark ansteigen. Für das Jahr 2025 müssen Anleger allerdings noch mit einem deutlichen Gewinnrückgang rechnen. Hier belasten vor allem die hohen Vertriebs- und Entwicklungskosten, die das Wachstum antreiben, sowie die umfangreichen aktienbasierten Mitarbeitervergütungen. Langfristig könnte sich dieses Bild jedoch ändern, wie der von Analysten prognostizierte Gewinnanstieg auf 423 Millionen US-Dollar im Jahr 2027 aufzeigt.

Wichtige Kennzahlen der CrowdStrike Holdings-Aktie aus der HGI-Analyse

Die High-Growth-Investing-Analyse der CrowdStrike-Aktie zeigt ein gemischtes, aber insgesamt solides Bild der Bewertungs- und Wachstumskriterien, die für Investoren im Bereich der Wachstumsaktien von Interesse sind. Mit einem HGI-Score von 11 von 18 Punkten liegt CrowdStrike im oberen Mittelfeld. Die Aktie ist damit ein Topscorer der Growth-Strategie. Starke Wachstumskennzahlen, aber auch eine ambitionierte Bewertung sind charakteristisch.

Quelle: HGI-Score der CrowdStrike Holdings-Aktie

Da wäre zunächst die Gross Margin von 75 Prozent, die die hohe Effizienz und Profitabilität des Geschäftsmodells wiedergibt. Für den hohen Wert wurde in der HGI-Analyse die volle Punktzahl erreicht. Auch der Rule-of-40-Wert von 61 Prozent ist ein starkes Resultat und zeigt, dass CrowdStrike trotz hoher Wachstumsinvestitionen die Balance zwischen Umsatzwachstum und Profitabilität hält. Darüber hinaus wird der niedrige Verschuldungsgrad von 0,26 ebenfalls mit der höchsten Punktzahl bewertet. Das Unternehmen ist quasi schuldenfrei und generiert hohe freie Mittelzuflüsse.

Am Ende ist aber das Umsatzwachstum ein Schlüsselindikator, der für die CrowdStrike-Aktie als Growth-Investment spricht. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2024 ein Wachstum von 36 Prozent, was zwar eine erneute Verlangsamung gegenüber den Vorjahren darstellt, aber immer noch stark ist. Mit einem Umsatzwachstum von 31 Prozent in den letzten zwölf Monaten erreicht CrowdStrike in der HGI-Analyse daher zwei von drei möglichen Punkten.

Ein Schwachpunkt in der Analyse ist das EV/Sales-Verhältnis von 23, das als extrem hoch gilt und auf eine ambitionierte Bewertung hindeutet. Unterstrichen wird dies durch das PEG-Verhältnis von fast 7,2, das ebenfalls als kritisch hoch eingestuft wird. Beide Werte deuten darauf hin, dass die Aktie bereits einen erheblichen Teil des zukünftigen Wachstums eingepreist hat, was das kurzfristige Kurssteigerungspotenzial begrenzen könnte. Daher wurden für diese beiden Bewertungskennzahlen keine Punkte vergeben.

Quelle: Historie des HGI-Scores der Crowdstrike-Aktie

Abgesehen von der Bewertung bleibt jedoch ein positives Fazit, vor allem, weil es sich um nachhaltige Entwicklungen handelt, wie die HGI-Historie zeigt.

Bewertung der CrowdStrike Holdings-Aktie

Die Bewertung der CrowdStrike-Aktie ist ein zentrales Thema, insbesondere für Wachstumsinvestoren, die mit hohen Multiples konfrontiert sind. Zwei der am häufigsten diskutierten Bewertungskennzahlen sind hier das EV/Sales und das PEG-Ratio, während das KGV in diesem Fall weitgehend unbrauchbar ist. Doch dazu später mehr.

Das EV/Sales-Verhältnis von CrowdStrike liegt derzeit bei 24 und damit deutlich über dem Durchschnitt sowohl des Gesamtmarktes als auch vieler Wettbewerber in der Cybersicherheitsbranche. Es gibt an, wie viel ein Investor für jeden Dollar Umsatz bezahlt. Je höher der Wert ist, desto teurer wird die Aktie bewertet. Historisch gesehen wurden aber auch schon deutlich mehr bezahlt. In der Spitze lag das EV/Sales-Ratio über 63! 

Quelle: Historische Entwicklung des EV/Sales-Ratio der Crowdstrike-Aktie, aktien.guide

Das Unternehmen ist also im Laufe der Jahre in seiner Bewertung etwas gewachsen. Dennoch birgt diese Bewertung Risiken, da sie wenig Spielraum für Enttäuschungen bei den Wachstumsraten oder der Rentabilität lässt. Und wie wir sehen, verlangsamt sich das Wachstum stetig, was hohe Multiplikatoren weniger rechtfertigen vermag.

Kommen wir zur PEG-Ratio, die das Kurs-Gewinn-Verhältnis ins Verhältnis zum erwarteten Gewinnwachstum setzt. Es liegt mit Werten der letzten zwölf Monate bei 7,2 und ist damit ebenfalls hoch. Werte unter eins gelten hier als attraktiv. Bei Wachstumsunternehmen können aber auch Werte unter zwei oder sogar vier – je nachdem, wie stark das Unternehmen wächst – noch als akzeptabel angesehen werden. Aber selbst diese Werte werden nicht mehr eingehalten.

