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Imperial Brands Aktienanalyse: Levermann Topscorer mit über 7 Prozent Dividendenrendite

Geschrieben von Carsten Dreyer | 3.8.2022
Inhaltsverzeichnis
Genussmittel, wie Alkohol und Tabak, werden täglich von Milliarden Menschen konsumiert. Der Tabakhersteller Imperial Brands profitiert davon. Dabei wird der Konsum von Tabak durch regulatorische Auflagen und Werbeverbote weltweit von den Regierungen stark eingeschränkt oder teilweise verboten. Dennoch ist die weltweite Zahl von Rauchern nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steigend.

 

80 Prozent aller Raucher kommen aus Ländern, die dem Mittel- oder Niedriglohnsektor zugeordnet werden. In den westlichen Industriestaaten - zum Beispiel in Deutschland - geht die Zahl der Raucher dagegen zurück. Stattdessen finden neue Produkte, wie die E-Zigarette oder Tabakerhitzer Interesse.

Die Tabakhersteller stehen somit vor der Herausforderung, dass sie einerseits ihre treue Stammkundschaft, die klassischen Raucher, nicht als Kunden verlieren wollen und andererseits alternative Produkte anbieten müssen, um Möglichkeiten für neues Umsatzwachstum zu schaffen. Eine solche Transformation vollzieht aktuell auch der viertgrößte Tabakhersteller der Welt, Imperial Brands (ISIN: GB0004544929).

Quelle: Imperial Brands Aktienkurs

Die Imperial Brands Aktie wird nach der Levermann Analyse mit 6 Punkten und einem Kaufen Urteil bewertet. Dazu erscheint die Aktie mit einer Dividendenrendite von über 7 Prozent auch für Dividenden Investoren interessant.

Ob die Imperial Brands Aktie ein Kauf ist, welche Mitbewerber in Konkurrenz mit Imperial Brands stehen und welche Faktoren vor einem Investment in die Imperial Brands Aktie noch zu prüfen sind, soll in der folgenden Imperial Brands Aktienanalyse untersucht werden.

Das Wichtigste in Kürze
  • Viertgrößter Tabakhersteller der Welt
  • Diversifiziertes Geschäftsmodell
  • Next Generation Products sollen für neues Umsatzwachstum sorgen

 

Unternehmensprofil Imperial Brands - Tabakhersteller im Wandel

Die Geschichte von Imperial Brands ist vielschichtig und geht zurück bis in das späte 18. Jahrhundert in Bristol, Großbritannien. 1901 wurde die Imperial Tobacco Company gegründet, um es amerikanischen Tabakunternehmern schwerer zu machen, den britischen Markt zu kontrollieren. Seit 1996 ist Imperial Brands plc an der Londoner Börse gelistet. Seitdem wurden verschiedene Zigarettenhersteller, wie die Reemtsma Gruppe im Jahr 2002, übernommen.

Seit 2007 ist Imperial Brands erst auf dem US-Markt aktiv. Heute verkauft Imperial Brands seine Produkte in fast alle Länder der Welt und hat seinen Firmensitz nach wie vor in Bristol, Großbritannien. Das Unternehmen beschäftigt über 27.000 Mitarbeiter.

Imperial Brands Produktportfolio

Imperial Brands fokussiert sich in Zukunft weg vom Vertrieb von Zigaretten und hin zu den sogenannten Next Generation Products. Im letzten Jahr hat Imperial Brands unter dem Namen ,,Pulze’’ ein Gerät für ,,Heated Tobacco’’ (Tabakerhitzer) vorgestellt. In diesem Device wird Tabak erhitzt, um dem Verbraucher weiterhin das befriedigende Gefühl des Rauchens zu ermöglichen. Allerdings ist der ausgestoßene Rauch deutlich weniger schädlich als beim herkömmlichen Zigarettenkonsum.

Bis zu 96 Prozent weniger Schadstoffe, als beim Verbrennen einer gewöhnlichen Zigarette, soll der Rauch eines Pulze Gerätes enthalten. Dieses Produkt ist aktuell noch in der Testphase, allerdings lassen erstes Feedback der Kunden aus Griechenland und der Tschechischen Republik positive Rückschlüsse zu. Mit den iD Produkten vertreibt Imperial Brands bereits seit einiger Zeit Tabakprodukte für Tabakerhitzer.

