Quelle: Chevron Aktienkurs
Starinvestor Warren Buffett ist in diesem Sektor investiert und hält aktuell rund 6 Prozent seines Portfolios in Chevron (ISIN: US1667641005).
Quelle: Globale Öl Nachfrage bis 2045
Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Öl- und Gasprodukten bis auf 110 Millionen Barrel (1 Barrel = 159 Liter) ansteigen soll. Trotz der steigenden Nachfrage sind Unternehmen aus diesem Sektor aufgrund der erhöhten Umweltbelastung bei vielen Investoren nicht beliebt und fallen durch niedrige Bewertungen auf.
Quelle: Öl Aktien Bewertung
Chevron ist mit 13 Punkten ein Topscorer nach der Dividendenstrategie. Dies sind für uns ausreichend Gründe, die Aktie in einer Chevron Aktienanalyse genauer zu betrachten.
Chevron ging um 1900 aus der Zerschlagung des Rockefeller-Konzerns Standard Oil zunächst als Standard Oil of California hervor, bevor es nach der Übernahme von Standard Oil of Kentucky schließlich 1984 in Chevron umbenannt wurde.
Heute ist Chevron die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte sogenannte Big Oil Company der westlichen Welt.
Quelle: Market Cap Big Oil
Als Big Oil Majors werden ExxonMobil, Chevron, Shell, Total Energies und BP bezeichnet.
Die größte Öl Company der Welt ist Saudi Aramco, die zwar eine Marktkapitalisierung von über 2 Billionen Dollar vorweisen kann, sich allerdings im Besitz der saudischen Regierung befindet und somit nicht für Privatanleger zugänglich ist.
Heute arbeiten rund 12.500 Mitarbeiter für Chevron, das seinen Hauptsitz in San Ramon, Kalifornien (USA) hat. Chevrons Geschäft unterteilt sich in die zwei Hauptbereiche Upstream und Downstream.
Dieser Bereich umfasst die Erkundung, Produktion, Transport und Lagerung von Rohöl, Erdgas und Flüssiggas. Chevron hat in einem Teil seines Upstream-Geschäftes nur eine anteilige Beteiligung und schließt häufig mit lokalen Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung ab. Das Upstream-Segment machte den Großteil (85 Prozent) von Chevron's Gewinnen im Jahr 2022 aus.
Quelle: Chevron Jahresbericht 2022
Von den 35 Mrd. Dollar Nettogewinn erreichte Chevron rund 30 Mrd. Dollar im Upstream-Geschäft. Die Gebiete, in denen Chevron Öl und Gas abbaut, verteilen sich über die ganze Welt. Außerdem können die Öl- und Gasfelder tief unter dem Meeresspiegel liegen oder mitten auf dem Festland.
In 12 Ländern baut Chevron Öl und Gas in der Tiefsee ab.
Quelle: Chevron Unternehmenspräsentation 2023
Diese Gebiete liegen unter anderem im Golf von Mexiko, in Nigeria, Australien, Angola oder Indonesien. Im letzten Jahr hat Chevron in diesen Gebieten 872.000 Barrel Gas und Öl pro Tag abgebaut. Das heißt, 2022 hat Chevron pro Tag 3 Millionen Barrel Öl oder Gas abgebaut.
Besonders wichtig für Chevrons Upstream-Geschäft ist das Permian Basin. Dies ist ein Schieferbecken in den USA, das zum Großteil unter Texas und zum Teil unter New Mexico liegt.
Quelle: Permian Basin Chevron
Alleine in diesem Gebiet hat Chevron im Jahr 2022 über 700.000 Barrel von Öl und Gas abgebaut, was gleichzeitig einen neuen Rekord bedeutete und eine Steigerung gegenüber 2021 von rund 16 Prozent entsprach.
Ein weiteres Feld liegt in Kasachstan, wo Chevron eine 50-prozentige Beteiligung an dem lokalen Unternehmen TCO hält.
Dieser Bereich ist die Weiterverarbeitung von Erd- und Flüssiggas oder Rohöl und der Verkauf dieser Produkte. Rohöl wird zum Beispiel zu Kerosin, Diesel, Benzin oder Schmierstoffen aller Art weiterverarbeitet.
Die Produktionsstätten liegen ebenfalls auf der ganzen Welt.
Quelle: Chevron globale Produktionsstätten Downstream
Chevron hat viele seiner Produktionsstätten in der Nähe von großen Abbaugebieten, um Lieferketten möglichst kurz zu halten. Entsprechend sind Standorte im persischen Golf, am Golf von Mexiko oder in Indonesien.