Quelle: Entwicklung des PEG-Ratios der CrowdStrike-Aktie

Das KGV selbst ist weniger aufschlussreich. Ein Grund dafür ist, dass das Unternehmen nach US-GAAP noch Verluste schreibt. Dies ist typisch für stark wachsende Technologieunternehmen, die hohe Summen in Forschung und Entwicklung sowie in den Ausbau ihrer Marktanteile (Marketing) investieren. Da CrowdStrike zudem hohe Aktienvergütungen als Kosten ausweist, wird der GAAP-Gewinn deutlich verzerrt. Das KGV liefert daher keine interpretierbare Einschätzung der operativen Leistung oder des zukünftigen Potenzials. Zudem wird, wie bereits erwähnt, das Wachstum nicht berücksichtigt. Und diese Komponente ist bei Crowdstrike der entscheidende Teil der Bewertung.

Betrachtet man jedoch den Free Cashflow von 1,1 Milliarden US-Dollar und setzt diesen in Relation zum aktuellen Enterprise Value, so bestätigt sich dieses Bild. Hier ergibt sich ein Verhältnis von 77 – ein hoher Wert, der nur durch starkes Wachstum gerechtfertigt werden kann. Und das wird geliefert, wie die folgende Grafik eindrucksvoll zeigt. Aber der Knick am oberen Ende muss beobachtet werden.

Quelle: Chart über die Entwicklung des Free Cashflows der CrowdStrike-Aktie, aktien.guide

Die Aktie von CrowdStrike wird also aufgrund des starken Wachstums und der führenden Marktposition mit einem hohen Aufschlag gehandelt. Anleger sollten sich jedoch stets bewusst sein, dass diese Bewertung stark von den zukünftigen Wachstumsraten abhängt und es bei einer Verlangsamung des Wachstums oder bei Unsicherheiten zu einer deutlichen Neubewertung kommen könnte.

Fazit zur CrowdStrike Holdings-Aktie

Die Analyse der CrowdStrike-Aktie zeigt am Ende für mich ein vielversprechendes Wachstumsunternehmen in einem zukunftsorientierten Markt, dessen Bewertung jedoch auf den ersten Blick die Risiken in den Vordergrund stellen könnte. Doch zunächst zu den Chancen: Das Cloud-Cybersecurity-Unternehmen profitiert von seiner führenden Position im Bereich Cybersicherheit, einem stetig wachsenden Bedarf an Schutzlösungen und der innovativen Falcon-Plattform, die eine hohe Kundenbindung und modulare Erweiterbarkeit ermöglicht. Diese Stärken spiegeln sich in beeindruckenden Umsatz- und Wachstumsraten wider, die das Vertrauen der Investoren durchaus rechtfertigen. Allerdings verlangsamt sich das Wachstum zusehends. Daher ist auf der Bewertungsseite Vorsicht geboten. Das hohe EV/Umsatz-Verhältnis und das ambitionierte PEG deuten darauf hin, dass ein Großteil des zukünftigen Wachstums bereits eingepreist sein könnte. Gleichzeitig sind klassische Bewertungskennzahlen wie das KGV aufgrund der hohen aktienbasierten Mitarbeitervergütung weniger aussagekräftig. Positiv zu werten ist, dass über eine Milliarde US-Dollar an Free Cashflow pro Jahr generiert werden. Für eine Marktkapitalisierung von aktuell rund 90 Milliarden US-Dollar muss dieser jedoch bis zur Marktsättigung noch vervielfacht werden – ambitioniert, aber nicht unmöglich. Vor allem Akquisitionen und die globale Expansion könnten in Zukunft stärker in den Fokus rücken, um das Wachstumstempo hoch zu halten.

Für langfristig orientierte Anleger, die bereit sind, eine hohe Bewertung in Kauf zu nehmen, könnte CrowdStrike daher eine attraktive Chance darstellen, zumal es nur wenige Unternehmen gibt, die Trendthemen wie KI, Cloud und Cybersecurity so stark vereinen. Anleger sollten jedoch die Risiken im Auge behalten, insbesondere die hohe Abhängigkeit von der Wachstumsdynamik und die möglichen Auswirkungen globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten. Aber auch die hohe Wettbewerbsintensität könnte zu Rückschlägen führen. 

Quelle: Analystenmeinungen zur CrowdStrike-Aktie

Auch Analysten sehen die Aktie mehrheitlich als Kauf – 76 Prozent von ihnen vergeben dieses Rating. Weitere 20 Prozent der Analysten stufen die Aktie als haltenswert ein, während nur 4 Prozent die Aktie als Verkaufsposition einschätzen. Der durchschnittliche Kurswert liegt mit 384,21 US-Dollar jedoch sehr nahe am aktuellen Kurs, womit schon das Wertpotenzial vorerst ausgeschöpft sein könnte. Große Kurssprünge sind daher nach Meinung der Experten nicht mehr zu erwarten. Schauen wir, was der Markt in Zukunft mit der Aktie macht.

Besonders bei hoch bewerteten Aktien wie Crowdstrike bietet sich ein Alarm an, um Einstiegschancen nicht zu verpassen. Ein EV/Sales-Alarm im aktien.guide bei beispielsweise 18 könnte sich eignen, um sich die Aktie dann erneut anzusehen.