Mit blu bietet Imperial Brands auch eine Reihe von E-Zigaretten an. Bei E-Zigaretten wird, anders als bei Tabakerhitzern, ein Flüssigkeitsgemisch aus Nikotin und Aromen erhitzt.

Das letzte Produkt aus der Reihe der Next Generation Products ist Zone X. Dabei handelt es sich um kleine Beutel, die aus Bambusfasern bestehen und Wasser, Aromen und wahlweise auch Nikotin enthalten. Die Pouches werden in den Mund unter die Oberlippe gelegt und sollen bis zu 30 Minuten genutzt werden können.

Zum weiteren Angebot von Imperial Brands gehören in erster Linie Zigaretten. Zu den Marken gehören unter anderem John Player Special, West, Gauloises und Davidoff. Außerdem bietet Imperial Brands Zigarren, Kautabak, Rolltabak und Filter an.

Das Unternehmen ist somit mit seinem Produktportfolio breit im Tabakgeschäft aufgestellt.

Imperial Brands Top Management

Seit Juli 2020 ist mit Stefan Bomhard ein Deutscher CEO bei Imperial Brands. Seine bisherigen Stationen sind allesamt bekannte Unternehmen aus der Konsumgüterbranche. Er war in verschiedenen Position unter anderem bei Procter & Gamble, Unilever, Diageo und Bacardi.

Seit seinem Amtsantritt hat sich Imperial Brands dem Wandel hin zu weniger schädlichen Produkten verschrieben.

Viele der weiteren Top Manager bei Imperial Brands bekleideten in der Vergangenheit ebenfalls Positionen bei Konsumgüterunternehmen. Einige Posten sind erst nach Bomhards Start bei Imperial Brands besetzt worden.

Finanzdaten Imperial Brands

Imperial Brands Bilanz

Ein kurzer Blick auf die Bilanz von Imperial Brands verrät, dass das Unternehmen zum Großteil mit Fremdkapital finanziert ist.

Quelle: Imperial Brands Bilanz

Die Eigenkapitalquote liegt aktuell bei 20 Prozent, allerdings wurde sie seit Bomhards Amtsantritt leicht gesteigert. Im Juli 2020 lag diese noch bei unter 17 Prozent. Besonders auffällig ist aber der hohe Anteil an Goodwill, also den Immateriellen Vermögensgegenständen in der Bilanz. Sie machen mit 16,6 Mrd. Pfund über die Hälfte des Gesamtvermögens aus. Dieser hohe Bestand resultiert aus den diversen Firmenübernahmen, die in der Vergangenheit getätigt wurden.

Imperial Brands Halbjahreszahlen 2022 und Prognose 2022

Imperial Brands hat im Mai 2022 seine Zahlen für das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 vorgestellt, das am 31.03.2022 endete.

Quelle: Imperial Brands Halbjahresbericht 2022

Der Umsatz ging leicht auf 15,36 Mrd. Pfund zurück, was einem Rückgang von 1,3 Prozent entspricht. Sehr viel stärker traf es das EBIT, dass um fast 27 Prozent einbrach.

Noch etwas größer war der Rückgang beim Gewinn pro Aktie (Earnings per share). Dieser ging um 45 Prozent zurück.

Imperial Brands weist seine Umsätze in gesamte (Reported) Umsätze und bereinigte (Adjusted) Umsätze aus. In der folgenden Umsatzverteilung auf die geographischen Sektoren sind nur die bereinigten Umsätze enthalten. In den bereinigten Umsätzen sind nur die Umsatzerlöse aus dem Tabakgeschäft enthalten während im Gesamtumsatz noch weitere Positionen wie Zölle und Vertrieb und Verkauf von Peripheriegeräten enthalten sind. Der adjustierte Gesamtumsatz betrug 3,5 Mrd. Pfund, was einem Rückgang um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach.

Imperial Brands Umsatzverteilung

Der Gesamtumsatz im Sektor Europa macht mit circa 1,57 Mrd. Pfund fast 45 Prozent aus. Während in Europa die Umsätze mit den klassischen Tabakprodukten um über 7 Prozent auf 1,49 Mrd. Pfund zurückging, stieg der Umsatz mit den NGP (Next Generation Products) um fast 40 Prozent auf 77 Mio. Pfund. Diese machen aktuell mit circa 5 Prozent allerdings nur einen Bruchteil des Umsatzes in Europa aus.