Auch das große Netzwerk an Tankstellen von Chevron, Texaco und Caltex gehören zum Downstream-Segment.
Mit rund 8 Mrd. Dollar Gewinn im letzten Jahr hat das Downstream-Geschäft allerdings nur einen geringen Anteil am Gesamtgewinn von Chevron.
Chevron arbeitet intensiv daran, seine CO2-Emissionen zu reduzieren und investiert in den Ausbau seines Wasserstoff-Segmentes und will bis 2030 100.000 Barrel pro Tag an erneuerbaren Kraftstoffen produzieren.
Passend dazu hat Chevron letztes Jahr das Unternehmen Renewable Energy Group für 3,15 Mrd. Dollar in Cash übernommen.
Quelle: Chevron Unternehmenspräsentation 2023
Auch der Bereich Wasserstoff ist ein Fokus der langfristigen Strategie von Chevron geworden. Das Unternehmen will 2030 150.000 Tonnen Wasserstoff produzieren.
Außerdem plant Chevron, noch mehr ausgestoßenes Kohlenstoffdioxid aufzufangen und zu speichern. 2030 sollen 25 Mio. Tonnen CO2 in Behältern gespeichert und von dort weitertransportiert werden, sodass sie nicht in die Atmosphäre gelangen können.
Im Upstream-Geschäft hat sich Chevron eine Reduzierung seiner CO2-Emissionen bis 2028 um 35 Prozent gesetzt.
Das Management von Chevron denkt also bereits zweigleisig und will seine zukünftigen Umsätze nicht nur mit den klassischen Produkten aus dem Up- und Downstream-Geschäft erreichen.
In der Ölindustrie gehören Übernahmen zum Tagesgeschäft, da die Unternehmen weitere Öl- und Gasfelder für den Abbau benötigen und diese nicht nur durch die Exploration sicherstellen können.
Zuletzt machten ExxonMobil und Chevron durch große Übernahmen von Konkurrenzfirmen Schlagzeilen.
Während Exxon Pioneer Natural Resources Mitte Oktober für 60 Mrd. Dollar komplett in Aktien übernahm, vermeldete Chevron ein paar Tage später die Übernahme von Hess für einen Enterprise Value von ebenfalls 60 Mrd. Dollar, die auch vollständig mit Aktien bezahlt wurde.
Chevron zahlte dabei einen Aufschlag von rund 10 Prozent auf den letzten Schlusskurs von Hess und musste ein KGV (Kurs-Gewinn Verhältnis) von 30 für die Übernahme hinlegen.
Dies ist alles andere als günstig. Aber es lässt sich erklären, warum Chevron diesen Deal eingegangen ist. Mit über 300 Mrd. Barrel an bestätigten Reserven verfügt Venezuela über das größte Ölvorkommen der Welt.
Nachbarland von Venezuela ist Guyana, das über 11 Mrd. Barrel an bestätigten Reserven verfügt und wo zum Beispiel ExxonMobil bereits seit Jahren aktiv ist. Mit der Hess-Übernahme hat sich Chevron Zugang zu den Vorkommen in Guyana verschafft und hält nun 30 Prozent Anteil an den 11 Mrd. Barrel an Ölreserven.
Außerdem passen die anderen Gebiete von Hess sehr gut in das bestehende Upstream-Portfolio von Chevron.
Quelle: Chevron Präsentation zur Hess-Übernahme
Hess hat ebenfalls Felder im Golf von Mexiko, nahe den Feldern Chevrons in Indonesien und hat in North Dakota (Bakken) noch ein Gebiet in den USA.
Im Fokus der Übernahme stand aber der Zugang zu den Reserven in Guyana, wo der operative Cashflow pro Barrel Öläquivalent (BOE) deutlich höher erwartet wird als zum Beispiel in den USA (Permian, Bakken oder DJ). Die Gründe dafür sind vielfältig:
Chevron hat zwar einen gewissen Premiumaufschlag für die Übernahme von Hess bezahlt, allerdings lässt sich nachvollziehen, warum diese Übernahme durchgeführt wurde.
Bereits im Mai wurde mit PDC Energy ein weiteres US-Unternehmen übernommen.
