In dieser Blog-Serie analysieren wir die 20 beliebtesten Watchlist-Aktien der aktien.guide Community. Woche für Woche werden 2 der beliebtesten Aktien analysiert. Falls Du noch keine Aktien in Deiner aktien.guide Watchlist hast, kannst Du sie hier hinzufügen.
Die AMD Aktie ist auf Platz 16 der 20 beliebtesten Watchlist-Aktien der aktien.guide Community. Der Dauerrivale von Intel im Chip-Markt für PCs kämpfte Anfang der 2000er bis Mitte der 2010er Jahre mit Verlusten und konnte dem Quasi-Monopol von Intel im Markt für PC-Prozessoren wenig entgegensetzen.
Seit 2018 scheint sich das Blatt zugunsten von AMD zu wenden. Die Prozessoren werden immer beliebter. Das merkt man nicht nur an dem steigenden Marktanteil, sondern vor allem auch an den immer besser werdenden Finanzkennzahlen.
Die AMD-Aktie (ISIN: US0079031078) gilt über einen Zeitraum von zehn Jahren als einer der besten Aktien der Wall Street. Um rund 2.000 Prozent verteuerten sich die Anteilsscheine des ehemaligen Sanierungsfalls und Turnaround-Kandidaten.
Quelle: AMD Aktienchart
Nach einem Kurssturz von über 60 Prozent im laufenden Jahr ist die AMD-Aktie jedoch wieder auf ein erträgliches Bewertungsniveau zurückgekommen. Als eine der beliebtesten Aktien unserer aktien.guide Nutzer lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen im Quick-Update.
Das Geschäftsmodell von AMD lässt sich kurz und knackig mit der Herstellung und Entwicklung von Computerchips für Laptops und Rechenzentren, Mikroprozessoren, Chipsätzen, Grafikprozessoren soviel System-on-a-Chip Lösungen beschreiben.
Quelle: AMD IR-Homepage
Anfang des Jahres 2022 haben wir auch etwas ausführlicher über die Aktie in einer AMD-Aktienanalyse berichtet. Vom Grundsatz her überzeugten das Geschäftsmodell sowie das Momentum der Aktie. Weniger überzeugend war die hohe Bewertung.
Die Zahlen des zweiten Quartals 2022 fielen – wie auch schon im ersten Quartal 2022 – stark aus. Der Umsatz erhöhte sich um 70 Prozent auf 6,6 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) konnte nahezu verdoppelt werden.
Demgegenüber verringerte sich das Nettoergebnis um 37 Prozent auf 447 Millionen US-Dollar. Ursächlich für den starken Rückgang der Ertragszahl waren Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der zuletzt getätigten Akquisition von Xilinx.
Quelle: AMD Zahlen Q2 2022
Nach vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2022 scheint die Umsatz- und Ertragsdynamik jedoch abrupt ein Ende gefunden zu haben. So sollen die Q3-Zahlen nach vorläufigen Verkündigungen auf einen Wert von rund 5,6 Milliarden US-Dollar gestiegen sein, was einem Zuwachs von nur noch 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Wachstumstempo hat sich somit mehr als halbiert.
Vor allem eine schwache Nachfrage im Markt für PC-Chips überraschte AMD sowie auch viele Analysten. Die Bereiche Gaming und Rechenzentren konnten im Vergleich zum Vorquartal ein flaches bzw. leicht steigendes Wachstum vermelden.
Mehr zu den Geschäftszahlen wird am 1. November 2022 geliefert. Dennoch wird schon jetzt ersichtlich, dass AMD mit einem starken Nachfragerückgang zu kämpfen hat. Dieser könnte sich angesichts der sich weiter eintrübenden Konjunkturaussichten in den kommenden Quartalen noch verschärfen.
Nach den enttäuschenden vorläufigen Zahlen des dritten Quartals 2022 steht eine Anpassung des Ausblicks für 2022 noch aus. Bisher ging das AMD-Management für das Gesamtjahr 2022 von Umsatzerlösen in einer Höhe von rund 26,3 Milliarden US-Dollar +/- 300 Millionen US-Dollar aus.
Im Vergleich zu dem 16,4 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz im Jahr 2021 lieferte die letzte Prognose ein Umsatzwachstum von rund 60 Prozent. Diese Zahl wird wahrscheinlich nach den schwachen Q3-Zahlen nicht mehr gehalten werden können. Genaue Zahlen werden am 1. November geliefert.
Eine konkrete Prognose der Erträge blieb AMD bereits schon im zweiten Quartal 2022 den Anlegern schuldig. Lediglich eine bereinigte Gross Margin (Bruttomarge einfach erklärt) von rund 54 Prozent wurde für das Gesamtjahr 2022 prognostiziert.
Bereits im dritten Quartal 2022 wurde – nach vorläufigen Angaben – auch dieser Wert mit 50 Prozent unterschritten. Analysten sehen die Aktien aktuell wie folgt.
Quelle: AMD Analystenmeinungen
Zusammengefasst lassen sich die AMD-Zahlen als schwach interpretieren, zumal das ausgewiesene Wachstum durch die Xilinx-Übernahme verzerrt ist.
Die AMD-Aktie überzeugt durch ein starkes Produktportfolio, welches sich durch eine zunehmende Nachfrage auszeichnet. Das sorgt im Endeffekt dafür, dass AMD den Dauerrivalen Intel weiter Marktanteile abnehmen kann. Der Trend ist somit ungebrochen.
Das hohe Wachstum von zuletzt 70 Prozent brach überraschend im dritten Quartal 2022 ein. Ursächlich hierfür war ein starker Nachfragerückgang, welcher sich mit einer schwachen Nachfrage im PC-Markt begründen lässt. Der Chip-Boom scheint damit vorerst zu Ende zu sein.
Quelle: AMD Aktie Bewertung
Die AMD-Aktie hat im laufenden Jahr mit einem Aktienkursrückgang von 60 Prozent auf diese Entwicklungen schon deutlich reagiert. Die Bewertung ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 36 immer noch hoch. Der Free-Cashflow-Multiplikator liegt mit 27 leicht darunter. Angesichts des starken Wachstums von AMD in den letzten fünf Jahren könnte diese Bewertung gerechtfertigt sein.
Sollte die Zyklik des Chip-Marktes nach einer Phase des Chip-Mangels am Weltmarkt wieder aktuell werden, so könnten jedoch schwierige Quartale auf AMD und seine Wettbewerber zukommen.
Quelle: AMD Aktienanalysen
Entsprechend verhalten fällt das Urteil der AMD-Aktie in den Analysen aus: Der Dividenden-Score liegt bei Null und in der Levermann-Analyse, die auch viele technische Signale verarbeitet, wird ein Verkaufssignal generiert. Lediglich in der High-Growth-Investing-Analyse schneidet die AMD-Aktie mit einem Score von 15 Punkten als Top-Investment ab.
Quelle: AMD Analystenmeinungen
Positiv ist daher zu vernehmen, dass der überwiegende Teil der Analysten die Meinung der HGI-Analyse teilt und die Aktie zum Kauf empfiehlt. Es gibt keinen Analysten, der zu einem Verkauf rät.
Wer sich dieser Meinung anschließen möchte, der könnte sich einen KGV-Alarm zu einem großzügigen Wert von 20 stellen. Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht allzu sehr verschlechtern, so könnte die AMD-Aktie zu diesem Preis möglicherweise günstig sein.Kostenloses E-Book
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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von AMD besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.