Den zweitgrößten Umsatzanteil mit 33 Prozent hat die Americas Region. 1,16 Mrd. Pfund wurden hier im letzten halben Jahr erzielt. In Amerika verläuft die Entwicklung genau gegenteilig zu Europa. Hier lag der Umsatz mit klassischen Tabakprodukten in Höhe von 1,14 Mrd. Pfund rund 2,6 Prozent höher während im Gegenteil dazu der Umsatz mit den NGP um 28 Prozent zurückging. Der Umsatz der NGP betrug dabei nur 24 Mio. Pfund. Imperial Brands berichtet, dass man in den USA Marktanteile mit den klassischen Tabakprodukten hinzugewinnen konnte und führt die starke Performance auf bessere Verkaufsstrategien zurück.

In der dritten Region, die Afrika, Asien und Australien umfasst, ergibt sich ein ähnliches Bild wie in den USA.Die 766 Mio. Pfund Umsatz in dieser Region wurden dabei ausschließlich mit den klassischen Tabakprodukten erzielt. Dies entsprach einem Rückgang von weniger als einem Prozent. Mit den NGP konnte im abgelaufenen Halbjahr kein Umsatz erzielt werden. In 2021 waren es noch 7 Mio. Pfund.

Kennzahlen aus der Levermann Analyse

Mit 6 Punkten in der Levermann Analyse wird die Imperial Brands Aktie mit einem Kaufen Urteil bewertet.

Quelle: Imperial Brands Levermann-Analyse

Die Aktie von Imperial Brands punktet direkt zu Beginn der Analyse mit einer Eigenkapitalrendite von über 47 Prozent.

Quelle: Imperial Brands Eigenkapitalrendite

Die Eigenkapitalrendite konnte seit Bomhards Amtsantritt im Juli 2020 kontinuierlich verbessert werden.

Einen weiteren Punkt in der Levermann Analyse gibt es für die EBIT-Marge von rund 20 Prozent. Zwei weitere Punkte kann die Aktie für ihre niedrige Bewertung ergattern. Sowohl das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der letzten 3 Jahre und prognostizierten 2 Jahre von 8,5 als auch das prognostizierte KGV für das laufende Geschäftsjahr von 7,3 liegen deutlich unter dem Wert von 12, den es nach der Levermann Analyse in dieser Kategorie benötigt, um einen Punkt zu erzielen.

Quelle: Imperial Brands Analystenmeinungen

Da die Mehrheit der Analysten ein positives Urteil zur Imperial Brands Aktie fällt, gibt es für die Analystenmeinungen einen Punkt Abzug. Dies ist in der Levermann Strategie ein Kontraindikator. Einen Punkt hinzugewinnen kann die Aktie dagegen für die positive Reaktion auf Quartalszahlen.

Zwei weitere Punkte gibt es für das Kursmomentum, da der Kurs mehr als 11 Prozent höher als noch vor 6 Monaten steht und sogar über 30 Prozent als noch vor einem Jahr.

Genau dieses starke Kursmomentum bringt dann einen Punkt Abzug beim Dreimonatsreversal, da die Aktie den britischen Vergleichsindex FTSE über die letzten drei Monate outperformen konnte.

Quelle: Imperial Brands Gewinnwachstum prognostiziert

Abgeschlossen wird die Levermann Analyse mit einem weiteren Punkt für das positive Gewinnwachstum.

Imperial Brands Aktie Dividende

Tabakhersteller locken Dividenden Investoren mit zum Teil sehr hohen Dividendenrenditen. Bei der Imperial Brands Aktie liegt dieser Wert aktuell bei über 7 Prozent. Allerdings zeigt der Verlauf, dass die Dividende erst im Jahr 2020 gekürzt wurde.

Quelle: Imperial Brands Aktie Dividendenhistorie

Nach vielen Jahren mit kontinuierlichen Steigerungen bis einschließlich 2019 wurde die Dividende 2020 um mehr als ein Drittel auf 1,38 Pfund gekürzt und seitdem um nur einen Pence erhöht.

Imperial Brands zahlt seine Dividende quartalsweise. Die Ex-Tage liegen im Februar, Mai, August und November.

Quelle: Imperial Brands Aktie Dividendenkalender

Ist die Imperial Brands Dividende sicher?



Quelle: Imperial Brands Aktie Dividende

Die Dividende von Imperial Brands kann als sicher eingestuft werden, da sie seit 25 Jahren kontinuierlich gezahlt wurde. Allerdings wurde die Dividende erst vor zwei Jahren gekürzt und allzu hohe Steigerungen bei den Dividenden sollten Investoren aufgrund der neuen Strategie des Managements nicht erwarten.