Die Gesamtkosten in Höhe von 7,6 Mrd. Dollar wurden ebenfalls vollständig in Aktien bezahlt. Diese Übernahme war deutlich günstiger. Pro bestätigtem Barrel Öläquivalent bezahlte Chevron lediglich 7 Dollar. Die Gebiete von PDC Energy liegen ausschließlich in den USA. Damit konnte Chevron weitere Felder im Permian Basin hinzugewinnen und hat nun auch in Colorado mit dem DJ Basin (Denver-Julesburg) ein zusätzliches Gebiet.
Nach Betrachtung des Unternehmensprofils lässt sich festhalten, dass Chevrons Upstream-Aktivitäten sehr breit diversifiziert sind und Chevron nicht von den Erträgen aus einem Gebiet abhängig ist. Da die Ölindustrie immer auch ein Spielball der Weltpolitik ist, ist dies auch notwendig.
Die zuletzt getätigten Übernahmen erweitern Chevrons Portfolio und bieten Chevron nun auch bestätigte Reserven bis über das Jahr 2030 hinaus.
Quelle: Chevron Präsentation zur Hess-Übernahme
Bei einem Brent-Preis von 70 Dollar pro Barrel erwartet Chevron bis 2027 eine Verdopplung des Free Cashflows (ohne Working Capital) auf fast 30 Mrd. Dollar und eine tägliche Produktion von mehr als 4 Millionen Barrel an Öläquivalenten.
Der Preis für die Übernahme von Hess ist trotz berechtigter Hintergründe dennoch als zu teuer einzustufen.
Die kürzlich gemeldeten Quartalszahlen von Chevron waren auf den ersten Blick schlecht. Der Umsatz ging um 18 Prozent auf 51,92 Mrd. Dollar zurück. Da die direkten Kosten nur um 9 Prozent sanken, konnte nur ein Rohertrag von 7,71 Mrd. Dollar erzielt werden, was fast 50 Prozent weniger als im Vorjahr war.
Quelle: Chevron Aktie Quartalszahlen Oktober 2023
Das EBIT sank um 43 Prozent auf rund 6,7 Mrd. Dollar und es verblieb ein Nettogewinn in Höhe von 6,5 Mrd. Dollar. Dies waren 42 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Die Gründe für diesen deutlichen Rückgang erklärt Chevron in seiner Präsentation für den Earnings-Call mit den Analysten.
Quelle: Q3-Präsentation Chevron
Zunächst einmal lässt sich feststellen, dass Chevron schlicht geringere Gewinne für seine abgebauten Rohstoffe erzielen konnte. Es ließen sich fast 3,8 Mrd. Dollar weniger Gewinn aufgrund von niedrigeren Öl- und Gaspreisen auf dem Weltmarkt realisieren. Dazu folgen rund 1,1 Mrd. Dollar Gewinnrückgang durch zeitliche Effekte im Upstream- und Downstream-Geschäft. Damit sind zum Beispiel erhöhte Inventarkosten wie ein voller Öltanker auf See gemeint, die aufgrund des Quartalswechsels zwar Kosten im alten Quartal verursachen, aber der Gewinn sich erst im laufenden Quartal verbuchen lässt.
Diese beiden Ursachen zusammenaddiert ergeben den fehlenden Differenzbetrag. Es steht also nicht so schlecht um Chevrons Erträge, wie es der erste Eindruck erscheinen lässt.
Für das laufende Quartal sind laut der Analysten keine großen Umsatzanstiege zu erwarten. Dafür soll die Profitabilität gesteigert werden. Als Umsatz werden rund 53 Mrd. Dollar erwartet, was einem Rückgang von 2,4 Prozent entspräche.
Quelle: Chevron Aktie Prognose 2023
Dafür soll die Nettomarge statt 11,51 Prozent im gleichen Quartal 2022 im nun laufenden Quartal bei 12,85 Prozent liegen. Bis ins Jahr 2025 sehen die Analysten im Durchschnitt keine Umsatzsteigerungen.
Quelle: Chevron Aktie Prognose 2023
Gemäß der durchschnittlichen Schätzungen soll der Umsatz in den nächsten zwei Jahren bei rund 200 Mrd. Dollar stagnieren.
Dafür erwarten die Analysten eine Steigerung der Profitabilität.
Quelle: Chevron Aktie Prognose 2023
Nachdem die Nettomarge im Jahr 2022 bereits bei 14,60 Prozent lag, wird sie für die Jahre 2024 und 2025 wieder bei 13 bzw. 14 Prozent erwartet. Für das Gesamtjahr 2023 soll diese nur bei rund 12,90 Prozent liegen.