Bewertung der Imperial Brands Aktie und Vergleich mit der Konkurrenz

Die Imperial Brands Aktie sieht gemessen am KGV günstig bewertet aus. Der aktuelle Wert liegt bei unter 9. Das Enterprise Value/Free Cashflow-Verhältnis (EV/FCF) sieht mit einem Wert von 11 ebenfalls nicht teuer aus.

Quelle: Imperial Brands Fundamental Charts

Betrachtet man die aktuellen Zahlen im Kontext der letzten 5 Jahre, dann erscheint die Aktie weiterhin günstig, da das KGV und das EV/FCF-Verhältnis in den Vorjahren mehrheitlich über den heutigen Werten lag.

Vergleich mit anderen Herstellern

Ist die Imperial Brands Aktie im Vergleich mit anderen Tabakherstellern immer noch günstig bewertet, wenn man auch andere Fundamentaldaten, wie Umsatzwachstum, EBIT-Wachstum und die Entwicklung des Gewinns pro Aktie (EPS) hinzuzieht?

Die drei größten Wettbewerber von Imperial Brands sind Philip Morris (ISIN: US7181721090), British American Tobacco (ISIN: GB0002875804) und Altria (ISIN: US02209S1033).

Im Vergleich mit der Peer Group steht die Imperial Brands Aktie nicht gut da.

Quelle: Umsatz- und EBIT-Wachstum Tabakhersteller

Das höchste Umsatzwachstum aus den letzten 12 Monaten (Trailing Twelve Months ) kann Philip Morris mit 8 Prozent verzeichnen. BAT (British American Tobacco) kann immerhin 2,7 Prozent zulegen. Der Umsatz von Altria ist um knapp zwei Prozent gesunken und Schlusslicht ist Imperial Brands mit fast 3 Prozent Umsatzrückgang. Beim operativen Ergebnis (EBIT) ist es noch etwas deutlicher. Altria konnte sein EBIT um über 6 Prozent steigern und Philip Morris sein operatives Ergebnis noch um knapp 5 Prozent. Bei BAT sank das EBIT leicht um 0,6 Prozent, während es bei Imperial Brands um über 38 Prozent eingebrochen ist.

Beim Gewinn pro Aktie sieht es für die Imperial Brands Aktie ebenfalls nicht besser aus.

Quelle: Imperial Brands Gewinn je Aktie (EPS) Tabakhersteller

Nur Philip Morris konnte seinen Gewinn pro Aktie steigern. Die Steigerung betrug 1,8 Prozent. Bei allen anderen Herstellern ging der Gewinn pro Aktie zurück. Den geringsten Rückgang verzeichnete BAT mit 12,5 Prozent. Bei Imperial Brands ging das EPS um über 27 Prozent zurück und bei Altria gar um über 60 Prozent.

Aus dem Vergleich der Umsatz- und Gewinnentwicklung lässt sich festhalten, dass Imperial Brands aktuell im Vergleich mit den größeren Herstellern schwächer dasteht.

Im Vergleich der Bewertungen der vier Aktien müsste die Imperial Brands Aktie nach den eben verglichenen Finanzkennzahlen einen entsprechenden Bewertungsabschlag enthalten.Dies ist aber nicht wirklich der Fall.:

Quelle: EV/FCF und KGV Tabakhersteller

Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist die Imperial Brands Aktie mit einem Wert von 8 deutlicher niedriger bewertet als die Konkurrenz. BAT kommt auf einen Wert von circa 14, Philip Morris steht bei 15 und das KGV von Altria beträgt über 45. Dies lässt sich bei Altria auf den deutlichen Einbruch beim Gewinn pro Aktie zurückführen.

Das Enterprise Value/Free Cashflow-Verhältnis (EV/FCF) von Imperial Brands ist mit 11 ebenfalls der niedrigste Wert. Allerdings sind die drei Konkurrenten nicht weit entfernt. Altria und BAT stehen beide bei 13. Philip Morris ist mit einem Verhältnis von 15 ebenfalls nicht weit weg.

Der Bewertungsabschlag der Imperial Brands Aktie im Vergleich zur Konkurrenz ist erkennbar, allerdings deutet der Abschlag nicht auf eine Schnäppchen-Bewertung hin.

Alle vier verglichenen Tabakhersteller stehen vor der enormen Herausforderung ihre Produktpalette auf weniger schädliche Produkte umzustellen und wer in diesem Segment die Marktführerschaft erreichen will, der muss viel Geld in den Vertrieb und das Marketing der neuen Produkte investieren.

Quelle: Vertriebs- und Verwaltungskosten Tabakhersteller

Bei BAT haben sich diese Kosten in den letzten 5 Jahren mehr als verdoppelt und auch Imperial Brands hat seine Kosten hier um fast 80 Prozent gesteigert. Philip Morris kommt auf einen Zuwachs von 25 Prozent. Nur Altria hat seine Vertriebs- und Verwaltungsausgaben um 18 Prozent gesenkt.

Bei BAT tragen diese hohen Ausgaben bereits Früchte.

Quelle: Präsentation BAT Halbjahresergebnisse

BAT kann aktuell hohe Umsatzsteigerungen mit den NGP (die bei BAT Non-Combustibles genannt werden) verzeichnen.

Der Umsatz mit den E-Zigaretten (Vuse) und den Tabakerhitzern (glo) stiegen um 48 und 44 Prozent. Bei den Nikotin-Beuteln (Velo) stieg der Umsatz um 37 Prozent.

BAT gewinnt in diesem Bereich aktuell Marktanteile.

Philip Morris kann im Geschäft mit Tabakerhitzern ebenfalls hohe Umsatzsteigerungen vermelden. Allerdings steht bei Philip Morris noch die Übernahme des schwedischen Nikotin Beutel Herstellers Swedish Match aus. Diese Übernahme soll im vierten Quartal 2022 erfolgen, wodurch Philip Morris ebenfalls einen Anbieter von Nikotin Beuteln in seinem Portfolio hätte.

Der angebotene Preis für die Übernahme liegt bei 16 Milliarden Dollar und würde Philip Morris direkt fast zwei Drittel des US-Marktes in diesem Bereich sichern.

Altria vermeldete ebenfalls hohe Umsatzsteigerungen mit seinen Nikotin Beuteln.

Allerdings steht Altria vor dem Problem, dass die Food and Drug Administration (FDA, die oberste amerikanische Gesundheitsbehörde) den Verkauf ihrer E-Zigarettenmarke Juul verboten hat. Außerdem wird Altria wegen seiner Juul Produkte vielfach verklagt.

Nachforschungen der CDC (amerikanische Behörde zur Suchtberatung und Prävention) ergaben, dass der Nikotingehalt eines Juul Behälters genauso hoch ist, wie eine Packung Zigaretten mit 20 Stück.

Allerdings haben auch Imperial Brands und BAT Ärger mit der Justiz. Sie werden verklagt auf ihren Tabakplantagen Kinderarbeit zugelassen zu haben.

Fazit zur Imperial Brands Aktie

Die Imperial Brands Aktie kann mit klarer Strategie seines Managements, einem diversifizierten Geschäftsmodell und den guten Aussichten in seinem Kerngeschäft mit Tabakprodukten punkten. Positiv hinzu kommen die Umsatzsteigerungen mit den NGP in Europa. Der Kurs der Imperial Brands Aktie hat seit der Amtsübernahme von Stefan Bomhard ebenfalls einen positiven Aufwärtstrend.

Quelle: Imperial Brands Aktie Chart

Seit des Tiefs Ende Juli 2020 bei unter 11 Pfund konnte sich die Aktie erholen und notiert nun bei rund 18 Pfund, was einer Steigerung von 63 Prozent entspricht.

Allerdings gibt es in den neuen Märkten für E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Nikotin Beutel noch Aufholbedarf. Sollte Philip Morris den Deal mit Swedish Match im vierten Quartal vermelden können, dann würde Imperial Brands im wichtigen US-Markt weiter an Boden verlieren. Die rückläufigen Zahlen aus dem Halbjahresbericht haben dies bereits belegt. British American Tobacco investiert in dem Bereich für Next Generation Products bereits viel Geld und kann hohe Umsatzsteigerungen vermelden.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Imperial Brands Aktie in einem breit diversifizierten Depot eine gute Beimischung für Investoren sein kann, die hohe Dividendenrenditen bevorzugen. Für ein einzelnes Investment aus dem Bereich der Tabakhersteller drängt sich die Aktie, auch mit der attraktiv wirkenden Bewertung, nicht auf.

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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von Imperial Brands besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.