Die Ölfelder aus den letzten beiden Übernahmen von Chevron passen zum bestehenden Projektportfolio. Dies könnte besseren Personal- und Equipmenteinsatz und kurze Lieferketten bedeuten.
Folglich könnten die Analysten mit ihren Prognosen richtig liegen, aber dafür muss auch der Ölpreis auf einem konstant erhöhten Niveau bleiben.
Chevron zahlt seit über 30 Jahren steigende Dividenden und ist mit aktuell 13 Punkten ein Topscorer nach der Dividendenstrategie.
Quelle: Chevron Aktie Dividenden
Die Dividende hat sich seit der Jahrtausendwende fast verfünffacht. In den Krisenjahren der geplatzten Dotcom Blase (2000-2003) und von 2014-2017 waren die Dividendensteigerungen niedrig mit einer jährlichen Steigerungsrate von unter 1 Prozent (2014-2017) bzw. 2,6 Prozent (2000-2003). Im Jahr 2023 wird eine Jahresdividende von 6,04 Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet.
Für die kommenden Jahre werden weitere Erhöhungen der Dividende erwartet. Im Zuge der Hess-Übernahme wurde auch eine mögliche Erhöhung von 8 Prozent für das Jahr 2024 vorgeschlagen. Diesen Vorschlag muss der Aufsichtsrat allerdings noch bestätigen.
Quelle: Chevron Aktie Dividende Ex-Tag
Es wird aktuell eine Dividende pro Quartal von 1,51 Dollar je Aktie gezahlt, die jeweils im März, Juni, September und Dezember ausgezahlt wird.
Die Chevron Aktie erhält aktuell 13 von 15 möglichen Punkten in der Dividenden Strategie.
Dabei bekommt die Aktie jeweils 3 Punkte für die durchschnittliche Dividendenrendite der letzten 10 Jahre, die bei über 4 Prozent lag, für die Payout Ratio von rund 69 Prozent und für die Kontinuität der nicht gesenkten Dividendenzahlungen von über 10 Jahren.
Quelle: Chevron Aktie Dividenden
Noch jeweils zwei Punkte erhält die Aktie für die aktuelle Dividendenrendite von 4,1 Prozent und für das jährliche Wachstum der Dividende von 6 Prozent.
Die Chevron Aktie punktet in der Dividendenanalyse besonders durch die lange Konstanz ohne die Dividende senken zu müssen und die durchschnittliche Dividendenrendite in den letzten 10 Jahren.
Wir wollen nun den Versuch einer Bewertung wagen. Mit einem aktuellen KGV von 10 und einem Enterprise-Value/Free Cashflow Verhältnis (EV/FCF-Verhältnis) von 13 sieht die Aktie nicht teuer aus.
Quelle: Chevron Aktie Bewertung
Gemessen am aktuell negativem Umsatzwachstum ist das allerdings auch keine günstige Bewertung.
Der Durchschnitt des KGV lag in den letzten 6 Jahren bei 22 und das EV/FCF-Verhältnis bei 22. Hier wird das Bild durch die erheblichen Einschnitte bei Gewinn und Free Cashflow aus den Pandemiejahren 2020 und 2021 verzehrt und dient in diesem Fall nicht als Hilfestellung für die Bewertung.
Günstig wäre vermutlich eher ein einstelliges KGV.
Schauen wir uns nun die Chevron Aktie im Vergleich mit den anderen Big Oil Companies an.
Quelle: Chevron Aktie Peergroup Vergleich
Im Vergleich mit den anderen Big Oil Majors lässt sich erkennen, dass die Chevron Aktie auch hier nicht günstiger erscheint. Mit einem KGV von ebenfalls 10 und einem EV/FCF-Verhältnis von 11 ist die Aktie von ExxonMobil ähnlich bewertet.
Jeweils einstellige KGV haben aktuell die Aktien von Shell, Total Energies und BP. Einzig BP kann ein positives Umsatzwachstum in den letzten 12 Monaten vorweisen und sieht mit einem KGV von 4 und einem EV/FCF-Verhältnis von 6 sehr günstig aus.
Die Chevron Aktie erscheint auch nach dem Vergleich mit den anderen großen Ölfirmen der Welt nicht günstiger.
Eher scheinen Investoren aktuell bereit zu sein, einen Aufschlag für die Qualität der Chevron Projekte und die vorhandenen Ölreserven zu bezahlen.
Eine weitere Möglichkeit Öl-Aktien zu bewerten, ist mit ein wenig Suche im Jahresbericht verbunden. Es geht um die zukünftigen Erträge aus den bestätigten vorhandenen Reserven.
Öl-Unternehmen aus den USA müssen gemäß Vorschrift der amerikanischen Börsenaufsicht ihre zukünftigen Erträge aus den vorhandenen Reserven als ,,Standardized Discounted Net Cash Flows’’ im Jahresbericht angeben. Dafür werden die im abgelaufenen Geschäftsjahr durchschnittlich je Monat erzielten Öl- und Gaspreise mit den vorhandenen Reserven multipliziert und nach Abzug der Kosten je Barrel und einem Abzinsungsfaktor von i.d.R. 10 Prozent ergeben sich die ,,Discounted Net Cash Flows’’.
Bei Chevron sehen diese wie folgt aus.
Quelle: Chevron Jahresbericht 2022
Nach dieser Methode hat Chevron noch zukünftige Net Cash Flows von circa 212 Mrd. Dollar oder auch 112,14 Dollar je Aktie. Das wären bei einem aktuellen Aktienkurs von rund 143 Dollar fast 80 Prozent und in dieser Rechnung sind die Reserven aus den in 2023 getätigten Übernahmen nicht enthalten!
Schauen wir uns nun zum Vergleich ExxonMobil an.
Quelle: Jahresbericht 2022 Exxon Mobil Corporation
Exxon kann zwar rund 259 Mrd. an zukünftigen Net Cash Flows vorweisen, allerdings betragen diese je Aktie nur 65 Dollar oder 63 Prozent vom aktuellen Aktienkurs von ExxonMobil.
Quelle: Aktienrückkäufe Big Oil Majors
Nach Betrachtung dieser Methode sieht die Chevron Aktie im Vergleich zu ExxonMobil nicht mehr ganz so teuer aus. Die anderen Big Oil Majors können nicht die großen Reserven von Chevron oder ExxonMobil vorweisen.
Funfact am Rande: Warren Buffett hat in 2023 weitere Aktien von Occidental Petroleum (ISIN US6745991058) erworben. Nicht verwunderlich, da die Net Discounted Cash Flows bei rund 66 Dollar je Aktie liegen. Der Aktienkurs notiert aktuell nur rund 61 Dollar.
Es sollte allerdings noch berücksichtigt werden, dass bei dieser Methode die recht teuren Öl- und Gaspreise aus dem Jahr 2022 als Grundlage für die Berechnung genommen wurden.
Nach der durchgeführten Analyse erscheint die Aktie von Chevron zur Zeit anhand von klassischen Bewertungsmethoden nicht günstig.
Nach Betrachtung der Net Discounted Cash Flows erscheint Chevron zumindest im Vergleich zu ExxonMobil nicht mehr teuer, da der Aufschlag auf die abgezinsten Cash Flows bei nur rund 20 Prozent liegt. Bei Exxon liegt dieser bei circa 35 Prozent.
Chevrons Projekte sind breit diversifiziert und dank der Übernahme von Hess hat sich Chevron Zugang zu den großen Ölreserven in Guyana verschafft. Allerdings war der bezahlte Übernahmepreis zu hoch. Die Gründe für den Kauf sind dennoch nachvollziehbar.
Die zukünftigen Cash Flows von Chevron scheinen also noch lange für Dividendenerhöhungen und Aktienrückkaufprogramme genutzt werden zu können.
Dafür sollten Investoren keine großen Erwartungen an eine deutliche Steigerung des Aktienkurses haben.
Die meisten Analysten raten aktuell zum Kauf der Aktie.
Quelle: Chevron Aktie Prognose 2023
Von 22 Analysten raten aktuell 17 zum Kauf der Aktie. 5 Mal wurde die Aktie mit Halten eingestuft. Eine Verkaufsempfehlung gibt es nicht.
Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 181 Dollar je Aktie, was einem Steigerungspotential von rund 27 Prozent entspricht.
Als Beimischung in ein auf Dividenden ausgerichteten Depot passt die Aktie eventuell gut hinein.
Das Risiko einer möglichen Rezession, die den Ölpreis und die Nachfrage nach Öl und Gas verringern könnte, sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden. Außerdem sind Aktien aus dem Öl- und Gas-Sektor immer zu einem gewissen Grad anfällig für weltpolitische Konflikte.
Interessierte Investoren könnten sich einen KGV-Alarm bei 9 einstellen, um die Aktie noch einmal zu analysieren.
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Der Autor und/oder mit dem aktien.guide verbundene Personen oder Unternehmen besitzen oder können Anteile von Chevron besitzen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.